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Makroökonomik

Prof. Dr. Christiane Clemens

© Universität Bielefeld

Abschlussarbeiten

Hinweise zur Anfertigung von Seminar- und Abschlußarbeiten am Lehrstuhl für Makroökonomik, Stand: 2013

Zusammenfassung: Dieser Leitfaden soll Studierenden bei der Erstellung von Seminar- und Abschlußarbeiten eine Hilfestellung sein und dient dazu, einen einführenden Überblick über die wesentlichen zu beachtenden Kriterien bei der Anfertigung  einer schriftlichen wissenschaftlichen Arbeit zu geben. Der Leitfaden kann und soll aber die einschlägige Literatur zur Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Für eine ausführlichere Hilfestellung sei an dieser Stelle auf die umfassende Literatur verwiesen. Außerdem soll der Leitfaden dazu beitragen, dass in den Sprechstunden überwiegend inhaltiche Fragen diskutiert werden können.

1. Literaturrecherche: Die Auseinandersetzung mit der für das zu bearbeitende Thema relevanten Literatur ist für das Anfertigen einer schriftlichen wissenschaftlichen Arbeit unabdingbar. Es wird eine selbstständige vertiefende Literaturrecherche erwartet. Die vom Lehrstuhl angegebenen Literaturquellen dienen lediglich als Einstieg in das jeweilige Thema und liefern erste Ideen für mögliche Schwerpunkte und daraus resultierende Recherche-richtungen. Die verwendete Literatur sollte allgemein zugänglich sein, und es sind grundsätzlich die neuesten Auflagen von Einzelschriften sowie die neuesten Versionen von bislang unveröffentlichten Arbeits- oder Dis- kussionspapieren heranzuziehen. Eine kritische Distanz gegenüber der verwendeten Literatur ist zu wahren, und die dort geäußerten Gedanken sind differenziert im Hinblick auf ihre Stichhaltigkeit zu betrachten. Grundlage Ihrer Arbeit ist die wissenschaftliche Fachliteratur. Hierbei ist die Lektüre der Primärliteratur der der Sekundärliteratur grundsätzlich vorzuziehen. Merken Sie sich als Faustregel: „Wikipedia ist für wissenschaftliche Inhalte nicht
zitierfähig“. Dieses gilt ebenso für vergleichbare Informationsplattformen im Internet, insbesondere die der Tagespresse oder der Fernsehanstalten.

2. Aufbau, Sprache und Stil: Die Wahl der Ausdrucksweise und des Sprachstils sind dem Verfasser freigestellt. Sie sollten jedoch wissenschaftlich geprägt sein und Kenntnisse der Fachterminologie reflektieren. Formulier-ungen sollten möglichst präzise und prägnant sein. Die Verwendung von unzweckmäßigen Ausdrucksweisen und unverbindlichen Formulierungen sowie undifferenzierte Werturteile (z.B. „sollen“, „müssen“, „gerecht“) ist zu ver-meiden. Eigene und fremde Werturteile sind deutlich von faktenbasierten Inhalten zu trennen. Die Gliederung gibt der Arbeit einen strukturierten inhaltlichen Zusammenhang. Mit der Gliederung zeigen Autoren, inwieweit sie in der Lage sind, ein Thema gedanklich zu systematisieren und seine einzelnen Facetten in eine sachlich plausible und nachvollziehbare Beziehung zueinander zu stellen. Dabei folgt der Aufbau vom Allgemeinen zum Besonderen. Bei einer typischen Bachelorarbeit sollte die Gliederungstiefe nicht über zwei, bei einer Masterarbeit nicht über drei Ebenen  hinausgehen.

In der Einleitung wird das Thema motiviert, die Gedankenführung angedeutet und ein Überblick darüber gegeben, welches Gewicht den jeweiligen Aspekten der zugrundeliegenden Thematik im Rahmen der Arbeit eingeräumt wird. Der Umfang der einzelnen Teile sollte in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Machen Sie in der Einleitung die von Ihnen mit Ihrer Arbeit verfolgte Zielsetzung deutlich.

Sie können die alte oder die neue Rechtschreibung verwenden, sollten aber nicht zwischen den beiden Formen wechseln. Es empfiehlt sich der Einsatz einer Rechtschreibkorrekturhilfe, wie sie heutzutage von den meisten Textverarbeitungsprogrammen bereitgestellt wird. Planen Sie für ein letztes Korrekturlesen, Überprüfen der bibliographischen Angaben und Zitate sowie Formatieren der Arbeit mindestens zwei Arbeitstage ein.

