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Universitätsarchiv

Foto Wiederwahl Rektor Grotemeyers 1977 (Feier in der Unihalle)
© Universität Bielefeld

Meldungen aus dem Universitätsarchiv

Archiv nach Umzug wieder geöffnet

Das Universitätsarchiv ist umgezogen und wieder geöffnet. Auch wenn noch Möbel fehlen und noch nicht alles seinen endgültigen Platz gefunden hat, sind wir ab sofort im Universitätshauptgebäude im Bereich B3 für Sie da.

Wir freuen uns auf Sie!

Martin Löning, 07.10.2024

Im Universitätsarchiv Bielefeld ist innerhalb kurzer Zeit und rechtzeitig zum im nächsten Jahr stattfindenden 50jährigen Jubiläum die Erschließung der umfangreichen Bestände der Bielefelder Versuchsschulen "Laborschule" und "Oberstufen-Kolleg" abgeschlossen worden. Die abwechslungsreiche Geschichte der von Hartmut von Hentig initiierten Schulprojekte, die am 9.9.1974 eröffnet wurden und zu den renommierten Projektschulen des Landes zählen, lässt sich nun anhand der vielfältigen Dokumente im Universitätsarchiv verfolgen und erforschen. Die Schulen, bewusst als Laboratorien zur Erprobung neuer Lern- und Lehrinhalte geplant, stellten und stellen einen wesentlichen Bestandteil der "Reformuniversität BIelefeld" dar.

Die Nutzung ist auf Grundlage des nordrhein-westfälischen Archivgesetzes zu den Öffnungszeiten des Archivs möglich. Einschränkungen ergeben sich für kleinere Teile durch den Schutz personenbezogener Daten.

Findbücher als PDF:

Findbuch Laborschule: Findbuch-LS.pdf
Findbuch Oberstufen-Kolleg: Findbuch-OS.pdf

Martin Löning. 6. September 2023

Cover DVD "Lehrer und Schüler verändern die Schule" (Freinet)

Das Universitätsarchiv hat auf Vermittlung von Frau Dr. Michaela Vogt, Professorin für komparatistische Schulforschung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Unterlagen der Freinet-Pädagogik (Filme und Begleitmaterial) von Martin Zülch übernommen.
Die Freinet-Pädagogik ist eine seit ca. 1920 von Célestin Freinet (1896–1966) zusammen mit seiner Ehefrau Élise Freinet (1898–1983) in Frankreich entwickelte reformpädagogische Bewegung. In ihr sind viele reformpädagogische Elemente zu einem einheitlichen Konzept vereint. Grundsätze sollten sein: Freie Entfaltung der Persönlichkeit, Kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt, Selbstverantwortlichkeit des Kindes und Zusammenarbeit und gegenseitige Verantwortlichkeit. Um diese vier Grundsätze realisieren zu können, sind Freinet-Klassen jeweils als eine Kooperative organisiert, die sich in allen Belangen selbst verwaltet.
Heute ist die Freinet-Pädagogik in vielen Ländern verbreitet. In der von den Freinets in Vence gegründeten Schule, damals die École Moderne – heute die École Freinet, wurden 1934 die ersten Schüler unterrichtet.
Martin Zülch, Kunstlehrer i. R. aus Bremen, hat in den 1970er Jahren eine einzigartige Filmdokumentation über Freinet-Lehrer/innen und deren Unterricht im Elsass angefertigt. Neben dem Film „Lehrer/innen verändern die Schule“, ursprünglich ein Super 8-Celluloidfilm, der inzwischen digitalisiert ist, enthält das Medienpaket auch den Begleitband „Lehrer und Schüler verändern die Schule“ mit Texten und zahlreichen Bildern von 1981.
Historische Bildungswissenschaftler haben nun Gelegenheit mit Studierenden an und mit dem Material zu arbeiten. Das Universitätsarchiv andererseits ergänzt damit sinnvoll seine eigenen Bestände, wo über die Bielefelder Schulprojekte (Laborschule/Oberstufen-Kolleg) neben den eigenen Materialien bereits umfangreiche und von der Forschung genutzte Unterlagen zu reformpädagogischen Konzepten (insbesondere aus dem angelsächsischen Bereich) vorhanden sind.
Herr Zülch hat dem Universitätsarchiv das Material als Schenkung zukommen lassen, damit das beeindruckende Material nicht verloren geht und in Vergessenheit gerät, sondern wissenschaftlich erforscht und praktisch genutzt werden kann. Die Schenkung ist auf der Grundlage des Nordrhein-Westfälischen Archivgesetzes nutzbar.

