Universität Bielefeld - Center for InterAmerican Studies (CIAS)
Laufzeit: 2013-2017
Projektleitung: Barbara Job und Anne Schröder
gefördert durch: BMBF (CIAS-Verbundprojekt "Die Amerikas als Verflechtungsraum: Transnationale Flows, geopolitische Imaginarien, gesellschaftliche Produktion von Umwelt")
Das kumulativ angelegte Habilitationsprojekt beschäftigt sich mit den sozio-pragmatischen Faktoren des "Scheiterns" von Grammatikalisierungsprozessen. Konkret geht es um Verbalperiphrasen in den westromanischen Sprachen (Gallo- und Iberoromania), die nur für eine begrenzte Zeit existierten und dann entweder vollständig aus dem Sprachsystem verschwinden (bspw. altspan. <tornar a + Infinitiv>) oder aber auf spezifische Varietätendimensionen oder Diskurstraditionen limitiert werden (bspw. frz. <aller + Gerundium>). Untersucht werden sollen die genauen Verbreitungs- und Rückzugswege der Konstruktionen über eine detaillierte Multifaktorenanalyse, die eine gründliche Ko- und Kontextanalyse mit aktuellen korpuslinguistischen Frequenz- und Statistikberechnungen verknüpft. Über den Sprach- und Varietätenvergleich können wiederum Generalisierungen über den Erfolg und das Scheitern von Sprachwandelprozessen formuliert werden.
In diesem kumulativ angelegten Habilitationsprojekt wird das Wechselspiel von Digitalisierung und Sprachreflexion untersucht. Unter Berücksichtigung des Kompetenzmodells der neuesten Bildungsstandards (KMK 2023: 9) werden die Bereiche der Sprachbewusstheit und der fremdsprachenspezifischen digitalen Kompetenz miteinander in Verbindung gebracht und einer eingehenden Analyse unterzogen.
Das Hauptziel besteht darin, zu ermitteln, wie sich die Entstehung, die Verbalisierung und die Anwendung von Sprachwissen durch den Einsatz digitaler Medien und Tools verändert haben. Von besonderem Interesse ist dabei die Relevanz dieser Veränderungen für das Lehren und Lernen von Schulfremdsprachen, insbesondere Englisch, Französisch und Spanisch, in Deutschland.
Die Forschungsmethodik umfasst sowohl theoretisch-konzeptionelle Ansätze als auch empirische Untersuchungen. Zudem werden praxisbezogene Implementierungsbeispiele entwickelt, die potenzielle Anwendungen im Fremdsprachenunterricht aufzeigen.
Erste Publikationen zu diesem Thema sind bereits erschienen, wie beispielsweise in Der fremdsprachliche Unterricht Französisch (Herausgabe des Themenhefts 173 zu „Sprachbewusstheit“, 2021) sowie im Beitrag zu "Sprachbewusstheit 2.0: Digitalised Language Awareness" in Standards – Margins – New Horizons. Canons for 21st-century Teaching.
Erschienen als: Glasenapp, Bianca (im Druck): Der Auxiliarisierungsprozess des lateinischen Verbs 'habere' im Spätlatein (ScriptOralia). Tübingen: Narr. DOI
Erschienen als Bielefelder e-Dissertation. PUB
Erschienen als: Fausel, Andrea (2006): Verschriftlichung und Sprechen über Sprache. Das Beispiel der Trobadorlyrik. Frankfurt: Peter Lang. DOI
Erschienen als: Mihatsch, Wiltrud (2010): 'Wird man von Hustensaft wie so ne art bekifft?' Approximationsmarker in romanischen Sprachen (Analecta Romanica; 75). Frankfurt am Main: Klostermann.