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Bielefeld School of Education – BiSEd

Bielefelder Lehrer*innenbildung

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Der Einstieg als Video - Analyse eines selbst erstellten Videos als Gestaltungsimpuls für den Kunstunterricht der Grundschule

Betreuende*r Dozent*in: Prof. Dr. Kathke

Studiengang: G+ISP

Studienprojektvariante: Forschung über die eigene unterrichtliche Tätigkeit

methodische Umsetzung: qualitativ

 

Forschungsfrage

Wie gestalte ich ein inspirierendes Video, das die Kriterien eines gelungenen Einstiegs in Gestaltungsvorhaben im Kunstunterricht der Grundschule erfüllt?

Das Studienprojekt entstand im Fach Kunst im Rahmen des Praxissemesters im Sommer 2020, in dem aufgrund der Corona-Pandemie kein Präsenzunterricht stattfand. Von den Lehrenden wurden deshalb Erklärvideos für die Schüler*innen erstellt. Im Fach Kunst habe ich ein Video als Einstieg in ein gemeinschaftliches bildnerisches Vorhaben erarbeitet, zu dem alle Schülerin*Innen einen Teil beitragen sollten. Die in Reaktion auf dieses Video entstandenen Ergebnisse veranlassten mich zum Abgleich meiner Erwartungen mit den im Video vermittelten Anregungen. Ausgangsmaterial des Studienprojekts sowie meiner Forschungsfrage waren die bildnerischen Ergebnisse der Schüler*Innen und das Video selbst. Anhand einer Analyse der Kinderbilder wollte ich herausfinden, wie mein Video bezüglich der Kriterien einer guten Einführung und im Abgleich mit meinen Erwartungen hinsichtlich des explorativen, individuellen und differenzierten Arbeitens der Schüler*Innen verändert werden müsste.

In meinem Vorhaben habe ich mich auf sechs inhaltliche Bereiche kunstdidaktischer Theoriebildung bezogen: Aufgabenstellungen, Kompetenzerwerb, Thema Natur, gemeinsame Projekte, Einstieg als Unterrichtsphase und Einsatz digitaler Medien (vgl. Klynen 2020/ Kirchner 2013).

Forschungsmethode: qualitativ

Das Datenmaterial der Forschung bestand aus dem selbstgedrehten Video, dem dazu erstellten Verbaltranskript und den 53 bildnerischen Arbeiten der Schüler*Innen. Ausgewertet wurden die Daten durch Einsatz der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (vgl. Kuckartz 2012, S.25f.) und die Durchführung einer der Gemeinschaftsarbeit angepassten Werkanalyse.

Im Fach Kunst ist es von großer Bedeutung den Kindern ein ästhetisches Erleben zu ermöglichen und sie zu individuellen gestalterischen Lösungen anzuregen. Dies konnte in den eingereichten Ergebnissen der Kinder, die anhand meines ersten Videos entstanden sind, leider nicht wie erhofft beobachtet werden. Ein von der Lehrkraft gedrehtes Tutorial, dass die Kinder ohne Präsenzunterricht und persönlichen Kontakt zu einem gemeinsamen Gestaltungsvorhaben im Kunstunterricht animieren möchte, muss bestimmte Kriterien erfüllen, die jenen einer gelungenen Einstiegsphase gleichen. Das Video sollte Kinder inspirieren, motivieren, informieren und aktivieren. Da keine Rückfragen zu den angeregten bildnerischen Verfahren möglich sind, muss es diese veranschaulichen. Der Fokus verlagert sich damit vom Modus des Sprechens auf den Modus des Zeigens. Wichtig ist es u.a., unterschiedliche motivierende Vorgehensweisen und Verfahren zu filmen, die die Schüler*Innen sonst gemeinsam erkunden würden.

Durch die Analyse meiner selbst gedrehten Videos fand eine Professionalisierung statt. Die Videos stellen ein Medium dar, das erneut abrufbar ist und immer wieder angeschaut und mit den Ergebnissen abgeglichen werden kann. So kam es mir vor, als würde das gedrehte und analysierte Video mir einen Spiegel vorhalten und Einblicke gewähren, die ich im nicht videografierten Präsenzunterricht so nicht ohne weiteres gewonnen hätte.

Kirchner, Constanze (Hrsg.) (2013): Kunst – Didaktik für die Grundschule. Berlin: Cornelsen.

Klynen, Thomas (2020): Unterrichtspraxis. Erklärvideos im Kunstunterricht. In: Kunst + Unterricht: Buchkunst. Nr. 441/ 442.

Kuckartz, Udo (2012): Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 3. Auflage. Weinheim: BeltzJuventa. Weinheim.

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