Das „ViReO“-Projekt ist ein auf drei Jahre (04/2018 – 03/2021) angelegtes und von der "Stiftung Wohlfahrtspflege NRW" gefördertes Kooperationsprojekt der Forschungsabteilung "Psychiatrie und Psychotherapie" des Evangelischen Klinikums Bethel und der Universität Bielefeld. Diese Zweiteilung bezweckt, die für das Projektanliegen notwendige Forschung zu der Interaktion zwischen psychisch Erkrankten und der Strafjustiz unter bestmöglicher Ausnutzung der jeweiligen Fachexpertise zu betreiben, indem parallel aufseiten der betroffenen psychisch erkrankten OpferzeugInnen („Nutzerperspektive“; Klinikum Bethel) und aufseiten der VerteterInnen der Strafjustiz („Anwenderperspektive“; Universität Bielefeld) erhoben wird.
Die nachfolgende Darstellung beschränkt sich auf den von der Universität Bielefeld verantworteten Forschungsanteil des Projekts.
Im Rahmen der qualitativen Erhebung auf Anwenderseite wurden die maßgeblichen BerufsakteurInnen nach Ihren jeweiligen Erfahrungen mit psychisch erkrankten OpferzeugInnen befragt. Dies geschah in zwei Fokusgruppengesprächen sowie insgesamt 16 ExpertInneninterviews. Die Fokusgruppen hatten einen ausschließlichen, die ExpertInneninterviews einen überwiegenden Bezug zum Landesgebiet NRW.
Um möglichst aussagekräftige Resultate zu erlangen, wird eine zusätzliche quantitative Befragung durchgeführt, die aus den Befunden der qualitativen Erhebung hervorgegangen ist und diese verifizieren / falsifizieren soll.
Befragt werden dabei VertreterInnen der Strafjustiz i.e.S. (RichterInnen und StaatsanwältInnen) auf der einen Seite, PolizeibeamtInnen auf der anderen Seite. Die Befragung ist örtlich begrenzt auf die Amts- und Landgerichte bzw. Polizeibehörden in NRW.