3. Formale Gesichtspunkte: Eine Seminar- oder Abschlußarbeit hat im Allgemeinen folgenden Aufbau:

– Titelblatt
– Inhaltsverzeichnis
– ggf. Abkürzungsverzeichnis
– ggf. Abbildungsverzeichnis
– ggf. Tabellenverzeichnis
– ggf. Variablenverzeichnis
– Haupttext (Einleitung, Hauptteil, Schluß)
– Literaturverzeichnis
– ggf. Anhang
– Erklärung zur Urheberschaft

1. Es gelten die allgemeinen Richtlinien des Prüfungsamtes der Fakultät, was Anzahl der abzugebenen Exem-plare, elektronische Fassungen im PDF–Format auf CD/DVD sowie ehrenwörtliche Erklärungen zur Urheber-schaft anbelangt.

2. Als allgemeine Richtschnur kann davon ausgegangen werden, daß der Umfang einer Hausarbeit knapp 15 Seiten, der einer Bachelorarbeit 30–35 Seiten und der einer Masterarbeit ca. 60–70 Seiten beträgt. Diese Angabe bezieht sich auf den Fließtext inklusive Fußnoten. Die Verzeichnisse und Anhänge werden dabei nicht mitgezählt.

3. Die Niederschrift erfolgt im Format DIN A4, 1.5–zeilig und im Blocksatz. Für Notizen und Anmerkungen der Gutachter sind angemessene Ränder von mindestens 2.5cm um den Fließtext herum zu lassen.

4. Das Papier wird nur einseitig bedruckt.

5. Empfohlen wird die Schriftart Times New Roman in einer 12pt–Größe (Fußnoten 10pt) oder eine vergleichbare Serifenschrift. Eine serifenlose Schrifttype, z. B. die Helvetica, sollte nicht verwendet werden. Die Schrifttype sollte in der Arbeit nicht wechseln. Überschriften und Fließtext können sich hinsichtlich der Schriftgröße unter-scheiden.

6. Alle Seiten bis auf die Titelseite sind mit arabischen Seitenzahlen zu versehen. Verzeichnisse können römisch numeriert werden.

7. Verzeichnisse:
– Abbildungen und Tabellen müssen durchnumeriert und eindeutig zuordnenbar in entsprechenden Verzeich-nissen zu Beginn der Arbeit gelistet werden.
– Für alle Abkürzungen, die nicht im Duden erwähnt werden, ist ein Abkürzungsverzeichniszu erstellen.
– Variablen sind in einem Variablenverzeichnis zu benennen.
– Alle benutzten Quellen müssen im Literaturverzeichnis eindeutig identifizierbar sein (Müller (2000a) und Müller (2000b) vs. Müller, H. (2000) und Müller, D. (2000)) und sind in einem alphabetisch nach Autoren sortierten Literaturverzeichnis zu erfassen. Bei Koautorschaften sind alle Autoren namentlich zu nennen. Unveröffentlichte Arbeiten sind als PDF–Datei der elektronischen Version der Arbeit beizufügen. Sollten Sie Quellen aus dem Internet benutzen, ist der Link inklusive des Downloaddatums mitzuvermerken. Die Vorgaben gelten analog für Daten, die Sie im Rahmen der Arbeit verwenden.

 

4. Abbildungen und Tabellen: Abbildungen und Tabellen sind nicht selbsterklärend, d. h., selbstverständlich sind sie im Text zu erläutern und inhaltlich zu interpretieren. Sie dienen der Unterstützung der Argumentation. Copy and Paste von Abbildungen aus der von Ihnen verwendeten Literatur ist keine Option, das heißt, sie sind ebenso wie Tabellen grundsätzlich selbst zu erstellen. Wenn Abbildungen, die Sie inhaltlich aus der Literatur übernehmen wollen, aus frei verfügbaren Daten (Stat. BA, EZB, OECD, etc.) generiert wurden, erwarten wir, daß Sie diese Abbildungen aus den Originaldaten selbst generieren. Quellen und Datenquellen sind in jedem Fall unter der Abbildung zu nennen, ggf. in der Form: „Eigene Darstellung in Anlehnung an (bzw. entnommen aus . . . ) Name (Jahr), S. XY.“ und der elektronischen Fassung der Arbeit beizufügen. Abbildungen, die dem allgemeinen Ausbildungsstand am Ende des jeweiligen wirtschaftswissenschaftlichen Studiums entsprechen und in gängigen Lehrbüchern verwendet werden, müssen nicht zitiert werden (z. B. Produktionsfunktion, Indifferenzkurvenschema, IS–LM–Kurven, o. Ä.).

