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Die Forschungsgruppe PH-LENS (DFG FOR2928)

Fluchtmigration nach Deutschland: ein 'Vergrößerungsglas' für umfassendere Herausforderungen in Public Health

Ziel von PH-LENS ist es, erstens neue Erkenntnisse zu kleinräumigen Einflüssen auf die Gesundheit zu gewinnen, also jene Einflüsse aus der physischen und sozialen Umwelt, die aus der Wohnumgebung von Bevölkerungsgruppen resultieren und auf das Individuum einwirken. Untersucht werden sollen zweitens diverse Faktoren des Gesundheitssystems und spezifische Versorgungsstrukturen, die im Zusammenhang mit Fluchtmigration als Herausforderung wahrgenommen werden.

In unserer Forschungsgruppe PH-LENS wollen wir eine theoretische Verbindung zwischen kontextuellen und institutionellen Faktoren schaffen, die in ihrem Zusammenwirken in verschiedenen Bereichen der Gesundheitsversorgung und der sozialräumlichen Umwelt zu einer Akkumulation von Benachteiligungen führen – diese theoretische Verbindung bildet in unserer Forschungsgruppe das Othering-Konzept.

Othering bietet eine produktive Forschungsperspektive bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Minderheitenstatus und gesundheitlichen Ungleichheiten. Othering verweist auf die soziale Konstruktion bestimmter Gruppen als "Andere". Es handelt sich um ein komplexes Phänomen, das Prozesse der Kategorisierung, d.h. der Unterscheidung zwischen "Uns" und "Ihnen", nach sich zieht. Othering reproduziert Machthierarchien, führt zu sozialer Ausgrenzung und erzeugt gesundheitsbezogene Ungleichheiten. Die PH-LENS-Forschungsgruppe nutzt Othering als theoretische Verbindung, um eine interdisziplinäre Perspektive zu entwickeln, die einen wesentlichen Beitrag für die Public Health leistet. Für diesen Zweck verfolgt die Forschungsgruppe einen intersektionalen Ansatz. Dieser hilft uns in allen PH-LENS Teilprojekten, die Kombinationen von Faktoren zu identifizieren, die ineinandergreifend für spezifische Benachteiligungssituationen sorgen. Er ist auch der entscheidende Ansatz, um die Vergrößerungsglasfunktion in den Untersuchungen der Forschungsgruppe anzuwenden.

Die Vergrößerungsglasfunktion ist ein Kernaspekt in den Untersuchungen der PH-LENS-Forschungsgruppe. Herausforderungen im Bereich der Flüchtlingsgesundheit können als Vergrößerungsglas für umfassendere Herausforderungen im Bereich der Bevölkerungsgesundheit genutzt werden. Das liegt daran, dass die Gesundheitsrisiken und Expositionen von Geflüchteten denen anderer benachteiligter Gruppen entsprechen, wenn auch oft in einem größeren Ausmaß. Dieses Vergrößerungsglas erlaubt es uns, Schlussfolgerungen zu ziehen, die nicht nur für die Verbesserung der Gesundheit von Geflüchteten relevant sind. So können unsere Erkenntnisse auch auf breitere Segmente der Gesellschaft angewendet werden.

Fluchtmigration nach Deutschland: ein „Vergrößerungsglas“ für umfassendere Herausforderungen in Public Health (PH-LENS)

 

© Universität Bielefeld

Zusammenarbeit der Forschungsgruppe

  • Alice Salomon Hochschule Berlin
  • Fakultät für Gesundheitswissenschaften
  • Fakultät für Psychologie & Sportwissenschaft
  • Charité UniversitätsmedizinBerlin
  • DIW Berlin
  • Technische Universität Dresden
  • Universitätsklinikum Heidelberg
  • Institut für interdisziplinäre Gewaltforschung
  • LMU München
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