zum Hauptinhalt wechseln zum Hauptmenü wechseln zum Fußbereich wechseln Universität Bielefeld Play Search

Europa und die Welt der Grenzen

ZiF Logo
ZiF main building from the side, blooming trees, green lawn
Universität Bielefeld/P. Ottendörfer
Zum Hauptinhalt der Sektion wechseln

Leitung:

Prof. Dr. Oliver Flügel-Martinsen (Bielefeld, GER)

Prof. Dr. Kirsten Kramer (Bielefeld, GER)

Prof. Dr. Joanna Pfaff-Czarnecka (Bielefeld, GER)

Prof. Dr. Andreas Vasilache (Bielefeld, GER)

Prof. Dr. Véronique Zanetti (Bielefeld, GER)

ZiF Annual Conference 2019

Europa und die Welt der Grenzen

11 April

Das Projekt Europäische Union steht für die Aufhebung nationaler Grenzen. Doch jetzt sind die Grenzen zurück, Außengrenzen und überkommen geglaubte innere Grenzen. Diese Entwicklung ein Stück weit auszuleuchten, war das Ziel der diesjährigen, erneut gut besuchten, ZiF-Konferenz.

Es waren nicht die Nationen, die die Grenzen schufen, vielmehr wurden Grenzen festgelegt, in denen sich dann Nationen entwickelten, erklärte der Historiker Dieter Langewiesche (Tübingen) in seinem Auftaktvortrag. Er analysierte, wie Staaten- und Bürgerkriege homogene Nationen entstehen ließen, wie die Idee des homogenen Nationalstaats zur Leitidee in Europa wurde – und heute der Öffnung für Europa aber auch für Zuwanderung entgegensteht. Die Politologin Julia Schulze Wessel (Leipzig) betonte in ihrem Vortrag den ›Dazwischen‹-Charakter der Grenzen als ausschließende und einschließende, trennende und verbindende Einrichtung, die keiner der beiden Seiten, die sie begrenzen, zugehören. Und sie verwies darauf, dass mit Grenzen nicht nur territoriale Grenzen gemeint sind: Es gehe ebenso um Mitgliedschaftsgrenzen oder die Frage, was jemand leisten müsse, um als integriert zu gelten. Sabine Hess, Kulturanthropologin an der Universität Göttingen, analysierte den Wandel des Grenzregimes nach 2015. Sie konstatierte eine neue Art des Regierens »im Modus des Notfalls«, eine Fragmentierung und Chaotisierung der europäischen Grenzpolitik und die Bildung von exterritorialen Räumen. In der Folge müssten die analytischen und konzeptuellen Werkzeuge, die Forscher in den letzten 10 Jahren erarbeitet haben, zur Disposition gestellt werden, man müsse wieder ganz neu fragen, wie diese Entwicklungen, analytisch zu fassen seien. In einer lebhaft geführten Podiumsdiskussion sprachen die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan (Berlin), der ehemalige EU-Parlamentarier Elmar Brok und der Soziologe Thomas Faist (Bielefeld) über die politischen Lösungsvorschläge und Gestaltungsmöglichkeiten für den Umgang Europas mit seinen Grenzen.

Programm

13:00 Begrüßung / Einführung
Prof. Dr. Véronique Zanetti
13:15 Prof. Dr. Dieter Langewiesche, Geschichtswissenschaft, Tübingen
„Europa der Nationen – Europa der Kontakte und der Grenzen“
Kommentar: Angelika Epple
14:15 PD Dr. Julia Schulze Wessel, Politikwissenschaft, Leipzig
„Gewalt der Grenzen – Grenzen der Gewalt“
Kommentar: Oliver Flügel-Martinsen, Andreas Vasilache
15:15 Kaffeepause
15:30 Podiumsdiskussion
mit Prof. Dr. Gesine Schwan, Berlin, Elmar Brok MdEP, Brüssel, Prof. Dr.
Thomas Fais
t, Bielefeld
Moderation: Manuela Lenzen
16:45 Prof. Dr. Sabine Hess, Kulturanthropologie, Göttingen
„Nach 2015: Konturen des neuen Grenzregimes in Europa
Kommentar: Kirsten Kramer

Aufzeichnungen

Europa der Nationen – Europa der Kontakte und der Grenzen

Der Historiker Dieter Langewiesche (Tübingen) erklärt in seinem Auftaktvortrag, dass es waren nicht die Nationen waren, die die Grenzen schufen, vielmehr wurden Grenzen festgelegt, in denen sich dann Nationen entwickelten.

Gewalt der Grenzen – Grenzen der Gewalt

Die Politologin Julia Schulze Wessel (Leipzig) betonte in ihrem Vortrag den ›Dazwischen‹-Charakter der Grenzen als ausschließende und einschließende, trennende und verbindende Einrichtung, die keiner der beiden Seiten, die sie begrenzen, zugehören.

Nach 2015: Konturen des neuen Grenzregimes in Europa

Sabine Hess, Kulturanthropologin an der Universität Göttingen, analysierte den Wandel des Grenzregimes nach 2015. Sie konstatierte eine neue Art des Regierens »im Modus des Notfalls«, eine Fragmentierung und Chaotisierung der europäischen Grenzpolitik und die Bildung von exterritorialen Räumen.

Podiumsdiskussion: "Europa und die Welt der Grenzen"

In der lebhaft geführten Podiumsdiskussion sprachen die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan (Berlin), der ehemalige EU-Parlamentarier Elmar Brok und der Soziologe Thomas Faist (Bielefeld) über die politischen Lösungsvorschläge und Gestaltungsmöglichkeiten für den Umgang Europas mit seinen Grenzen.
Zum Seitenanfang