5. Zitierweise und Fußnoten: Wir empfehlen die amerikanische Zitierweise, weil sie den Lesefluß am wenigsten stört. Zitiert wird in der Regel indirekt. Nur bei besonders prägnanten Formulierungen oder besonderer inhaltlicher Bedeutung empfiehlt sich das direkte, wörtliche Zitat: „Ich bin ein Berliner“ (Kennedy, 1963), „There ain’t no such thing as a free lunch“ (Friedman, 1975). Diese sind in Anführungszeichen zu setzen. „Längere wörtliche Zitate werden üblicherweise vom Text abgehoben gesetzt.“ (Clemens, 2013, S. 4)

Aus den öffentlichen Debatten der vergangenen Jahre sollte Ihnen bekannt sein, daß die Paraphrasierung, d. h. das reine Umformulieren von Textstellen aus der verwendeten Literatur ohne nennenswerte inhaltliche Abweichung nicht gestattet sind und als Plagiat gewertet wird. Dieses schließt die direkte oder auch sinngemäße Übersetzung fremdsprachlicher Texte ins Deutsche ohne expliziten Verweis auf dieses Vorgehen ein. Orientieren Sie sich hinsichtlich Häufigkeit und Umfang von Zitationen an der ihrer Arbeit zugrundeliegenden Literatur, um ein Gefühl für den adäquaten Einsatz von Zitaten zu entwickeln. Sie werden sich im Literaturstudium mehr Infor-mationen und Kenntnisse erarbeiten, als Sie in Ihrer Arbeit verwerten können. Wir empfehlen also, dem Impuls zu widerstehen, ein Maximum der erworbenen Kenntnisse in die Arbeit einbringen zu wollen. Verlieren Sie die Auf-gabenstellung nicht aus dem Blickfeld, und halten Sie an Ihrem roten Faden fest.

Lehrbuchwissen, das zum allgemeinen Ausbildungsprogramm Ihres Bachelorstudiums gehört (Mikro, Makro, Wipol, Spieltheorie, etc.) muß in der Arbeit nicht zitiert werden. Wir erwarten gerade von Ihnen, daß Sie in der Lage sind, die im Studium vermittelten Zusammenhänge, Methoden und Konzepte eigenständig auf die Ihnen gestellte Aufgabe zu transferieren. (1)

Fußnoten sind genau das, was im inhaltlichen Bedeutungssinne mit ihnen konnotiert wird, und zwar Randnotizen und Anmerkungen, die auf inhaltlicher Ebene nebensächlich sind, sich in die generelle Argumentationslinie nicht einfügen, zum Erkenntnisfortschritt nicht wesentlich beitragen und deren übermäßiger Einsatz primär den Lese-fluß stört.(2) Wir empfehlen ihre Zahl gering zu halten.

6. Beispiel: Ehrenwörtliche Erklärung zur Urheberschaft:

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten und nicht veröffentlich-ten Schriften entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in gleicher oder ähnlicher Form oder auszugsweise im Rahmen einer anderen Prüfung noch nicht vorgelegt worden.


Bielefeld, Datum
Vorname Nachname

 7. Literatur:

Krämer, Walter K. (2009), Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit?,
           Campus concret.
Standop, Ewald und Meyer, Matthias L.G. (2004): Die Form der wissenschaftlichen
          Arbeit, Quelle & Meyer, Wiesbaden, 17. Auflage.

8. Ein letzter Hinweis:


                                Nutzen Sie das Betreuungsangebot!

 

(1) So ist es z. B. nicht erforderlich, bei Herleitung eines Nash–Gleichgewichts den Originalbeitrag von Nash zu zitieren. Dieses fällt — umgangssprachlich formuliert — in die Kategorie „fortgeschrittenes Klugscheißen“. An dieser Stelle lernen Sie gleich etwas über den richtigen Einsatz von Fußnoten.

(2) Hier findet die obige Anmerkung zum „fortgeschrittenen Klugscheißen“ ebenfalls Anwendung, aber auch diese Fußnote wäre verzichtbar gewesen.

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