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Fakultät für Gesundheitswissenschaften

AG 1: Gesundheitssysteme, Gesundheitspolitik und Gesundheitssoziologie

© Universität Bielefeld

Soziale Selbstverwaltung in der gesetzlichen Krankenversicherung: Erfolgsbedingungen Patienten- und versichertenorientierter Selbstverwaltung durch Arbeitnehmervertreter

Die wissenschaftliche Debatte um die Selbstverwaltung ist auf deren Defizite fokussiert. Dabei bleibt die Frage unbeantwortet, wie es trotz offensichtlich ungünstiger Rahmenbedingungen möglich ist, dass Selbstverwalter in gesetzlichen Krankenkassen durchaus erfolgreich partizipieren können. An diesem Punkt setzt das vorliegende Forschungsvorhaben an. Es geht der Frage nach, welche Bedingungen für ein „erfolgreiches“ Wirken der Selbstverwaltung existieren. Als „erfolgreich“ wird eine Selbstverwaltung verstanden, die eine aktive, gestaltende und qualifizierte Interessenvertretung betreibt, Transparenz über die eigene Arbeit herstellt, sich an den Interessen von Versicherten und Patienten orientiert. Dem letztgenannten, normativen Aspekt kommt angesichts der widersprüchlichen Anforderungen, denen die einzelnen Kassen im Wettbewerb ausgesetzt sind, eine wachsende Bedeutung zu.

Das Forschungsvorhaben zielt in einem ersten Schritt darauf ab, mittels explorativer Expertengespräche Beispiele erfolgreicher Selbstverwaltung in der GKV zu identifizieren. In einem zweiten Schritt werden auf Grundlage leitfadengestützter Interviews von Selbstverwaltern Bedingungen und Voraussetzungen identifiziert, die eine erfolgreiche Interessenvertretung begünstigen. In Erweiterung der bereits vorliegenden Reformvorschläge, die sich auf eine Veränderung der formalen Verfasstheit der Selbstverwaltung konzentrieren, stehen dabei die konkreten Motive, Handlungsbedingungen und Gestaltungsspielräume der Akteure im Mittelpunkt. 

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts tragen dazu bei, Wege zur Stärkung individueller und kollektiver Ressourcen für eine effektive Selbstverwaltung zu identifizieren und Strategien für zur Durchsetzung von Versicherten- bzw. Arbeitnehmerinteressen zu entwickeln. Damit kann auch das öffentliche Ansehen der Selbstverwaltung gestärkt werden.

Das Projekt wird von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.

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