Hierzu folgende Hinweise:
Für die Nutzung des Medienpaketes ist eine schriftliche oder telefonische Anfrage erforderlich. Außerdem kann in die Dokumente vor Ort Einblick genommen werden (siehe Benutzung des Archivs und die unten angegebenen Kontaktdaten).

Das Freinet-Pädagogik-Medienpaket trägt die Signatur UABI (Universitätsarchiv Bielefeld), KE 57.

Es besteht aus drei Teilen:
1. DVD: Lehrer/innen verändern die Schule. Ein Filmbericht über die Freinet-Pädagogik mit Einblicken in drei elsässische Schulklassen von Martin und Jochen Zülch, Bremen, Juli 2018
2. Bild-Text-Band: Lehrer und Schüler verändern die Schule. Bilder und Texte zur Freinet-Pädagogik. Zusammengestellt und kommentiert von Martin Zülch. Frankfurt/Main: Arbeitskreis Grundschule e.V., 1981.
3. 27 digitalisierte Schaubilder: "Konzept der Freinet-Pädagogik", ergänzend zu den beiden Hauptteilen der Dokumentation. Quelle: Konzept der Freinet-Pädagogik.Texte von Christoph Hennig und Hans-Martin Zülch, Bilder von Jochen und Hans-Martin Zülch, in: Jahrbuch für Lehrer 1977. Hilfen für die Unterrichtsarbeit, Hg. Johannes Beck / Heiner Boehncke, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1976, S. 233-259.
Der Filmbericht ist in der Filmsammlung des Archivs unter der Signatur FS 452 zu finden.

Auf Wunsch können sowohl die Filmdokumentation (als WMV-Datei) sowie der digitalisierte Bild-Text-Band und die Schautafeln (die beiden Letztgenannten als PDF) Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Hierfür ist aufgrund der Größe der Dateien – Filmdokumentation: 3,87 GB, Begleitband: 71 MB, Schautafeln 6,5 MB – ein Download mittels eines Downloadlinks installiert worden. Das Herunterladen erfolgt über die von der Universität Bielefeld als vertrauenswürdig und sicher eingeschätzte Plattform Sciebo. Zu diesem Zweck müssen die Nutzer/inne/n sicherstellen, dass auf ihren Rechnern ausreichend Platz für einen Download vorhanden ist. Ferner sind Bildrechte einzuhalten, die eine Verbreitung des Filmberichts und Bild-Text-Bandes im Internet untersagen.

Kontaktdaten:
Martin Löning M.A. Universitätsarchiv Bielefeld
Postanschrift: Postfach 10 01 31, 33501 Bielefeld
Hausadresse: Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld
Telefon: 0521/106-4009; E-Mail: martin.loening@uni-bielefeld.de
Internet: http://www.uni-bielefeld.de/archiv

Martin Löning, im Mai 2023

Eberhard Firnhaber ist tot. Er starb am 31. Juli 2022 in seiner Geburtsstadt Hamburg (-Altona) im Alter von 95 Jahren.

Natürlich wird er in erster Linie seiner Familie fehlen, an die ich mit großer Anteilnahme denke.

Die Universität Bielefeld verdankt Eberhard Firnhaber viel. Zusammen mit Karl-Peter Grotemeyer (der am 30. Juli 2007 starb) hat er ein kongeniales Tandem gebildet und Gründung, Auf- und Ausbau der Universität Bielefeld entscheidend geprägt. Die Universität hat Firnhaber, der gerne und zutreffend als Glücksfall für die Universität bezeichnet wurde, 1989 – im Jahr seines Ausscheidens aus dem Amt des Universitätskanzlers – zum Ehrensenator ernannt, eine Ehrung, auf die er in besonderem Maße stolz war. Über seine Verdienste für die Universität ist an anderer Stelle bereits ausführlich berichtet worden.

Das Universitätsarchiv Bielefeld verdankt Eberhard Firnhaber seine Existenz. Auch wenn es Pläne für ein Hochschularchiv an der Universität bereits seit den 1970er Jahren gab, bedurfte es einer Initiative Eberhard Firnhabers im Juni 1994, dass die Universität im Juli 1996 schließlich mit dem Aufbau eines fachlich geführten Archivs begann. Die weitgreifenden Reformansprüche der Universität in Bielefeld und die Realisierung ihres wissenschaftstheoretischen und strukturellen Konzepts müssten dokumentiert und zugänglich gemacht werden, und somit den Grundstein für eine fortschreitende Archivpflege bilden, so Eberhard Firnhaber in einem Brief an das Rektorat. Eile sei geboten, schließlich sei die Universität dabei, das Besondere ihrer Gründung und Geschichte zu „vergessen“, eine Einstellung, die allen am Gründungsprozess Beteiligten gemein war. Ohne Eberhard Firnhaber wäre es aber wahrscheinlich erst deutlich später zur Einrichtung eines Archivs an der Universität gekommen.

