In den letzten Jahrzehnten hat eine beachtliche Professionalisierung der Hochschulen im Bereich der Internationalisierung stattgefunden. Dies betrifft nicht nur die Konzeption von Studiengängen und die Herstellung einer Willkommenskultur auf administrativer Seite, sondern insbesondere auch den Bereich der sprachlichen Studienvorbereitung und ‐begleitung. Denn eine hohe Sprachkompetenz im Deutschen als L2 stellt eine zentrale Gelingensbedingung für ein erfolgreiches Studium dar. Allgemein‐ und fachsprachliche Kursangebote sowie zahlreiche ganz unterschiedliche Beratungsangebote sind aufgebaut worden und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Durch die Fluchtmigration ab 2015 und dann 2022 sind diese noch einmal erweitert und ausdifferenziert worden. Darüber hinaus hat durch die COVID‐19 -Pandemie eine rapide Digitalisierung der Sprachlernangebote stattgefunden, in deren Rahmen weitere neue Materialien und Formate entwickelt wurden.
Angesichts der hohen Dynamik des Bereichs sowie in der Regel vergleichsweise hoher Lehrdeputate vieler Akteur*innen ist es nur in begrenztem Maße möglich, sich regelmäßig zwischen den Hochschulen auszutauschen, Good‐Practice‐Beispiele zu teilen sowie Begleitforschung zu betreiben. Das Projekt „Sprache als Schlüsselkompetenz für ein erfolgreiches Studium“ (SPRASS)“ will hierzu einen Beitrag leisten. SPRASS startete 2024 im Rahmen der Ausschreibung „NRWege ins Studium – Unterstützung von Studierenden mit Fluchterfahrung an Hochschulen in Nordrhein‐Westfalen“. Es wird in der Förderlinie E: Qualitätssicherung vom MKW (Ministerium für Kultur und Wissenschaft) gefördert. Das Projekt bietet bis zu zehn Hochschulen (NRWege-Standorten) die Möglichkeit, an einer Bestandserhebung teilzunehmen: In engem Austausch mit den Hochschulen werden die Verantwortlichen interviewt, um auf diesem Wege die gewachsene Vielzahl unterstützender Angebote zu dokumentieren und sichtbarer zu machen. Außerdem werden internationale Studienbewerber*innen mit und ohne Fluchterfahrung über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren während ihrer sprachlichen Vorbereitung auf das Studium sowie in der Studieneingangsphase begleitet, um aus ihren Erfahrungen zu lernen und neue Impulse für die Diskussion zu gewinnen. In der abschließenden Phase des Projekts ist eine Tagung für alle beteiligten Hochschulen und alle Interessierten geplant, die Raum für den Austausch und die gemeinsame Reflexion über die Projektergebnisse bietet. Im Anschluss daran werden Handlungsempfehlungen für studienvorbereitende und studienbegleitende Sprachangebote kooperativ abgeleitet sowie fortbestehende Desiderata herausgearbeitet.
Projektleitung:
Prof. Dr. Julia Settinieri
Projektmitarbeitende:
Annika Berthelé
Alexandra Filimonova
Wissenschaftliche Hilfskraft:
Julia Marie Dörk
Prof. Dr. Julia Settinieri
Deutsch als Fremd‐ und Zweitsprache
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