Der Bau-und Liegeschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) errichtet für die Universität Bielefeld seit Juli 2023 ein Interimsgebäude auf der Freifläche zwischen dem Uni-Hauptgebäude und dem Gebäude X. Zusammen mit weiteren Interimsflächen im Uni-Hauptgebäude schafft das Interimsgebäude während des geplanten zweiten Bauabschnitts des Hauptgebäudes einen Ersatz für die in diesem Teil befindlichen Bibliotheksflächen. Die einstöckige Leichtbaukonstruktion mit einer geplanten Fläche von ca. 2000 Quadratmetern bietet Platz für ca. 400 000 Medien aus den auszulagernden Buchaufstellflächen im zweiten Bauabschnitt sowie für ca. 20 Arbeitsplätze für Nutzer*innen.
Für die Dauer des zweiten Bauabschnitts wird für die Fachbibliotheken Psychologie, Erziehungswissenschaft, Sport, Musik (aktuell UHG Bauteil T) sowie Linguistik und Literaturwissenschaft und das Magazin (aktuell UHG Bauteil C) eine Interimsunterbringung benötigt. Teile des Medienbestandes werden im neuen Interimsgebäude untergebracht, weitere Bestände verbleiben an anderer Stelle im Hauptgebäude.
Durch das Interimsgebäude bleibt der Freihandbetrieb der Bibliothek während des zweiten Bauabschnitts gewährleistet. Zudem ermöglicht die zentrale Lage kurze Wege, einen direkten Zugang und kurze Bereitstellungszeiten für die Nutzer*innen.
Die Universität unterliegt der Vorgabe des BLB NRW, die im 2. Bauabschnitt liegenden Gebäudeteile des Hauptgebäudes bis zum geplanten Baubeginn im Jahr 2025 freizuziehen. Für die im 2. Bauabschnitt untergebrachten Bibliotheksbereiche mit einem Umfang von ca. 830.000 Medieneinheiten und 630 studentischen Arbeitsplätzen gibt es im Hauptgebäude keine ausreichend großen und statisch geeigneten Flächen. Für den dann fertiggestellten ersten Bauabschnitt sind andere Bibliotheksbereiche vorgesehen. Eine Interimsunterbringung ist daher unumgänglich.
Ziel der Unterbringung von Medienbestand und Arbeitsplätzen in einem möglichst zentral auf dem Campus gelegenen Gebäudes ist es, die Einschränkungen der Bibliotheksservices zur Nutzung des physischen Medienbestandes in der Interimsphase so gering wie möglich halten. Studium, Lehre und Forschung sollen weiterhin bestmöglich durch gute Erreichbarkeit, einen direkten Zugang und eine schnelle (Wieder-) Verfügbarkeit der Medien unterstützt werden.
Mit dem Interimsgebäude auf der Campuswiese ist die Kritik verbunden, für Studierende und Beschäftigte würde ein beliebter Aufenthaltsraum und Treffpunkt im Freien eingeschränkt und zudem wertvolle Grünfläche versiegelt. Das bis 2023 jährlich auf der Campuswiese stattgefundene Campusfestival kann nicht mehr wie bisher stattfinden. Zudem gab es vereinzelte Vorwürfe gegenüber der Universitätsleitung, die Studierenden nicht ausreichend in den Entscheidungsprozess beteiligt sowie Alternativen zur Standortwahl Campuswiese vorschnell verworfen zu haben. Diese Kritik wird vom Rektorat sehr ernst genommen.
Zwischen 2018 und 2022 wurden verschieden Optionen für die Interimsunterbringung von Teilen der UB zwischen Universität (Rektorat, Dezernat FM, UB) und BLB geprüft. 2020 konnte die Universitätsleitung mit dem BLB ein Finanzbudget von 11,9 Mio. Euro vereinbaren. Auf dieser Basis wurden neben dem Bau eines Interimsgebäudes auf der Campuswiese drei weitere Alternativen diskutiert:
Aufgrund der vergleichsweisen guten Plan- und Umsetzbarkeit unter Einhaltung des Budgetrahmens sowie der genannten Vorteile einer zentral gelegenen Interimsunterbringung wurde die „Leichtbau-Lösung“ auf der Campuswiese präferiert und weiterverfolgt.
Das Konzept der Universitätsleitung zur Interimsunterbringung wurde zwischen Juli 2022 und Februar 2023 in verschiedenen Gremien der Universität präsentiert und diskutiert:
Das Konzept wurde in all diesen Diskussionen akzeptiert und als sinnvolle Lösung aufgenommen.