Seit Beginn des Aufbaus im Juli 1996 fungierte Eberhard Firnhaber als Aufbaubeauftragter des Rektorats für das Universitätsarchiv. Ich, der ihn im aktiven Dienst nicht mehr erlebt hatte, erfuhr in Gesprächen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, mit Kolleginnen und Kollegen, aber auch bei den gemeinsamen Vorstellungsbesuchen in Fakultäten und Einrichtungen, welch hoher Wertschätzung er sich nach wie vor erfreute. Die Einschätzungen waren geprägt von großem Respekt bezüglich seiner beruflichen Leistungen, seinem stets korrekten Auftreten und Handeln, aber auch seiner menschlichen Zugewandtheit (hier fiel auch immer wieder das Stichwort: Er hat jedes Jahr zum Geburtstag angerufen.) und seinem schalkhaften Humor. Nach zwei Jahren konstatierte er im Juni 1998: „Das Universitätsarchiv steht. Vor zwei Jahren ist mit dem Aufbau begonnen worden. Dieser kann nun als abgeschlossen gelten. Das Universitätsarchiv ist in die laufende Archivpflege eingetreten.“

Doch auch nach der Entbindung von der Funktion des Aufbaubeauftragten konnte das Archiv auf die tatkräftige Unterstützung Eberhard Firnhabers zählen. Sei es als Sammler von Zeitungsartikeln in der FAZ, die die Universität Bielefeld betrafen, sei es als Korrekturleser für Texte des Archivars zur Universitätsgeschichte, sei es als Datenlieferant für Termine und Ereignisse mit Universitätsbezug (welch aussagekräftige Terminkalender!), sei es als Wegbereiter gegenüber dem Rektorat oder sei es als Kontaktanbahner zu Weggefährten aus der Gründungszeit und und und … . Ohne Firnhabers „Bettelbriefe“ bei Mitgliedern der Gründungsgremien der Universität würde das Archiv heute nicht über eine so dichte und vielfältige Überlieferung des Gründungsprozesses verfügen. Sein großes Ansehen bei den Mitgliedern von Gründungsausschuss und Wissenschaftlichem Beirat war sicher der Grund dafür. Publikationen des Archivs begleitete er oder initiierte Publikationen selbst, wie zum Beispiel den kleinen und überaus gelungenen Band über den Soziologen Norbert Elias in Bielefeld. Bis in die letzten Jahre hinein hatte das Universitätsarchiv in Eberhard Firnhaber einen vehementen und entschiedenen, wenn auch zuletzt beim Rektorat erfolglosen Fürsprecher.

Schließlich verdankt das Archiv Eberhard Firnhaber auch tadellos geführte Handakten, eine Reihe von ausgesprochen prägnanten und – bis zuletzt in nicht immer einfach zu entzifferndem Sütterlin verfassten – Kommentaren und Notizen, kunstvolle „Malings“ (Firnhaber), die in der Regel auf Rektoratseinladungen angefertigt wurden, insbesondere aber Gedichte. Bekannt ist seine Leidenschaft für Limericks und Schüttelreime, die er offensichtlich mit leichter Hand formvollendet und inhaltlich treffend aus dem Ärmel schüttelte. Aber auch darüber hinaus finden sich in den Akten immer wieder Gedichte, mit denen er zum Beispiel auf eine Beschwerde der Fachschaft Soziologie reagierte (ernst und geradezu expressionistisch modern) oder der „violetten 7“ der Laborschule auf den Wünsch, die Wände farbig gestalten zu dürfen, antwortete (kindgerecht, humorvoll, aber korrekt in der Sache).

Der Archivar selbst verdankt Eberhard Firnhaber noch mehr.

