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Wissenschaftliche Einrichtung der Versuchsschule Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld

Bild vom Oberstufen-Kolleg
© Ellen Thormann
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Logo der Wissenschaftliches Einrichtung Oberstufen-Kolleg Bielefeld

Projektleitung

Ian Voß

Email_der_Projektleitung

Forschungsgruppe

Dr. Wiebke Fiedler-Ebke (Universität Bielefeld, WE OS)

Dr. Johanna Gold (Universität Bielefeld, WE LS)

Alexander Matthias (LS)

 

Laufzeit:

Feb 2017 – Juni 2021

Move-it - Ein Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Mobilitätssoziologische und pädagogische Sozialraumanalysen zum Einfluss von Schüler*innenmobilität auf Selbstständigkeit und Lernraumerschließung

Projektbeschreibung (deutsch)

Move-it war ein gemeinsames Forschungsprojekt der beiden Versuchsschulen Oberstufen-Kolleg und Laborschule. Mit dem ursprüngliche Forschungskonzept dieses Kooperationsprojekts sollte der Einfluss der Mobilität von Schüler*innen auf Selbstständigkeit und Lernraumerschließung mit Hilfe von mobilitätssoziologischen und pädagogischen Sozialraumanalysen beleuchtet werden. Das zu diesem Zweck erarbeitete Design sah die Modellierung der Mobilität der Kollegiat*innen und Laborschüler*innen mit Hilfe von bereits selbst entwickelten Mobilitätstagebüchern und eine flankierende Fragebogenerhebung vor. Auf Grund der massiven Einschränkungen insbesondere der Mobilität durch das pandemische Geschehen seit Frühjahr 2020, konnte das ursprüngliche Konzept nicht umgesetzt werden. Auf dem Hintergrund der  der theoretischen Vorarbeiten zum Zugang zu nicht-formalen Bildungsgelegenheiten von Laborschüler*innen und Kollegiat*innen und den damit zusammenhängenden Bildungsungleichheiten, die in die Versuchsschulen hineinwirken, wurden in Bezug auf die aktuellen Situation neue Forschungsfragen aufgegriffen und modifizierte Forschungs-, Auswertungs- und Analysezugänge erarbeitet und umgesetzt. Anders als bei der ursprünglichen Planung war das Vorgehen entsprechend der Situation eher explorativ angelegt und nicht von vornherein durchgeplant. Die Analyse der Materialien hat so gewissermaßen in Suchbewegungen verschiedene Aspekte der in den Interviews repräsentierten Lebenswelt der Befragten aufgegriffen und beleuchtet.

Projektbeschreibung (englisch)

Move-it was a joint research project of the two experimental schools Oberstufen-Kolleg and Laborschule. The original research concept of this cooperative project was to shed light on the influence of students' mobility on independence and the development of learning spaces with the help of sociological mobility and pedagogical social space analyses. The design developed for this purpose provided for the modelling of the mobility of the Laborschulstudents and Oberstufen-Kolleg-students with the help of mobility diaries already developed by the students themselves and an accompanying questionnaire survey. Due to the massive restrictions on mobility in particular as a result of the pandemic since spring 2020, the original concept could not be implemented. On the basis of the theoretical preliminary work on access to non-formal educational opportunities for Laborschul-students and Oberstufen-Kolleg-students and the related educational inequalities that affect these experimental schools, new research questions were taken up in relation to the current situation and modified research, evaluation and analysis approaches were developed and implemented. In contrast to the original planning, the approach was more exploratory and not planned aiming the outset. The analysis of the materials thus picks up and highlights in a kind of searching movement various aspects of the life-world of the interviewees represented in the interviews.

Das Projekt hat zu verschiedenen Aspekten Erkenntnisse hervorgebracht.

Im Hinblick auf die Praxisforschung an den Bielefelder Versuchsschulen konnte beobachtet werden, dass unter den Ausnahmebedingungen einer Pandemie, die etablierten Strukturen der engen Verzahnung von schulischer Praxis und erziehungswissenschaftlicher Forschung, wie sie in den Bielefelder Versuchsschulen in jahrzehntelanger Praxis etabliert ist, sehr hilfreich für eine flexible und dennoch den Bedarfen und Bedürfnissen der unterschiedlichen Akteure entsprechende Gestaltung der wissenschaftlichen Arbeit war (Gold et al. 2021, 81f.).

Das stark modifizierte Vorgehen hat sich in seiner qualitativ explorativen Ausrichtung als geeignet erwiesen, „in einer Situation angemessen zu agieren, die so unbekannt ist, dass weder wissenschaftliches noch alltagspraktisches Vorwissen vorhanden sind. In unseren Analysen konnte so die Realität der Befragten umfänglich einfließen, und es konnten unerwartete Schwerpunktsetzungen der Befragten berücksichtigt werden“ (Fiedler-Ebke et al. 2021, S. 72). 

Diese individuellen Schwerpunktsetzungen verwiesen auf einen Aspekt der Schule, dem schon vor, aber erst recht nach der Pandemie oftmals zu wenig Beachtung zuteilwird und der daher kaum Berücksichtigung findet: Die Schule stellt einen Raum zur Verfügung, „der nicht bewusst gewählte[n], also gewissermaßen zufällige[n] Austausch  mit  anderen  Menschen  (Jugendlichen,  Lehrpersonen,  anderen  Erwachsene)“ (Fiedler-Ebke et al. 2021, S. 72) ermöglicht und von den Schüler*innen als wichtiger Sozialraums beschrieben wird, wenn er nicht mehr zur Verfügung steht. Das führt zu der Schlussfolgerungen, dass viele der ergriffenen Maßnahmen, die mit dem Fokus auf Leistung und Wissensvermittlung die Folgen der pandemiebedingten Schließungen abfedern sollten, an den wirklichen Bedürfnissen der Schüler*innen vorbei gehen. Wieder mal… (Fiedler-Ebke et al. 2021, S. 73)

Fiedler-Ebke, Wiebke; Matthias, Alexander; Gold, Johanna; Voß, Ian (2021): „… dass ich da jeden Tag meine sozialen Kontakte habe. Das fehlt mir auf jeden Fall“ - Explorative Zugänge zur Lebenswelt Jugendlicher in pandemischen Zeiten. In: WE_OS 2021.

Gold, Johanna; Voß, Ian; Fiedler-Ebke, Wiebke; Matthias, Alexander (2021): Mobilitätsforschung an den Versuchsschulen im Lockdown?! - Flexibilisierung in schulischer Praxis und Praxisforschung. In: WE_OS 2021.

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