Mit einem neuen theoretischen Instrumentarium unternimmt es das Vorhaben, grundlegende Gemeinsamkeiten von Veränderungsdynamiken in Ostasien und Europa der Vormoderne zu erfassen. Dafür soll das von Soziolog*innen und Politolog*innen für die Gesellschaften der Gegenwart entwickelte Konzept ‚Eigendynamik’ an die Verhältnisse der Vormoderne angepasst werden. Als Ergebnis hoffen wir, eine theoretisch fundierte Beschreibung sozialen Wandels ausarbeiten zu können, die teleologische Narrative schon vom Ansatz her unterläuft.
Der Grundlagenforschung verpflichtet, möchte das Projekt prozessuale Abläufe erfassen, um Strukturanalogien aufzuzeigen, die in kulturell unterschiedlichen Regionen in spezifischer Weise Veränderungen bewirkten. Dabei ermöglicht es der theoretische Zugriff, so die These, vormoderne Veränderungsdynamiken zu verstehen, die von vielen unterschiedlichen Kulturen geteilt werden, zugleich aber die Ausprägungen dieser Veränderungen, die je unterschiedlich sind, mit berücksichtigen zu können. Das Herausarbeiten solcher der historischen Grundlagenforschung verpflichteten abstrakten Beschreibungen für Veränderungsprozesse hat zugleich bedeutende politische Implikationen. Denn wenn die Bedeutung von Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Antriebe für Veränderungen festgestellt werden kann, lassen sich essentialistische sino-, euro- oder japanozentristische Narrative kaum noch halten.
Prof. Dr. Franz-Josef Arlinghaus
Universität Bielefeld
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Prof. Dr. Marion Eggert
Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Ostasienwissenschaften
Sektion Sprache und Kultur Koreas
Prof. Dr. Ulla Kypta
Universität Hamburg
Mittelalterliche Geschichte
Prof. Dr. Jörg Quenzer
Universität Hamburg
Fakultät für Geisteswissenschaften
Asien-Afrika-Institut