Angefangen bei der Einstellung selbst setzte sich Eberhard Firnhaber auch danach für eine angemessen ausgestatte und bezahlte Dauerstelle im Archiv ein. In vielen gemeinsam am Archivarbeitstisch verbrachten Stunden gab es en passant eine Einführung in Struktur und Geschichte der „Reformuniversität“ aus erster Hand, wo kaum Fragen offen blieben, sowie geistreiche und nicht nur universitätsbezogene Gespräche über Gott und die Welt. Dabei war sich Eberhard Firnhaber nicht zu schade zu „entmetallisieren“ (Entfernen von Büro- und Heftklammern aus den Archivalien), was mitunter das Aussehen der Akten aufgrund der eingenommenen blutverdünnenden Medikamente ein wenig veränderte.

Er ließ, bei einem immer korrekten und tadellosen Auftreten und einem vom bürgerlich-konservativem Protestantismus geprägten inneren Kompass auch Einblicke in seine Gemütslage zu. Das Thema „Berufsverbote/Radikalenerlass“ zum Beispiel ließ ihn auch Jahre nach den eigentlichen Ereignissen nicht los. Er, der den umstrittenen Erlass an der Universität exekutieren musste, schüttelte den Kopf, wenn er die Vorgänge wieder in der Hand hatte, in denen gute Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wegen solcher Verfahren um ihre berufliche Existenz fürchten mussten. Man kannte sich schließlich! Und erst jüngst erfuhr ich, dass ein mit einem Berufsverbotsverfahren aufgrund von Mitgliedschaften in kommunistischen Organisationen bedrohter Mitarbeiter ausgerechnet Eberhard Firnhaber benannte, um mit ihm als Beistand nach Düsseldorf zu fahren und eine Entlassung abzuwenden – erfolgreich!

Der Archivar verdankt Eberhard Firnhaber nicht zuletzt eine Freundschaft über einen großen Altersunterschied hinweg. Ihn – und seine Frau – habe ich in dieser Zeit als zugewandt, interessiert, vorurteilsfrei und emphatisch erlebt.

Es schmerzte zu sehen, wie er durch die Krankheit seiner Frau, mit der er so viele Jahrzehnte als Partner verbracht hatte, und insbesondere ihrem Tod, spürbar schneller alterte. Seine eigene zunehmende Gebrechlichkeit, der Umzug in ein Heim und die Corona-Krise erschwerten die Aufrechterhaltung des Kontakts. Es ist für mich ein großer Trost, dass er in der angenehmen Atmosphäre des Elisabeth Alten- und Pflegeheims in Hamburg-Altona auch unter der Begleitung seiner Kinder und Enkel die letzte Phase seines Lebens verbringen konnte.

Er wird seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten, dem Universitätsarchiv und mir sehr fehlen!

Zum Schluss – „noch’n Gedicht"! Oder zumindest die letzte Strophe aus dem Firnhaber-Gedicht „Musikgenuß“:

Kurzum, ich lieb Musikgenuß
Wohl auch noch bis zum letzten Schluß!
Legt in den Sarg, wenn ich verstorben
und jeder Klang in mir verdorben,
mir eine gute Rundfunkleitung
zu ewiger Musikbegleitung!

Martin Löning, im August 2022

Das Archiv der Universität Bielefeld ist aufgrund der aktuellen Organisationsverfügung der Universität vom 31.03.2022 unter Wegfall der meisten der bisher geltenden einschränkenden Maßnahmen für den Publikumsverkehr geöffnet.

Der Campus darf nicht betreten werden, solange Symptome von Atemwegserkrankungen (z.B. Husten, Atemnot), Fieber oder Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns bestehen, die nicht bereits ärztlich abgeklärt auf anderen Ursachen als einer Infektion mit SARS-CoV2 beruhen.

Ebenfalls nicht betreten werden darf der Campus, solange nach gesetzlichen Regelungen oder Anordnung des Gesundheitsamtes die Pflicht zur Isolierung (für infizierte Personen) oder Quarantäne (für Kontaktpersonen) besteht.

Beim Aufenthalt in Gebäuden der Universität besteht allerdings Maskenpflicht. Generell sollten in den Räumen des Archivs die allgemeinen Verhaltensregeln zu Abstand und Hygiene (sogenannte AHA-Regeln) beachtet werden.

