Schon seit 1987 ist die Stadt Bielefeld mit dem russischen Welikij Nowgorod partnerschaftlich verbunden. Auch zwischen den Universitäten der beiden Städte gab es bislang einen freundschaftlichen Austausch. So verbesserten Bielefelder Slawistik-Studenten ihre Sprachkenntnisse in der rund 190 Kilometer südlich von Sankt Petersburg gelegenen Stadt, und Nowgoroder Germanistik-Studenten kamen jährlich zum Gegenbesuch, um den umfangreichen Bestand der Bielefelder Uni-Bibliothek für ihre Diplomarbeiten zu nutzen. Im September besuchte nun erstmals eine Gruppe von zwölf Bielefelder Studierenden des Faches Deutsch als Fremdsprache unter der Leitung von Dr. Lutz Köster den Lehrstuhl für Germanistik in Nowgorod.
Einen ersten Eindruck vom russischen Studiensystem gewannen die Bielefelder Studierenden bei verschiedenen Hospitationen, eigene Ideen konnten sie dann in vier selbstverantworteten Workshops zu unterschiedlichen Themen umsetzen. Neben diesen studentischen Workshops fanden Konferenzen der Deutschlehrenden Nowgorods mit Bielefelder Beteiligung statt, in denen es um Aspekte der interkulturellen Kommunikation ging.
Neben so viel Theorie zur Interkulturalität war natürlich auch die Praxis gefragt. Die Studenten waren in Gastfamilien untergebracht und lernten so russische Alltagskultur und Gastfreundschaft aus nächster Nähe kennen. Dass nicht nur die Metropolen Moskau und Sankt Petersburg, die Ziel zweier Tagesausflüge waren, sehenswert sind, sondern auch die russische Provinz touristische Höhepunkte zu bieten hat, zeigten Rundgänge durch Nowgorod, eine der ältesten Städte Russlands, sowie Ausflüge zum nahegelegenen zum Weltkulturerbe zählenden Jurij-Kloster und in den kleinen Kurort Staraja Russa mit seinem Dostojewski-Museum.