Unternehmen, Kunstschaffende, Sportclubs, Krankenhäuser, Hotels, Universitäten oder Staaten: In allen Feldern müssen individuelle Akteure oder Organisationen heute damit rechnen, dass ihre Angebote und Leistungen regelmäßig mit denen anderer Akteure verglichen, quantitativ bewertet, in Tabellen eingetragen und wiederholt veröffentlicht, kurz: gerankt werden. Die sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung hat sich bislang weitgehend auf die jüngste Phase der Proliferation von Rankings seit den 1990er Jahren konzentriert. Das Projekt untersucht aus einer soziologischen Perspektive die Geschichte von Rankings in zwei Feldern – Wettkampfsport und Wissenschaft/Universitäten – zwischen Mitte des 19. Jahrhunderts und ca. 1980. Es konzentriert sich dabei auf die Fragen, (1) welche Rankings in diesem Zeitraum veröffentlicht worden sind, (2) wie sie diskursiv rezipiert worden sind und (3) wie sie mit feldspezifischen und/oder feldübergreifenden Diskursen über Leistung, Konkurrenz und Öffentlichkeit zusammenhängen. Damit leistet es einen Beitrag zum soziologischen Verständnis der historischen Institutionalisierung einer modernen Vergleichspraxis.
Brankovic, J., Ringel, L., & Werron, T. (2018). How rankings produce competition. The case of global university rankings. Zeitschrift für Soziologie, 47 (4), 270–288. doi:10.1515/zfsoz-2018-0118
Werron, Tobias/Leopold Ringel (2017): Rankings: Conceptual Remarks. In: Lessenich, Stephan (Hg.): Geschlossene Gesellschaften. Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.