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Abteilung Psychologie

Campus der Universität Bielefeld
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Das Elterntraining EfA im Überblick

In EfA lernen Eltern Strategien kennen, mit denen sie die mündliche Argumentationskompetenz und damit letztlich auch die schulische Entwicklung ihrer Kinder fördern können. EfA richtet sich in erster Linie an Familien mit Kindern aus der Sekundarstufe I. Kinder bauen, wie wir in einem unserer früheren Forschungsprojekte (FUnDuS-Projekt) zeigen konnten, ihre argumentativen Fähigkeiten ab der fünften Jahrgangsstufe über den gesamten Verlauf der Sekundarstufe I aus. Abhängig von der sprachlichen Anregung im Elternhaus tun sie dies jedoch in unterschiedlich starkem Maße. Somit kann das Elterntraining dazu beitragen, ungünstigere Ausgangsbedingungen von Kindern aus weniger anregenden Elternhäusern zu verringern.

Auch Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern nehmen typischerweise ab der Pubertät zu, weil sich Jugendliche in dieser Phase der Familienentwicklung von ihren Eltern mehr ablösen. Die größere Häufigkeit von Streitgesprächen zwischen Eltern und Kindern ist ebenfalls ein Anlass, die Argumentationsfähigkeit der Familienmitglieder zu steigern. Langfristig sollen Konfliktgespräche produktiver verlaufen und die Belastungen im Familienalltag reduziert werden. Gelingt es, diese Konflikte konstruktiv zu lösen – und zwar mit guten Argumenten –, fördert dies die Selbständigkeit der Jugendlichen sowie die Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung.

Trainingsziele

Inhaltlich zielt EfA darauf ab,

  • den Eltern die Bedeutung alltäglicher sprachlicher Interaktionen für die Entwicklung der kindlichen Argumentationskompetenz zu verdeutlichen,
  • sie in die kommunikative Mechanik typischer Gesprächszüge einzuführen,
  • ihnen ein argumentationsanregendes Gesprächsverhalten zu vermitteln, das an die Kompetenz ihres Kindes angepasst ist,
  • ihren Blick auf die langfristigen Vorteile einer in der Familie gepflegten „Verhandlungskultur“ zu lenken,
  • ihnen Grundprinzipien positiver Erziehung so zu vermitteln, dass sie an die Fähigkeiten und Bedarfe des einzelnen Kindes angepasst werden können,
  • Eltern Hilfen zur Bewältigung schwieriger, hoch konfliktärer Interaktionen an die Hand zu geben.

Aufbau

Das Elterntraining EfA umfasst sieben wöchentliche 90-minütige Sitzungen. In den Sitzungen werden Kleingruppen mit je zwei bis fünf Elternteilen von zwei geschulten TrainerInnen angeleitet.

Neben kurzen Vorträgen, gemeinsam besprochenen Video- und Comicmaterialien und ausgedehnten Diskussionsrunden kommen praktische Übungen wie Rollenspiele und die Reflexion des eigenen Gesprächsverhaltens zum Einsatz. Im Rahmen von Übungsaufgaben können Eltern zu Hause die neu vermittelten Strategien gezielt im Familienalltag einüben, wobei mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung stets in der nächsten Trainingssitzung besprochen werden können.

Zielgruppen

Die positiven Ergebnisse der Wirksamkeitsstudie von EfA-TT unterstreichen, dass wir der Praxis mit dem Elterntraining EfA-TT ein kostenloses Angebot machen können, das wissenschaftlich fundiert und praxistauglich ist!

Schulen können das Elterntraining nutzen, um

  • Elternarbeit an der Schule / einem Netzwerk von Schulen zu initiieren oder auszubauen.
  • mithilfe des Trainings gegen herkunftsbedingte Ungleichheit vorzugehen.

Familienbildungseinrichtungen und Schulberatungsstellen können das Elterntraining nutzen, um

  • Eltern ein Angebot zu machen, um die sprachliche Entwicklung der Kinder zu fördern.
  • Eltern dabei zu unterstützen, Alltagskonflikte durch Erziehungshilfen langfristig abzubauen.
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