Barbara Job leitet die AG Linguistik romanischer Sprachen. Ihre Promotion zur Entwicklung der graphischen Gestaltung lateinischer und frühromanischer Texte und ihre Habilitation zur Ausdifferenzierung von Textsorten im mittelalterlichen Frankreich entstanden in Projekten des Freiburger Sonderforschungsbereichs 321 "Übergänge und Spannungsfelder zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit". Forschungsaufenthalte führten sie nach Paris, Toulose, London, Oxford und Cambridge, Gast- und Vertretungsprofessuren an die Universitäten Tübingen, Regensburg und die Humboldt-Universität Berlin.
Ihre romanistischen Forschungsschwerpunkte widmen sich der diachronen Korpuslinguistik (Spätlatein und Frühe Romania bis zur frühen Neuzeit), der Varietäten- und Medienlinguistik (Diskurstraditionen der Kolonialzeit, Kontakt zwischen oralen und schriftkulturellen Diskurstraditionen im europäischen Mittelalter und in der Kolonialisierung der Amerikas; sprachliche Normierungs- und Ausbauprozesse in den Neuen Medien; Identitätsaushandlungen und Zeitlichkeitskonzepte in Blogs von Migranten) sowie der Gesprächslinguistik (Forschung zu Diskursmarkern und zur Ko-Konstruktion von Äußerungen im Gespräch).
Sie ist außerdem Leiterin der AG Sprache und Kommunikation.
Désirée Kleineberg ist nach ihrem Studium an der Ruhr-Universität Bochum und der Promotion an der Eberhard Karls Universität Tübingen nun seit 2021 an der Universität Bielefeld und Teil der Arbeitsgruppe. In ihrer Forschung beschäftigte sie sich bisher mit dem nominalen Ausdruck von Kollektivität in den romanischen Sprachen und untersuchte insbesondere object mass nouns an der Schnittstelle zwischen Syntax und Semantik.
In ihrem aktuellen Habilitationsprojekt analysiert sie "gescheiterte", d.h. unüblich gewordene oder gar verschwundene, Verbalperiphrasen in den westromanischen Sprachen. Sie interessiert sich aus einer historisch-vergleichenden und -soziolinguistischen Perspektive für die Gründe und Kontextbedingungen für erfolgreiche bzw. gescheiterte Grammatikalisierungspfade.
Ihre Forschung stützt sich aus einem gebrauchsbasierten Ansatz heraus primär auf eine breite Basis empirischer Daten und berücksichtigt dabei stets vergleichend die Heterogenität der romanischen Varietäten in der Diachronie sowie der Synchronie der Gegenwartsvarietäten.
Janina Reinhardt hat an der Universität Konstanz Englisch, Französisch und Spanisch auf Gymnasiallehramt studiert und zur morphosyntaktischen und intonatorischen Variation in französischen Fragesätzen promoviert. Das Referendariat hat sie am Thomas-Strittmatter-Gymnasium in St. Georgen im Schwarzwald absolviert und ist nun seit Oktober 2019 an der Universität Bielefeld als Studienrätin im Hochschuldienst beschäftigt, wo sie insbesondere für die romanistische Fremdsprachendidaktik zuständig ist. Dementsprechend liegen ihre aktuellen Forschungsinteressen vorwiegend im französisch- und spanischdidaktischen Bereich, wobei Schnittstellen zur Mediendidaktik (z.B. KI-Einsatz zur Förderung der Schreibkompetenz) und Variationslinguistik (z.B. Einsatz von Podcasts zur sprachreflexiven Erschließung von Textsorten) im Vordergrund stehen. Ihr Habilitationsprojekt trägt den Arbeitstitel "Sprach(en)bewusstheit 2.0: digitalised language awareness" (für eine Erläuterung des Konzepts s. PfLB-Artikel zum Thema).
Valeriano Bellosta von Colbe hat an der Universität zu Köln das Studium der Romanischen Philologie, der Mittleren und Neueren Geschichte und der Iberoamerikanischen Geschichte abgeschlossen und zur Wortstellung im Spanischen promoviert. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Katholieke Universiteit Leuven und an die Universidade de Santiago de Compostela. Nach einer Zeit als Lektor für Spanisch und wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent an der Universität zu Köln arbeitet er seit 2008 als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Bielefeld, wo er als einer der Studiengangsverantwortlichen fungiert und für die Lehre im Bereich der romanischen Sprachwissenschaft zuständig ist. Seine Interessen lagen bisher im Bereich der (historischen) Syntax und Semantik (Grammatikalisierung, Kollokationen, TAM-Ausdrücke, semantische Rollen, Wortstellung); in der letzten Zeit arbeitet er zur Didaktik der Sprachwissenschaft in der Hochschule und sucht nach Verbindungen zwischen Sprach- und Kulturwissenschaft (Diskurse über Tugenden, Beziehung zwischen Bedeutungswandel und Kulturwandel, Rolle von Sprache und Literatur in Bildungsprozessen vornehmlich in Mittelalter und Renaissance).