Martin Löning, 01. April 2022

Der SFB 177 "Sozialgeschichte des neuzeitlichen Bürgertums. Deutschland im internationalen Vergleich", der am 1. Dezember 1985 von der DFG bewilligt wurde, war einer der ersten geschichtswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche überhaupt. Er war damit in diesem Bereich vorbildhaft, auch wenn er – anders als viele der heutigen SFBs – nicht interdisziplinär ausgerichtet war. Der SFB sollte einerseits die Modernisierungsfunktion des Bürgertums untersuchen, andererseits aber auch vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts und des Nationalsozialismus mit der These vom „Deutschen Sonderweg“ eine der Rahmeninterpretationen der neuer deutschen Geschichte insgesamt auf den Prüfstand stellen. Die 47 Archiveinheiten des SFB, an dem prominente Vertreter der "Bielefelder Schule" (Hans-Ulrich Wehler, Jürgen Kocka, Wolfgang Mager, aber auch Reinhart Koselleck u.a.) mitwirkten und der die vollen vier Förderungsphasen bei SFBs durchlief, ist unter den Bedingungen des nordrhein-westfälischen Archivgesetzes im Universitätsarchiv nutzbar.

Martin Löning, 26. September 2021

Aufgrund der Corona-​Pandemie ist auch das Universitätsarchiv, wie alle öffentlichen Einrichtungen, für den Publikumsverkehr geschlossen.

Darüber hinaus wird es bei der Beantwortung von schriftlichen oder telefonischen Anfragen zu zeitlichen Verzögerungen kommen, da nur noch eingeschränkt auf die notwendigen Ressourcen zugegriffen werden kann.

Wir bitten Sie dafür um Verständnis.

Bleiben Sie gesund!

Martin Löning, 22. März 2020

Ab sofort sind alle 13 Ausgaben der Publikationsreihe "Bielefelder Universitätsgespräche und Vorträge" seit 1984 über den Internetauftritt des Universitätsarchivs online als PDF-Dokument abrufbar.

Zu den PDF-Ausgaben

Martin Löning, 11. November 2019

Weit über 20 Teilnehmer*innen der Sektionstagung Historische Bildungsarbeit 2019 "Inklusion als Chiffre?", die vom 30. September bis 2. Oktober 2019 an der Universität Bielefeld stattfand, nahmen das von Dr. Christian Timo Zenke, Mitarbeiter der Wissenschaftlichen Einrichtung Laborschule in der Fakultät für Erziehungswissenschaft, und Martin Löning, Archivar im seit 1996 bestehenden Universitätsarchiv, unterbreitete Angebot an, am Abend des ersten Tagungstages das "Schulprojekte-​Archiv " von Laborschule und Oberstufen-​Kolleg im Universitätsarchiv näher kennen zu lernen.

Das wegen der Modernisierung des Universitätshauptgebäudes vorübergehend ins benachbarte H-​Gebäude ausgelagerte Universitätsarchiv beherbergt dabei nicht nur die in den Jahren 2014 bis 2018 in mehreren Abgaben ins Archiv gekommenen Bestände von Laborschule und Oberstufen-​Kolleg, sondern darüber hinaus auch noch weitere Überlieferungen zu den und aus dem Umfeld der beiden bildungspolitisch und reformpädagogisch bemerkenswerten Einrichtungen: Teilnachlässe der beiden Schulleiter Hartmut von Hentig und Ludwig Huber, eine dichte Überlieferung in der Zentralverwaltung der Universität sowie Handakten der Rektoren und Kanzler der Universität, die in ihrer Funktion als (Ver-)Mittler zwischen Schulprojekten und Landesregierung entstanden sind und auch den ideologisch aufgeladenen Kampf um die Schulprojekte beleuchten, ergänzen die beiden zentralen Bestände.

Ebenfalls seit kurzem im Universitätsarchiv befinden sich die Unterlagen des "Schulprojekte-​Museums". Das Museumsprojekt, um die Jahrhundertwende begonnen, um Schülern und Gästen aus einem zentralen Fundus aller für die Entwicklung der Schulprojekte wichtigen Materialien, die eigene Geschichte zu präsentieren, wird seit einigen Jahren nicht mehr verfolgt. Es lag nahe, das Material zu den bereits vorhandenen Unterlagen ins Universitätsarchiv zu geben und somit quasi einen Schlussstein der Überlieferung zu den Schulprojekten zu setzen.

Jetzt liegt zu den Schulprojekten eine ausgesprochen dichte Überlieferung vor, die nicht nur die offiziellen Akten beinhaltet, sondern auch zahlreiche Publikationen und Zeitschriften, Fotos und Filme, Plakate und Projektmaterialien enthält, die Reformbemühungen wie Selbstrechtfertigung gleichermaßen belegen.

Die Fachwissenschaftler*innen, die sich in nicht erwarteter Zahl im Archiv informierten, erwartet hier ein einmalig dokumentiertes Forschungsthema.

