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Studienfach: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Studienfahrt nach Berlin im November 2006

Im Laufe des Seminars „Landeskunde im DaF-Unterricht“ entstand im Sommersemester 2006 die Idee einer Studienreise nach Berlin, da wir feststellten, dass die Stadt mit den meisten der von uns behandelten Themen wie Architektur, Film oder Literatur in engem Zusammenhang steht. Außerdem spielt sie eine wichtige Rolle in der jüngeren Geschichte unseres Landes.

Anfang November fuhren dann neun Bielefelder DaFler für vier Tage nach Berlin. Auf unserem Programm standen der Besuch des Holocaust Mahnmals, des Jüdischen Museums, des Deutschen Historischen Museums (DHM) und des DDR-Museums. Unsere Interessen betrafen Aspekte der deutschen Gedenkkultur und Überlegungen zur Einbindung dieser Museen in einen DaF-Unterricht.

Direkt am Anreisetag besuchten wir das Holocaust Mahnmal. Der „Ort der Information“, wie der Infobereich unter den Stelen heißt, hat uns durch seine Gestaltung emotional sehr angesprochen, und der Gang durch die Stelen hat uns äußerst nachdenklich gestimmt, wie im Nachbereitungsgespräch deutlich wurde.

Am nächsten Tag waren wir im DHM, wo wir von der Flut an Informationen fast überfordert waren. Wir kamen zu dem Schluss, dass für den Besuch mit einer fremdsprachlichen Besuchergruppe viel Arbeit im Vorfeld nötig wäre. Man müsste eine Führung anhand eines speziellen Themas oder roten Fadens erstellen.

Demgegenüber mussten wir am nächsten Tag im DDR Museum feststellen, dass diese Ausstellung nur bedingt für ausländische Studenten geeignet sein dürfte, da viele ausländische Besucher die Hintergründe über das Leben in der ehemaligen DDR nicht kennen, das Museum auf Erklärungen weitgehend verzichtet und sich darauf beschränkt, den DDR-Alltag darzustellen. Trotzdem fanden die Muttersprachler unserer Gruppe den Besuch durch die interaktiven Angebote sehr kurzweilig und unterhaltsam.

Am meisten beeindruckt hat uns alle wahrscheinlich das Jüdische Museum. Allein die Architektur war sehr imposant. Die Darstellung des Judentums hat uns durch die Verbindung klassischer Exponate mit vielen Medienangeboten begeistert. Erstaunlich war auch die Anzahl der internationalen Besucher, was darauf schließen lässt, dass diese Thema nicht nur in Deutschland auf großes Interesse stößt.

Obwohl unser Exkursionsprogramm sehr offen gehalten wurde und man viel Zeit für eigene Unternehmungen wie einen Besuch des Reichstages oder der Museumsinsel hatte, kamen wir alle zu dem Schluss, dass in Berlin die Zeit viel zu schnell verfliegt und man so vieles gar nicht erkunden konnte.

Wenn man also mit einer ausländischen Studentengruppe die Hauptstadt besuchen möchte, sollte man schon eine Woche einplanen, um wirklich einen Eindruck gewinnen zu können und zumindest die wichtigsten (Geschichts-)Orte und Highlights dieser Stadt sehen zu können. Eine intensive Vorbereitung und Auswahl der Themen ist bereits in der Vorbereitung nötig, um Museen und Gedenkstätten effektiv für den DaF-Unterricht nutzen zu können.

 

 

Maria Bergen

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