BMBF gefördertes Verbundprojekt der Universitäten Bielefeld, Paderborn und Köln
DiPoSa-Projekt gründet auf einer engen Zusammenarbeit zwischen praxiserfahrenen Sachunterrichtslehrkräften und Wissenschaftler*innen der Universitäten Bielefeld und Paderborn. Neben Schulbesuchen wird dieser intensive Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft insbesondere durch die viermal jährlich stattfindenden Entwicklungskonferenzen ermöglicht. Diese bieten den Rahmen für die gemeinsame Erarbeitung inklusiv ausgerichteter Sachunterrichtskonzepte und insbesondere die Entwicklung eines Beobachtungs- und Analysetools.
Die Arbeit in den Entwicklungskonferenzen richtet sich auf die gemeinsame Entwicklung eines Analyse- und Diagnosetools für eine alltagsintegrierte Diagnostik im Sachunterricht unter Beachtung von Entwicklungs- und Fachaspekten und zeichnet sich durch eine dialogisch-kooperative Struktur aus. Grundsätzlich liegt der Fokus der Entwicklungskonferenzen unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes zum Design-Based-Research je nach Projektphase auf der theoretischen Ausarbeitung, dem Innovations-Design und abschließend auf dem Re-Design der Intervention.
2022 sind wir mit den ersten Entwicklungskonferenzen im Projekt gestartet. Ziel war die Erhebung einer Ist-Stand und Badarfsanalyse und die gemeinsame Arbeit an bereits theoretisch und empirisch vorhandenen Zugängen, um diese für die Ziele des Projektes aufzuarbeiten.
So wurden beispielsweise Gruppendiskussionen (N=8) an den teilnehmenden Projektschulen mit Sachunterrichtslehrkräften und Sonderpädagog:innen geführt, mit dem Ziel Potentiale und Herausforderungen im Alltag der Lehrkräfte im Sinne der Ist-Stand- und Badarfsanalyse sichtbar zu machen. Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen wurden gemeinsam mit den Lehrkräften besprochen und dienten als Grundlage für die weiteren Zielsetzungen im Projekt.
Weiterhin wurden theoretisch bestehende Modelle, wie z. B. die Ressourcen-Barrieren-Analyse nach Wocken oder die inklusionsdidaktischen Netze nach Heimlich und Kahlert für die Umsetzung der Projektziele diskutiert.
Aufbauend auf den Ergebnissen des ersten Entwicklungszyklus erfolgte in der zweiten Phase die Ausarbeitung eines Analyse- und Diagnosetools sowie einzelner Fort- und Ausbildungsbausteine, die im Rahmen universitärer Veranstaltungen sowie mittlerweile auch in Fortbildungskontexten erprobt und evaluiert werden.
Fußend auf den Gruppendiskussionen und Gesprächen in den Entwicklungskonferenzen wurden folgende inhaltliche Schwerpunktsetzungen für die Ausarbeitung von insgesamt acht verschiedenen Bausteinen im Rahmen der Fort- und Ausbildungsmodule erarbeitet:
Diese enthalten jeweils theoretische Zugänge (diagnostische Indikatoren) zum spezifischen Thema, Videosequenzen, die mögliche Potentiale und Hürden abbilden (didaktisch-diagnostische Schlüsselstellen) sowie Unterstützungspotentiale. Die Unterstützungspotentiale enthalten jeweils verschiedene Möglichkeiten der konkreten Aufbereitung von Unterrichtsmaterialien aus den videographierten Einheiten. In einer ersten Evaluationsphase werden die in enger Wissenschafts-Praxis-Kooperation erarbeiteten Bausteine erprobt.
Das Projekt befindet sich mittlerweile in der abschließenden Phase des Re-Designs, also der Überarbeitung der erarbeiteten Fort- und Ausbildungsmodule. Dies erfolgt weiterhin in den gemeinsamen Entwicklungskonferenzen. Zum September sollen die fertigen Module an einem Fachtag interessierten Lehrkräften aus der Praxis präsentiert werden.