Martin Löning, 7. Oktober 2019

Eine neue interaktive Chronik zeigt die bewegte Historie der Universität. Sie verrät, warum es den ersten studentischen Protest an der Universität Bielefeld schon gab, bevor die überhaupt Studierende hatte, welch hitziger Streit über das Hauptgebäude ausgetragen wurde oder wie Bielefeld für zweieinhalb Dekaden einmal jährlich zur europäischen Lyrik-Hauptstadt avancierte.

Die interaktive Chronik lädt zum Stöbern in den wichtigen Meilensteinen der Universitätsgeschichte ein. Sie wurde vom Universitätsarchiv inhaltlich konzipiert und umgesetzt.

Fabian Hartl, 9. November 2018

Das Rektorat hat in seiner Sitzung vom 19. April 2018 neue Richtlinien über Aufbewahrung, Aussonderung, Archivierung und Vernichtung von Unterlagen für die Universität Bielefeld beschlossen, die mit der Veröffentlichung in den Amtlichen Bekanntmachungen der Universität am 4. Juni 2018 in Kraft getreten sind und die nicht so ausführlichen und in Teilen überholten Richtlinien von 2003 ablösen.

Intention:
Die neuen Richtlinien dienen dem Ziel archivwürdige Unterlagen für die Nachwelt zu erhalten und Verluste von Kulturgut zu vermeiden. Sie bieten darüber hinaus einen Handlungsrahmen und Orientierung für den Umgang mit Unterlagen aus Fakultäten und Einrichtungen der Universität. Im Ergebnis stellen die Richtlinien eine erstmalige Zusammenfassung der rechtlichen Grundlagen der Aufbewahrung von Unterlagen dar, die die Aufbewahrungsfristen im Sinne einer Entlastung der unterlagenproduzierenden Stellen möglichst kurz zu halten versucht.

Adressaten:
Die Richtlinien richten sich in erster Linie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentralverwaltung und in den dezentralen Verwaltungsstellen, die für eine ordnungsgemäße Ablage und Aufbewahrung von Unterlagen zuständig sind.
Angesprochen sind auch Personen und Einrichtungen, die nach dem Archivgesetz ihre Unterlagen nicht einem öffentlichen Archiv anbieten müssen, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (insb. Professorinnen und Professoren) oder Einzelpersonen, Vereine und Vereinigungen aus dem Umfeld der Universität. Auch ihnen bieten die Richtlinien Orientierung und zeigen Möglichkeiten der Handhabung der eigenen Unterlagen auf.

Unterstützungsangebot:
Die Richtlinien gelten für analoge und digitale Unterlagen gleichermaßen. Wenn Unklarheiten in der Handhabung spezieller Unterlagen Ihres Bereichs bestehen, sollten Sie nicht zögern, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsarchivs auch persönlich um Rat zu bitten. Auf den Internetseiten des Archivs finden Sie zudem weitere Informationen zur Aktenführung, Aktenaufbewahrung und Archivierung. So gibt das Dokumentationsprofil des Universitätsarchivs Auskunft darüber, welche Unterlagenarten archiviert werden sollten und an welchen kein Interesse zur dauerhaften Aufbewahrung besteht. Darüber hinaus gibt es dort eine Zusammenstellung von oft gestellten Fragen und Antworten zu diesem Thema (FAQ-Bereich).

Bitte nehmen Sie sich die Zeit, den allgemeinen Teil der Richtlinien zur Kenntnis zu nehmen und sich mit den konkreten Fristen für Ihren speziellen Bereich vertraut zu machen. Die Richtlinien sollten den Umgang mit den nicht mehr benötigten Unterlagen erleichtern und dazu beitragen, dass eine geregelte Abgabe an das Archiv wie bisher positiv funktioniert. Zögern Sie nicht, im Universitätsarchiv um Rat und Hilfe zu bitten.

Martin Löning, 5. Juni 2018

Das Audiovisuelle Zentrum (AVZ) der Universität Bielefeld bestand von 1978 bis 2007 (Reorganisation und Umbenennung in Service-Center Medien). Kai Formanski, studentische Hilfskraft im Universitätsarchiv, bearbeitete und verzeichnete den Bestand unter Mithilfe von Universitätsarchivar Fabian Hartl.

