Die Universität Bielefeld stellt seit 2019, auf Initiative studentischer Vertreter*innen, kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung. Das Rektorat finanzierte den Einkauf und die Installation eines Spenders für Periodenprodukte in der größten Frauentoilette auf dem Campus im Hauptgebäude. Später wurde das Angebot erweitert und ein weiterer Spender je im Gebäude X und Y installiert. Diese Spender werden sehr gut genutzt.
Ab Wintersemester 2022/23 wird das Angebot erweitert auf weitere Toiletten auf dem Campus. In 4 Gebäuden wird jetzt jeweils eine All-Gender-Toilette, eine Frauen-Toilette und eine barrierefreie Toilette mit Spendern ausgestattet, in denen es Tampons und Binden in „Standard“-Größe gibt. Es wurde dabei darauf geachtet, die Spender so zu verteilen, dass Personen jeglichen Geschlechts, sowie Personen, die barrierefreie Toiletten benutzen, problemlos Zugang zu Spendern haben. Alle weiteren Gebäude werden sukzessive mit mindestens drei Spendern ausgestattet.
Standorte
Hauptgebäude (UHG)
Experimentalphysik:
Gebäude R1:
Gebäude R2:
Gebäude X:
Gebäude Y:
Gebäude Z:
Hintergrund
Über die Hälfte der Bielefelder Universitätsangehörigen menstruieren. Sie tun dies regelmäßig und viele für die ganze Dauer ihrer Angehörigkeit an dieser Institution. Trotzdem ist es kein Thema über das gesprochen wird, auch wenn es reale Auswirkungen auf den Alltag all dieser Personen, die meisten von ihnen Frauen, hat. Neben Regelschmerzen, kann der bloße Zugang zu Periodenprodukten, wie Tampons oder Binden, zum Problem werden.
Überrascht einen die Blutung auf dem Campus, kann die Konsequenz sein, dass ein Seminar oder eine Vorlesung verpasst wird, oder der Arbeitstag unterbrochen oder vorzeitig beendet werden muss. Spontan mehrere Euro für eine neue Packung Periodenprodukte auszugeben ist außerdem nicht für jede*n im Budget. Alternativ müssen Tampons und Binden länger als angeraten verwendet werden, was gesundheitliche Risiken (z.B. toxisches Schocksyndrom) mit sich bringen kann. Das Bereitstellen von kostenlosen Periodenprodukten durch die Universität kann hier Abhilfe schaffen.
Periodenprodukte sind kein Luxusgut. Sie sind basale Hygieneprodukte und sollten deshalb wie auch Toilettenpapier und Papiertücher auf Toiletten frei zugänglich sein.