Welche Rolle spielen Immunzellen im Gehirn und was passiert mit ihnen im Alter oder bei bestimmten Erkrankungen?
Trotz ihrer geringen Größe und einigen Unterschieden in der Gehirnstruktur haben Mäuse und Menschen eine vergleichbare Gehirnanatomie und Physiologie. Insgesamt bieten Mäuse als Modellorganismen eine genetische Ähnlichkeit zum Menschen, die sie nahezu unverzichtbar in der Grundlagenforschung macht. Mit Hilfe von transgenen Mausmodellen werden zelluläre Funktionen und die Rolle von spezifischen Genen in speziellen Immunzellen des Gehirns unter physiologischen und pathologischen Bedingungen untersucht.
An der Universität Bielefeld widmen sich Forschende der Medizinischen Fakultät OWL unter anderem der Erforschung von speziellen Immunzellen von Gehirn und Rückenmark. Diese Zellen sind von besonderer Bedeutung, da sie während der Gehirnentwicklung, bei der normalen Funktion des erwachsenen Gehirns und bei Erkrankungen des Zentralnervensystems, wichtige Rollen spielen. Doch die genauen Funktionen und Wirkungsweisen dieser Immunzellen sind bisher nur teilweise verstanden. Die Grundlagenforschung, die an der Universität Bielefeld mit Mäusen erfolgt, hilft dabei, die Mechanismen dieser Zellfunktionen im Gehirn zu entschlüsseln.
Die Forschung an der Universität Bielefeld zielt darauf ab, die grundlegenden Funktionen dieser speziellen Immunzellen zu entschlüsseln und Faktoren zu identifizieren, welche diese Funktionen unter verschiedensten Bedingungen regulieren. Ein tieferes Verständnis dieser Prozesse könnte eines Tages dazu führen, dass wir diese Zellen therapeutisch beeinflussen können, um Patienten zu helfen, bei denen diese Zellen eine wichtige Rolle, etwa bei einer Alzheimer-Erkrankung, spielen.
Die Untersuchung dieser Immunzellen direkt am Menschen ist schwierig, da sie sich im Gehirn befinden und daher nur schwer zugänglich sind. Zudem ist es nahezu unmöglich, diese Zellen zu verschiedenen Zeitpunkten im menschlichen Leben oder Krankheitsverlauf zu analysieren. Deshalb werden Mäuse in der Grundlagenforschung eingesetzt.
Mäuse bieten den Vorteil, dass Zellen und deren Gene gezielt untersucht werden können und ihre Lebensspanne viel kürzer ist als die des Menschen. Dies macht es möglich, auch altersabhängige Prozesse, wie. z.B. neurodegenerative Erkrankungen zu erforschen und viel schneller Erkenntnisse zu gewinnen.
Durch die Grundlagenforschung an Mäusen werden wertvolle Einblicke in die Funktionen und Regulationen von zellulären Prozessen gewonnen, die notwendig sind, um die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten des Gehirns zu verstehen und neue Therapiemöglichkeiten für Patient*innen zu entwickeln.