Dieser Promotionsstudiengang widmet sich der Spitzenforschung im Bereich Bioinformatik.
Der technologische Fortschritt erlaubt es, dass in den Lebenswissenschaften experimentelle Daten schneller gewonnen werden, als sie interpretiert werden können. Aber durch den technologischen Fortschritt werden nicht nur mehr Daten gewonnen, sondern es können auch gänzlich neuartige Fragestellungen bearbeitet werden, wie beispielsweise Einzelzell-, Metagenomik-, oder Pangenomik-Studien.
Ziel des Bioinformatik-Promotionsstudiums ist die Ausbildung von herausragenden Nachwuchswissenschaftler*innen mit einem Fokus auf die Entwicklung neuer bioinformatischer Methoden. Dabei bietet das Promotionsprogramm Unterstützung in Form von umfänglicher Betreuung, Qualitätssicherung und einem individuellen Qualifizierungsprogramm zur Vorbereitung auf eine Karriere innerhalb und außerhalb der Academia.
Der technologische Fortschritt erlaubt es, daß in vielen Naturwissenschaften experimentelle Daten schneller gewonnen werden, als sie interpretiert werden können. Aber durch den technologischen Fortschritt werden nicht nur mehr genomische Daten gewonnen, sondern es können auch gänzlich neuartige Fragestellungen bearbeitet werden, wie beispielsweise Einzelzell- oder Metagenomik-Studien. Vielen dieser Fragen ist gemein, dass das Verhältnis von Individuen innerhalb größerer Populationen betrachtet wird. Um biologische Systeme vollständig zu durchdringen, ist es daher unerlässlich, sowohl die Variation zwischen Individuen (Diversität) als auch die zeitliche Entwicklung in Populationen (Dynamik) zu verstehen.
In Ergänzung zur Forschungsarbeit absolvieren hier Promovierende ein Studienprogramm im Gesamtumfang von 30 Leistungspunkten gemäß ECTS, welches entsprechend dem jeweiligen wissenschaftlichen Hintergrund und dem Projekt in Absprache mit dem wissenschaftlichen Koordinator des Programms und dem Betreuerteam zusammengestellt wird.
Neben Vorlesungen und Seminaren (in der Regel auf Master-Level oder dedizierte Veranstaltungen für Promovierende), umfasst das individuelle Studienprogramm Lehrtätigkeit, Organisation von Workshops, Publikationen, Betreuung von Studierenden, Softskillseminare und Forschungsaufenthalte an Partnerinstitutionen.
Darüber hinaus wird Studierenden in diesem Promotionsstudiengang die Teilnahme am Bioinformatics Research and Education Workshop (BREW) geboten, einem internationalen Workshop von und für junge Promovierende.
Weitere zentrale Elemente des Studiengangs sind:
Der Promotionsstudiengang bietet keine Finanzierungsmöglichkeiten.
Wer sich für die Aufnahme in den Promotionsstudiengang bewerben möchte, informiere sich bitte in der Studienordnung über die Voraussetzungen und wende sich dann an den wissenschaftlichen Koordinator Roland Wittler .
Auch wenn der Studiengang aktuell mit der Graduiertenschule DILS verwoben ist und von diesem koordiniert wird, können sich gerne weitere Promovierende einschreiben.
Die Universität Bielefeld begründete ihren guten Ruf in der Promotionsausbildung in der interdisziplinären Forschung mit der Gründung des DFG Graduiertenkollegs "Strukturbildungsprozesse" im Jahr 1996. Ziel dieses Programms war es, Mathematiker und Informatiker zusammenzubringen, um mit Forschenden aus Biologie, Chemie, Physik, Linguistik und Wirtschaftswissenschaft an der mathematischen Modellierung von Musterbildungsprozessen zusammenzuarbeiten. So wurde insbesondere die Kooperation von Mathematik, molekularer Biologie, Biochemie und Informatik vorangetrieben.
Als die Bioinformatik sich als neue Forschungsdisziplin etablierte (anstelle interdisziplinärer Forschung), wurde das DFG Graduiertenkolleg 635 "Bioinformatik" ins Leben gerufen, mit dem Ziel der drängenden Nachfrage nach Software und Algorithmen zur Bewältigung der immer größeren Datenmengen nachzukommen. Zahlreiche hieraus hervorgebrachte Aktivitäten ließen Bielefeld zu einer der führenden Bioinformatikstandorte in Deutschland und darüber hinaus werden. Dies wurde einmal mehr sichtbar, beim Erfolg in der DFG Bioinformatik Initiative im Jahr 2000, und der Einrichtung der Internationalen NRW Graduiertenschule "Bioinformatik und Genomforschung" im Jahr 2001 durch das NRW Landesministerium für Wissenschaft und Forschung. In dessen Rahmen wurde ein gleichnamiger Promotionsstudiengang eingeführt, der später als Grundlage für den Promotionsstudiengang "Bioinformatik" dienen sollte.Im Oktober 2013 wurde ein neues Promotionsprogramm gegründet: Das Internationale DFG Graduiertenkolleg "Computational Methods for the Analysis of the Diversity and Dynamics of Genomes" (DiDy) in Kooperation mit der Simon Fraser Universität in Kanada, mit intensivem Austausch von Promovierenden und Hochschullehrer_innen zwischen den Partnerinstitutionen. Um dem Informatik-Schwerpunkt des Programms Rechnung zu tragen, wurde der aktuelle Promotionsstudiengang "Bioinformatik" eingerichtet.
Nach Auslaufen des Graduiertenkollegs DiDy wurde der Promotionsstudiengang überarbeitet – einerseits um die im Rahmen des Kollegs sehr betonten internationalen Anteile abzuschwächen, andererseits, um ihn in Bezug auf die Qualitätssicherung (Betreuung, Fortschrittskontrolle) weiter zu verbessern.
Aktuell bildet der Promotionsstudiengang eine formale Grundlage für die Promotionsausbildung in der 2019 gegründeten Graduiertenschule „Digital Infrastructure for the Life Sciences“ (DILS) am Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI).