Das kurze Leben des SA-Sturmführers Horst Wessel (1907-1930), in Bielefeld geboren, bot immer wieder Anlass zur Verklärung. Zur Kultfigur des Nationalsozialismus verklärt, ebbte der Mythos Horst Wessel erst zu Beginn des Krieges ab. Es gab bis dahin Umzüge zu seinen Ehren, zahlreiche Denkmäler und Gedenkreden, insbesondere in seiner Geburtsstadt Bielefeld.
Ein halbes Jahr vor seinem Tod verfasste er seine Autobiographie, die erst vor wenigen Jahren gefunden wurde. Die Historiker Manfred Gailus und Daniel Siemens haben sie mit einem kritischen Kommentar versehen und unter dem Titel "Hass und Begeisterung bilden Spalier. Horst Wessels politische Autobiographie" veröffentlicht1.
Es folgen einige Auszüge aus diesem Buch, die Aufschluss geben über seine Tätigkeit beim Bismarck- und Wikingbund (Q1 u. Q2) und bei der NSDAP (Q3-5). Zum Schluss folgt noch der Text des Horst-Wessel-Liedes (Q6) und ein Auszug aus einer späteren Biographie über ihn (Q7).
1 Manfred Gailus, Daniel Siemens (Hg.), "Hass und Begeisterung bilden Spalier". Horst Wessels politische Autobiographie. Berlin 2011.