Das AVZ führte in seiner Bestehungszeit weit über hundert Filmprojekte durch, wobei sich die Materialien von 16mm in der Anfangszeit zu videogestützten Systemen (Betacam, Umatic, S-VHS) wandelten. Einige dieser Videoproduktionen befinden sich in der Filmsammlung des Universitätsarchivs. Daneben war das AVZ für eine Ausleihe von AV-Geräten und AV-Materialien zuständig (an Mitarbeitende und Studierende) und beherbergte eine kleine Reparaturwerkstatt sowie eine Grafikabteilung.
Der Archivbestand enthält umfangreiche Unterlagen zu den verschiedenen Gremien des AVZ, zur Struktur und inneren Ordnung und zu allgemeinen Projekten. Besonderes Augenmerk ist hier auf das umfassende Material zu den Filmen über die Laborschule zu legen.

Fabian Hartl, 3. Mai 2018

Seit neuestem ist das Universitätsarchiv mit einer eigenen Seite im Onlinelexikon Wikipedia vertreten. Dort gibt es Informationen zur Entstehung und Geschichte des Archivs sowie zu besonderen Beständen.

Weiterhin wurden auf den Wikipedia-Seiten herausragender Persönlichkeiten, deren Wirken mit der Universitätsgeschichte verknüpft ist und deren Nachlässe im Universitätsarchiv liegen, Vermerke zum Auffinden dieser Informationen gemacht.
Hier kommen sie direkt zur Wikipedia-Seite des Universitätsarchivs.

Fabian Hartl, 24. März 2018

Relaunch der Website

Der Relaunch der Website des Universitätsarchivs ist vollzogen worden. Seit dem 6. Dezember 2017 ist die überarbeitete Version online. Sie bietet neue Inhalte für potenzielle Archivnutzer, Informationen über die Universitätsgeschichte und Hilfestellungen für Verwaltungsangestellte.
Besonders im Bereich Öffentlichkeitsarbeit lohnt sich ein regelmäßiger Besuch, da die Bereiche zur Bibliographie über die Universitätsgeschichte und der archivierten Ausstellungen laufend erweitert werden.
Darüber hinaus ist die neue Version der Website möglichst barrierearm gehalten und somit besser auf mobilen Endgeräten darstellbar.

Fabian Hartl, 7. Dezember 2017

Die Plakatsammlung des Universitätsarchivs wurde im Jahr 2017 vollständig erschlossen. Der momentan 1121 unterschiedliche Stücke umfassende Bestand hat seinen Ursprung in der Sammlung des ehemaligen Pressesprechers der Universität Bielefeld, Dr. Gerhard Trott. Seit dessen Abgabe an das Universitätsarchiv im Jahr 1996 werden durch das Archiv systematisch Plakate gesammelt, sodass die Sammlung stetig weiter wächst.

Fabian Hartl, 1. Juni 2017

Das Ziel der von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste geförderte Langzeitprojekts (2015-2030) der Fakultät für Soziologie in Verbindung mit dem Universitätsarchiv Bielefeld und der Universitätsbibliothek Bielefeld sowie dem Cologne Center for eHumanities (CCeH) ist die Sicherung, Erschließung, werkgenetische Erforschung und kritische Edition des wissenschaftlichen Nachlasses Niklas Luhmanns (1927-1998). Zu diesem Zweck werden die bewahrenswerte Teile des Nachlass (Manuskripte, Zettelkasten, Korrespondenz, Bibliothek etc.) zunächst bis 2017 archivarisch gesichert und in den Teilen, die wissenschaftlich erschlossen werden sollen, digitalisiert sowie für die weitere Bearbeitung bereitgestellt. Die daran anschließende kritische Edition will den Luhmannschen Nachlass als geistesgeschichtliches Dokument der wissenschaftlichen Forschung sowie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen.

In einem ersten Teilprojekt (bis 2017) wird der Gesamtnachlass archivwissenschaftlich nach den „Regeln zu Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA)“ durch das Universitätsarchiv bearbeitet. Die vor und während der Nachlasserschließung durchzuführende innere Strukturierung des Nachlasses folgt dabei weitgehend den dort empfohlenen Gliederungsgruppen. Das bei der Erschließung des Gesamtnachlasses entstehende Findbuch wird nach Abschluss des Gesamtprojekts über die üblichen Internetportale – Kalliope, Zentrale Datenbank Nachlässe (ZDN) des Bundesarchivs – sowie auf dem im Rahmen des Projekts entwickelten Luhmann-Portal zugänglich gemacht.

Martin Löning, 3. Juli 2015

Als Orientierungsrahmen für die wichtigsten Teile der zu archivierenden Unterlagentypen hat das Universitätsarchiv ein Dokumentationsprofil erstellt. Bei Fragen oder Unklarheiten wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Universitätsarchivs.

