Die Wissenschaftsphilosophie in Bielefeld hat zwei Kernbereiche. Einerseits teilen wir ein Interesse an Fragen über das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft, Wissenschaft und Werte, und Wissenschaft im Kontext der Anwendung. Andererseits arbeiten wir zu Themen der Praktiken der Lebenswissenschaften (z. B. Biologie, Hirnforschung, Medizin und Psychologie), und beantworten verschiedene methodologische, begriffliche und metaphysische Fragen. In beiden Kernbereichen verfolgen wir einen praxisbezogenen, interdisziplinären Ansatz.
Das Institute for Interdisciplinary studies of science (I²SoS) veranstaltet ein wöchentliches Kolloquium, in welchem Arbeiten eingelandener Sprecher*innen und von ansässigen Forscher*innen zu Themen der Wissenschaftsphilosophie, -geschichte, -ökonomie und -soziologie besprochen werden. Die Mitglieder des Graduiertenkollegs treffen sich mehrmals im Semester für das GRK Kolloquium, außerdem gibt es ein Brown Bag Seminar in dem wir unsere aktuellen Arbeiten diskutieren. Das Treffen des Teams Wissenschaftsphilosophie der Lebenswissenschaften (PhilBio Team Meeting) findet wöchentlich statt. In der Lesegruppe Classics & Gems lesen Doktorand*innen und andere Interessierte profilierte Klassiker und Geheimtipps aus der postpositivistischen Wissenschaftsphilosophie (Treffen einmal monatlich nach Doodle-Umfrage, bei Interesse kontaktieren Sie bitte David Lambert). Zusätzlich gibt es an der Abteilung Gastvorträge und ein Forschungseminar (Philosophischer Club). Außerdem lädt das Bielefelder Kolloquium zur Philosophie der Psychiatrie Interessierte zur Teilnahme ein.
Die Wissenschaftsphilosophie in Bielefeld ist international ausgerichtet. Regelmäßig finden Lehrveranstaltungen, Lesegruppen und Konferenzen auf englischer Sprache und mit Teilnahme internationaler Forscher*Innen statt.
Für Studierende bietet die Universität Bielefeld Austauschprogramme an führenden Institutionen, z.B. University of Notre Dame, Georgia State University, Universität Bologna, Universität Paris-Sorbonne.
In der Wissenschaftsphilosophie nimmt Bielefeld außerdem am EPSA Programm teil, dass Gaststipendien für
Nachwuchsphilosoph*Innen aus Zentral- und Osteuropa anbietet.
Das European Ph.D.-Network in Theoretical Philosophy zielt auf die Förderung und Internationalisierung der Promotionsausbildung (Mitglieder: Universitäten von Bergen, Bielefeld, Bologna, Bucharest, Helsinki, and Uppsala)
Am I²SoS sind mehrere Forschungsgruppen angesiedelt, unter ihnen sind das DFG-geförderte Graduiertenkolleg Integrating Ethics and Epistemology of Scientific Research", zwei DFG-geförderte Forschungsprojekte zur Wissenschaft im Anwendungskontext, und zu methodologischen Fragen der Klimaforschung, ein EU-gefördertes Projekt zu verantwortungsvoller Innovationsforschung. Die Bielefelder Wissenschaftsphilosophie ist außerdem Teil von zwei Sonderforschungsbereichen (SFB): "A Novel synthesis of Individualization across Behaviour, Ecology and Evolution", und "Praktiken des Vergleichens".
DFG Forschungsprojekt "Individual-based Research: Concepts, Epistemology and Integration"; Teilprojekt des SFB-TRR 212 "A Novel Synthesis of Individualisation across Behaviour, Ecology and Evolution" (2022-2025)
Projekt “Cross-sectional Project Concept Formation and Synthesis” in der Forschungsgruppe "Individualisierung in sich ändernden Umwelten (InChangE)". Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW PIs: Kaiser M.I., Malsch A. (2022-2025)
DFG Forschungsprojekt „Komplexe Biologische Dispositionen: Eine Fallstudie in der Metaphysik der biologischen Praxis“; Projekt in der Forschungsgruppe FOR 2495 “Induktive Metaphysik” (2020-2023)
DFG Forschungsprojekt "Forschung im Praxiskontext: Wege zu Erkenntnisqualität und praktischem Nutzen in anwendungsorientierter Wissenschaft" (seit 2018)
DFG Graduiertenkolleg 2073: "Integrating Ethics and Epistemology of Scientific Research" ; zusammen mit der Leibniz Universität Hannover (seit 2015)
ZiF Kooperationsgruppe "Anreizstrukturen, Steuerungssysteme und Erkenntnisqualität" (2019-2021)
DFG Forschungsprojekt "The Ontological Status of Individualised Niches"; Teilprojekt des SFB-TRR 212 "A Novel Synthesis of Individualisation across Behaviour, Ecology and Evolution" (2018-2021)
ZiF Kooperationsgruppe "Barrieren durchbrechen: interdisziplinäre Modellbildung für eine komplexe Welt" (2018-2020)
DFG Forschungsprojekt "Vergleichshindernisse in den Naturwissenschaften und ihre Überwindung. Das Beispiel der Molekulargenetik", Projekt im SFB 1204 "Praktiken des Vergleichens" (2017-2020)
DFG Forschungsprojekt "Climate Engineering In Between Reliability and Liability (CEIBRAL)", Teil von SPP 1689 (2013-2016); weitergeführt als "Climate Engineering Liability and Reliability: An Integrated Treatment (CELARIT)" (2016-2019)
"Responsible Research and Innovation", Projekt gefördert durch das Nucleus Konsortium (New Understanding of Communication, Learning and Engagement in Universities and scientific institutions) innerhalb des Horizon 2020 Programs (2015-2019)
Dilthey Fellowship "Science and Values", gefördert durch die Volkswagen Stiftung (2009-2016)
ZiF Forschergruppe "Wissenschaft im Anwedungskontext" (2006-2007)
Kooperationsgruppe "Mathematik als Werkzeug" (2012-2015)
Prof. Milos Arsenijevic (Universität Belgrade), Oktober – Dezember 2019
Prof. Justin Biddle (Georgia Institute of Technology), Mai– Juli 2015
Prof. Zaiqing Fang (Chinese Akademie der Wissenschaften), Juni – Juli 2016, Oktober – Dezember 2018
Dr. Milos Vuletic (Universität Belgrade), Oktober – Dezember 2019