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Ein Besuch in der PAJUFam

© Universität Bielefeld

Besuch in der PAJUFam

Erstkontakt und Diagnostik

Im Folgenden möchten wir Ihnen die Abläufe eines Besuchs in der PAJUFam erläutern. Nach dem Erstkontakt erfolgt nach Bedarf eine gründliche Diagnostik. Nachfolgend kann eine Einzel- oder Gruppentherapie bei uns angeschlossen werden. Dies werden wir gerne mit Ihnen detailliert besprechen.

Diagnostik

Während unserer Telefonsprechstunde können Erziehungsberechtigte oder Betroffene selbst bei uns in der PAJUFam anrufen. Wir erläutern am Telefon den Verlauf der Diagnostik und machen die ersten Termine für ein Screening und Erstgespräch aus. Hier können Sie kurz ihr Anliegen formulieren und ein Mitarbeiter geht mit Ihnen am Telefon das Anmeldeformular durch.  Alle weiteren Termine werden mit dem Diagnostiker vor Ort vereinbart. Die Zahlung ist abhängig von der Krankenkasse.

Wir führen in der PAJUFam zunächst eine Kinder- und Jugendpsychotherapeutische Sprechstunde durch. Am Ende dieses ersten Kennenlerntermins können wir einen ersten Überblick über Ihre Schwierigkeiten und Fähigkeiten bekommen. Wir besprechen mit Ihnen gemeinsam das weitere Vorgehen und planen, ob weitere Diagnostik und Psychotherapie sinnvoll ist. Wir stehen in enger Kooperation mit Kliniken, Ambulanzen für Kinder- und Jugendpsychotherapie (BiKiP), Kindergärten/Schulen, Jugendämtern und Heilmittelerbringern und können gegebenenfalls bereits Kontakte zur Unterstützung herstellen.

Für die Diagnostik sind in der Regel mehrere Termine erforderlich und wir gehen dabei individuell auf jedes Kind und dessen Familie ein. Die Diagnostik dient der Erfassung der Problematik und als Basis für einen Behandlungsplan. Sie wird teils mit der gesamten Familie und teils nur mit den Kindern oder nur mit den Eltern stattfinden. Die Diagnostik findet bei uns vor Ort in einem unserer Diagnostik- bzw. Spielzimmer statt.

Während der Diagnostik kommen verschiedene Testverfahren zum Einsatz. Diese können je nach Fragestellung, Notwendigkeit zur Abklärung und Feststellung der Diagnose und natürlich in Abhängigkeit der Individualität des Kindes/Jugendlichen variieren. Einige Verfahren, wie die Leistungsdiagnostik, werden grundsätzlich eingesetzt. Sie soll uns helfen, den intellektuellen Entwicklungsstand ihres Kindes einzuschätzen. Wir setzen zur Leistungsdiagnostik objektive (standardisierte) Testverfahren und  Methoden der Verhaltensbeobachtung ein. Die wesentlichen Bereiche der Leistungsdiagnostik betreffen die Konzentration, allgemeine Intelligenz und spezielle Denkfunktionen, wie zum Beispiel sprachliche Fähigkeiten oder Gedächtnisfunktion. Weiterhin untersuchen wir bei Verdacht auf Teilleistungsstörungen, wie Lese- und Rechtschreibstörung oder Rechenstörung, zusätzlich die betreffenden Fähigkeiten des Kindes anhand standardisierter Tests. Im Leben eines Kindes spielen jedoch viele Ebenen eine wichtige Rolle und so ist auch die Perspektive der Eltern und gegebenenfalls die der Lehrer*innen und Kindergärtner*innen gefragt. Diese erhalten Fragebögen von uns, die uns ebenfalls helfen, genauer festzustellen, worin das Problem besteht. Am Ende unserer ausführlichen Diagnostik erhalten Sie einen hochqualifizierten Bericht mit einer Empfehlung zum weiteren Vorgehen. Je nach Diagnose gibt es die Möglichkeit in der PAJUFam an Einzel- oder Gruppenpsychotherapie teilzunehmen. Hierfür gibt es eine Warteliste. Ebenfalls arbeiten wir eng mit der BiKiP zusammen, welches Psychotherapie für die Kinder und Jugendlichen ambulant anbietet oder sie wenden sich mit ihrem Kind an eine niedergelasse Psychotherapiepraxis. Weiterhin ist es, je nach Schweregrad der Problematik, möglich, dass eine Empfehlung für einen teil- oder vollstationären klinischen Aufenthalt ausgesprochen wird.

Der hochqualifizierte Befundbericht besteht aus verschiedenen Teilen und fasst den gesamten Diagnostikprozess zusammen. Zunächst einmal wird der Vorstellungsanlass aufgeführt, die Vorgeschichte wiedergespiegelt und ein psychopathologischer Bericht zum Kind erfasst. Anschließend folgt eine Erklärung der Diagnostik und deren Ergebnisse, welche unterteilt sind in die Bereiche Elternurteil, Lehrer- bzw. Erzieherurteil, Selbsturteil, klinisches Urteil und Testdiagnostik. Wir stellen aufgrund dieser Diagnostik dann eine Diagnose nach dem ICD-10. Abschließend geben wir eine differenzierte Beurteilung der psychischen Problematik ab.

Am Ende der Diagnostik wird der ausführlicher Befundbericht mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten besprochen. Jugendliche dürfen gegebenenfalls dabei sein. Sie erhalten beim Rückmeldegespräch die einzelnen Diagnostikergebnisse und die entsprechenden Empfehlungen für ihr Kind.

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