Der Forschungsschwerpunkt der Professur für politische Philosophie und Rechtsphilosophie liegt in der Philosophie der internationalen Beziehungen. Eine breite Diskussion zu unterschiedlichen Facetten dieses Themenkomplexes ist innerhalb des Fachgebiets erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgekommen. Über Fragen der militärischen Gewalt hinaus haben sich umfangreiche Debatten zu weiteren Problembereichen, wie z. B. der Migration, der globalen Armut und der Sezession, entwickelt. Daraus ergeben sich sowohl normative Fragen der moralischen Rechte und Pflichten der Staaten oder anderer internationaler Akteure als auch rechtliche Dimensionen der Norm-Bildungen und -Verschiebungen.
Ein anderer Themenbereich steht im Vordergrund der Lehre und Forschung. Er knüpft unmittelbar an Probleme an, die sich aus der Philosophie der internationalen Beziehungen ergeben, nämlich die Nichtidealität normativer politischer Theorien. Daraus ist ein besonderes Interesse für die Kompromissfindung entstanden. Sie weist oft den einzigen Ausweg aus einer Konfliktsituation oder einem Konflikt zwischen Normen, weil es keinen gemeinsamen Nenner gibt, in Bezug auf welchen die Normen untereinander verglichen und abgewogen werden können.
Während des Semester findet wöchentlich das Forschungskolloquium Praktische Philosophie statt, in dem Beiträge von Lehrenden, Doktoranden oder Gästen diskutiert werden.
Das aktuelle Programm finden Sie hier.
Wenn Sie am Kolloquium teilnehmen möchten, schreiben Sie bitte eine E-Mail an Tim Nissel, um in den Text-Verteiler aufgenommen zu werden.
Titel |
Betreuerin |
Doktorand*in |
"Wie sollen wir Geflüchtete bezüglich ihrer gesundheitlichen Versorgung behandeln?" | Prof'in Dr. Véronique Zanetti | Agbih, Silvia |
"Formen der Komplizenschaft" | Prof'in Dr. Véronique Zanetti | Donzelli, Silvia |
"Verantwortung für ungerechte Arbeitsbedingungen" |
Prof'in Dr. Véronique Zanetti |
Nissel, Tim Niklas |
Titel |
Betreuerin |
Doktorand*in |
"Ästhetizismus und Geschichtsphilosophie. Zum Zusammenhang von 'Décadence' und 'Décadence' in der gegen-naturalistischen Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts" | Prof'in Dr. Véronique Zanetti | Schnitker, Jens |
"Zur Chancengleichheit von Kindern auf dem Bildungssektor. Eine vergessene Aufgabe der Philosophie" |
Prof'in Dr. Véronique Zanetti | Flottmann, Kathrin |
"Die Verletzlichkeit der Menschenwürde am Beispiel sexualisierter Gewalt gegen Frauen" | Prof'in Dr. Véronique Zanetti | Gottschalke, Christiane |
"Zur legitimen Gewalt in den Naturzuständen bei Kant" | Prof'in Dr. Véronique Zanetti |
Schmidt, Manuel |
"Criminal law without punishment" |
Prof'in Dr. Véronique Zanetti |
Zisman, Valerij |
Vom 14. – 16.9.2020 fand ein ZiF AG-Workshop statt, in dem der Frage Racism in German Healthcare – How to talk about it? im Dialog verschiedener disziplinärer Perspektiven auf und aus Forschung, Lehre und klinischer Praxis im Gesundheitswesen nachgegangen wurde. Die Idee dazu war in einem gemeinsamen Seminar zu Philosophy of Health Sciences von Saana Jukola und Sylvia Agbih entstanden. Daran teilgenommen hatte auch David Lambert, der als SHK während der ZiF Tagung mitwirkte. Die transdisziplinäre Arbeit und die intensiven Gespräche, die die Reflexion der eigenen Positioniertheit bewusst mitaufgenommen haben, sollen fortgeführt werden.
Hauptziel der Tagung war es, eine neu entstandene Debatte im Strafrecht interdisziplinär zu ergründen. Die Debatte drehte sich zentral um Fragen zur Gerechtigkeitsvorstellung im Strafrecht: Soll die Bestrafung des Täters oder der Schaden und das Interesse der Opfer im Zentrum der Perspektive sein? Welche Rolle spielt Rache für unsere Gerechtigkeitsintuitionen und Strafrechtigfertigung? Die interdisziplinäre Herangehensweise an diese Problem- und Fragestellungen wurde von ExpertInnen aus den Bereichen Philosophie, Rechtswissenschaften, Sozialpsychologie, Kriminologie und den Religionswissenschaften diskutiert.
Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Tagung, sowie das Programm.
Wenngleich Kompromisse aus unserem Zusammenleben und der politischen Praxis kaum wegzudenken sind, sind sie ein wissenschaftlich und philosophisch noch unzureichend untersuchtes Phänomen. Die Konferenz am Zentrum für interdisziplinäre Forschung sollte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Zwölf Vortragende aus sechs Ländern diskutierten Kompromisse in vier Bereichen: Moral, Politik, Recht und Religion. Dabei ging es zum Beispiel darum, unter welchen Bedingungen faire Kompromisse anzustreben sind, welche Rolle Macht bei der Kompromissfindung spielt, wo die moralischen Grenzen von Kompromissen liegen und welche Formen von Kompromissen unter welchen Bedingungen machbar und angebracht erscheinen.
Einen Überblick über die Tagung, sowie den Ablaufplan finden Sie hier.
Arbeitet zu Ethik, politischer Philosophie, Philosophie der internationalen Beziehungen undRechtsphilosophie
Seit 2016 ist sie im interdisziplinären Projekt „FlüGe – Herausforderungen und Chancen globaler Flüchtlingsmigration für die Gesundheitsversorgung in Deutschland“ an der Universität Bielefeld tätig. Hier beschäftigt sie sich mit ethischen Fragen der Gesundheitsversorgung und Konzepten von Vulnerabilität, Exklusion und Gerechtigkeit.
Interessiert sich hauptsächlich für Normative Ethik, Moralpsychologie, Metaethik und Politische Philosophie
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2020/21
(Un)gerechte Kriege. Ethische Aspekte einer kontroversen Theorie
Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2020
Philosophische Eigentumstheorien und Kritiken (mit Rüdiger Bittner)
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2019/20
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2018/19
Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2018
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2017/18