Arbeitsbereich 10: Wirtschaft und Arbeit
Im Zentrum unserer Arbeit stehen Geschlechterverhältnisse und -ungleichheiten – mit der Krise sozialer Reproduktion, bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit und dem Strukturwandel von Wirtschaft, insbesondere unter dem Aspekt der Digitalisierung.
Zudem bin ich Herausgeberin und Redaktionsleiterin der „Zeitschrift für Soziologie“, Mitherausgeberin und Redakteurin der Zeitschrift „Femina Politica“ und Mitherausgeberin der Buchreihe „Arbeit – Demokratie – Geschlecht“.
Gemeinsames Forschungsprojekt von Alexandra Scheele (Projektleitung) mit der L&R Sozialforschung (Nadja Bergmann) und Joanneum Research (Helene Schiffbänker), das von März 2021 bis Dezember 2023 von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Förderinitiative „Corona Crisis and Beyond – Perspectives for Science, Scholarship and Society“ gefördert wurde.
Das deutsch-österreichische Projekt hat sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie sich die Arbeitsorganisation in Betrieben der kritischen Infrastruktur während der Corona-Pandemie verändert hat und wie Eltern in systemrelevanten Berufen die Kinderbetreuung und das Homeschooling während der teils vollständigen Schließung der Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im ersten Lockdown und in den nachfolgenden Teil-Lockdowns organisiert haben. Darüber hinaus haben wir untersucht, welche Unterstützung es seitens der Betriebe gegeben hat. Es wurden insgesamt vier qualitative Fallstudien (Krankenhaus und Lebensmitteleinzelhandel) durchgeführt.
Forschungsprojekt (Laufzeit 2020 – 2021) mit Andrea Jochmann-Döll (gefa, Essen) und Christina Klenner (ines Berlin), gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung)
Das Projekt zielte darauf, anhand exemplarischer Betriebsanalysen herauszufinden, in welchem Zusammenhang Digitalisierung, Arbeitsbewertung und Entgeltprüfungen stehen. Konkret verfolgte das Projekt folgende Forschungsfragen: (1) Wie verändern sich im Zuge der Digitalisierung Anforderungen an die Beschäftigten und die von ihnen geleistete Arbeit? Inwiefern erfordert dies neue Kompetenzen, die in der bisherigen Arbeitsbewertung übersehen werden? (2) Warum und wie haben Betriebe Prüfungen auf Entgeltgleichheit von Frauen und Männern durchgeführt? Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden – neben einer Literatur- und Dokumentenauswertung – leitfadengestützte Interviews mit betrieblichen und tariflichen Expert*innen (Mitglieder des Betriebsrates, Vertreter*innen der Personalabteilung, Führungskräfte) und Beschäftigten aus unterschiedlichen Branchen (Automobilproduktion, Softwareentwicklung, Medizintechnik und Nahrungsmittelherstellung) durchgeführt
Laufzeit 10/2020-07/2021
Ausgehend von der Beobachtung, dass der bislang unterstellte normative Konsens zum Gleichheitsgrundsatz in der (politischen) Öffentlichkeit strittig geworden ist, hat sich die von mir geleitetet Forschungsgruppe mit den Ursachen, den Akteuren und den Mustern der weltweit zunehmenden Anfechtungen von Gleichheitsprinzipien auseinandergesetzt. Dabei zeigte sich, dass die Dämonisierung von Geschlechterpolitiken und Rechtsansprüchen als „Gender-Ideologie“ als rhetorisches Mittel in der Konstruktion eines neuen Common Sense gegen Gleichheitsstandards und Frauen- und Geschlechterrechte genutzt wird. Ich habe den Fokus auf den Zusammenhang zwischen kapitalistischer Wirtschaftsordnung, globaler geschlechtlicher Arbeitsteilung und sozio-ökonomischer Ungleichheit gerichtet.
Ich bin seit 2008 in verschiedenen Forschungsnetzwerken der Europäischen Kommission als Expertin für sozio-ökonomische Entwicklungen in Europa und Geschlechterungleichheiten tätig. Aktuell handelt es sich um das Netzwerk „Scientific Analysis and Advice on Gender Equality in the EU (SAAGE)“. Desweiteren bin ich als Expertin in das sog. „Mutual Learning Programme“ der Kommission im Bereich von Entgeltungleichheit eingebunden.
Seit Juni 2015 bin ich Mitglied im internationalen Netzwerk „Gender Equality Policy in Practice Project (GEPP)“. In diesem Kontext bearbeite ich das Themenfeld „Equal Employment“ in Deutschland. Über gemeinsame Workshops und konzeptionelle Sammelbände werden vergleichend Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den jeweiligen Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Wohlfahrtsstaatsregime identifiziert. Aktuelles Projekt ist – nach einem gemeinsamen Sammelband zu “Gender Equality and Policy Implementation in the Corporate World. Making Democracy Work in Business” (Oxford University Press 2022) – die Analyse des Gender Pay Gaps. Auftakt bildete ein von mir mit organisierter internationaler Workshop am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) im Juni 2022, an dem Wissenschaftler*innen aus 20 Ländern teilnahmen.
Der 7. März ist Equal Pay Day. Dieser Tag macht darauf aufmerksam, dass Frauen weiterhin weniger verdienen als Männer. Der Tagesspiegel hat Prof. Dr. Alexandra Scheele gefragt, wie die Lücke geschlossen werden kann und wie lange es noch dauert.
Debates about abortion rights and the marriage for all or the hostility towards feminists and gender studies are making it undeniable – women’s and gender rights have increasingly been called into question and attacked. The podcast “Whose Rights, Which Rights?”
Takes up these conflicts over gender, equality and the formulation and implementation of legal claims. In each episode we take a closer look at one aspect of the topic, such as fundamentalist religion, the “care crisis” or growing right-wing populism. The podcast is based on a cooperation between the Hertz 87.9 campus radio and the research group “Global Contestations of Women’s and Gender Rights” at the Center for Interdisciplinary Research (ZiF) at the University of Bielefeld, where 20 scientists from different disciplines deal with this topic. Based on the current state of the debate, we will explore the respective research area of the fellows in each episode and ask more precisely how and why women’s and gender rights are being attacked.
Die AG Scheele bietet regelmäßig Lehrveranstaltungen in allen Studiengängen der Fakultät für Soziologie an. Themen sind z.B. „Einführung in die Wirtschaftssoziologie“, „Neue Wirtschaftssoziologie“, „Digitaler Kapitalismus“, „Wert, Bewertung und Bezahlung von Arbeit“, „Kapitalismustheorien und Kapitalismuskritik“, „Arbeit, Wirtschaft, Demokratie“. Zudem werden regelmäßig BA- und MA-Abschlusskolloquien angeboten.
Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Alexandra Scheele
Downloadlinks zu Anforderungen Hausarbeiten deutsch und englisch (Website)
Arbeits- und Wirtschaftssoziologie
alexandra.scheele@uni-bielefeld.de
Sekretariat für Prof. Dr. Ursula Mense-Petermann
sekretariat.mense@uni-bielefeld.de