Laufzeit: 01.04.2021 bis 31.12.2024
Leitung: Prof. Dr. Doreen Reifegerste
Koordination: Dr. Anna Wagner
Angehörige, wie Kinder, Ehepartner*innen, Eltern, Geschwister oder Freund*innen, nehmen in der ambulanten und stationären Versorgung oft zentrale Funktionen ein. Verschiedene Entwicklungen in der Versorgung (wie z.B. Pflegemangel) deuten darauf, dass der Bedarf adäquat mit ihnen zu kommunizieren deutlich zunehmen wird (Reifegerste 2020). Dennoch findet die triadische Kommunikation mit ihnen (aus Sicht der Gesundheitsberufe) eher sporadisch und meist wenig strategisch statt und ist zugleich von zahlreichen Unsicherheiten geprägt. Ein Grund dafür ist die mangelnde Berücksichtigung von triadischen Kommunikationssituationen in der Ausbildung von Gesundheitspersonal.
Im Rahmen von Lehrveranstaltungen im Studiengang Gesundheitskommunikation entwickelten wir daher ein E-Learning-Angebot zur Angehörigenkommunikation (u. a. im Kontext von Demenz sowie zur diversitätssensiblen Kommunikation). Hier nutzten wir Videos mit Beispieldialogen in Verbindung mit interaktiven Lernelementen, um die Kommunikationskompetenzen in Mehrpersonengesprächen sowie die Wahrnehmung der Emotionen sowie Informationsbedarfe verschiedener Anspruchsgruppen zu fördern (für Details siehe Reifegerste et al. 2023). Das Programm enthält insgesamt acht Videos. Vier davon haben den Schwerpunkt Demenzen, vier weitere Videos widmen sich dem Thema diversitätssensible Kommunikation. Das Lernprogramm ist in deutscher sowie in englischer Sprache verfügbar und kann als Open Educational Ressource genutzt werden.
Das Projekt führten wir in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät durch (mit dem Referat Studium und Lehre Dr. Anja Bittner und Dr. Anna Lena Uerpmann), die das Angebot in den Modulen zur Kommunikation im Medizinstudiengang (SkillsLab/ Profilierungsbereich) einsetzen werden. Die Produktion der Videos wurde durch die Laufende Bilder Medienproduktion übernommen, die Illustrationen stammen von Peter Zickermann (Büro Z).
Die Praxistauglichkeit des Programms wurde in Interviews mit Expert:innen aus dem Gesundheitswesen untersucht. Ergebnisse dieser Interviews finden sich in Wagner et al. 2025.
In einer Experimentalstudie mit (angehenden) Gesundheitsberuflern wurden die E-Learning-Tools abschließend evaluiert.
Reifegerste, D., Wagner, A., Bittner, A., & Uerpmann, A.‑L. (2023). Besser sprechen mit Angehörigen: Digitale, interaktive Lernvideos zur Entwicklung von Kommunikationskompetenzen in Gesundheitsberufen. Die Hochschullehre, 9(12), 162–177. https://doi.org/10.3278/HSL2312W
Wagner, A., Reifegerste, D., Ochsenfahrt, I., & Krümmel, A. (2025). Wie praxistauglich ist E-Learning für die Stärkung der Kommunikationskompetenzen in Gesundheitsberufen? Die Hochschullehre, 11(29), 382–397. https://doi.org/10.3278/HSL2471W