Zu finden ist das Dokumentationsprofil unter den Menüpunkten "Aufgaben" sowie "Links und Downloads".

Dokumentationsprofil des Universitätsarchivs Bielefeld

Martin Löning, 23. Februar 2015

Nachdem am 1. Oktober 2013 die letzten Regale im Magazinbereich aufgestellt und die letzten Bestände eingeräumt worden sind, ist das Universitätsarchiv am neuen Standort im H-Gebäude (ehem. BLB/Staatshochbauamt) an der Morgenbreede 39  nun wieder für die Nutzerinnen und Nutzer geöffnet. Für die nächsten Jahre, bis zur Fertigstellung des 1. Bauabschnitts des zu modernisierenden Universitätshauptgebäudes, wird dies die Adresse des Universitätsarchivs sein.

Nahezu alle Magazinräume und die Büros der Mitarbeiter und Hilfskräfte befinden sich nun auf einer Ebene, was die Wege deutlich verkürzt. Der nun zur Verfügung stehende Magazinplatz ermöglicht auch größere Zugänge der von der Modernisierung betroffenen Fakultäten und Einrichtungen. In den nächsten Tagen wird bereits die Laborschule eine wegen des Archivumzugs verschobene, umfangreiche Abgabe von Akten und Unterlagen zur Frühphase dieses wesentlichen Bestandteils des Reformkonzepts der Universität Bielefeld vornehmen.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme per Mail oder per Telefon und laden Sie ein, die neuen (vorübergehenden) Räumlichkeiten persönlich in Augenschein zu nehmen.

Martin Löning, 6. Oktober 2013

Aufgrund der großen Nachfrage ist die Ausstellungspublikation "Wie gründet man Universitäten? Helmut Schelskys Konzept und der gelungene Start der Universität Bielefeld" nun online verfügbar. Die Kapitel sind einzeln anwählbar.

Milla Middeke, 26.12.2012

Leider ist die als "Spätfolge" der Ausstellung des Universitätsarchivs "Wie gründet man Universitäten? Helmut Schelskys Konzept und der gelungene Start der Universität Bielefeld" Ende des vergangenen Jahres erschienene Publikation vergriffen. Ein Nachdruck wird angestrebt.

Martin Löning, 4. Juli 2012

Coverseite der Publikation zur Ausstellung "Wie gründet man eine Universität?"

Die anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Universität Bielefeld im November und Dezember 2009 gezeigte Ausstellung des Universitätsarchivs "Wie gründet man Universitäten? Helmut Schelskys Konzept und der gelungene Start der Universität Bielefeld" ist Ende November 2011 als umfangreiche Ausstellungspublikation fertiggestellt worden. Die Mitarbeiter des Archivs folgten damit der Anregung vieler Ausstellungsbesucher, die die Ausstellung gerne "mit nach Hause nehmen" wollten. Die reich bebilderte, 109 Seiten starke Publikation nimmt die Inhalte der Ausstellung auf, wurde jedoch um eine Reihe schriftlicher Dokumente, die einen vertieften Zugang in die Thematik der Universitätsgründung ermöglichen, ergänzt.

Martin Löning, 8. Februar 2012

Die Bearbeitung der im März 2011 an das Universitätsarchiv erfolgten Abgabe der Fakultät für Rechtswissenschaft ist nun abgeschlossen. Die Unterlagen sind nun öffentlich nutzbar. Bei dem Bestand, der 186 Archiveinheiten umfasst, handelt es sich um Akten aus den Jahren 1969 bis 2006. Bis bis auf zwei Akten über die Fachbereichskonferenz, die Fakultätskommission und das Dekanat dokumentieren sie ausschließlich die Berufungsangelegenheiten der Fakultät. Der Bestand ist unter den üblichen Bedingungen des Nordrhein-Westfälischen Archivgesetzes zu den Öffnungszeiten des Archivs einsehbar.

Milla Middeke, 16. Januar 2012

Waren für die Universität Bielefeld beteiligt (von links nach rechts): Dr. Michael Höppner (Leiter der Universitätsbibliothek), Hans-Jürgen Simm (Kanzler der Universität), Dr. Sabine Rahmsdorf (Universitätsbibliothek), Martin Löning (Leiter des Universitätsarchivs).
Foto: Stadt Bielefeld

Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln im März 2009 und der Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar im September 2004 haben die Gefährdung und den Schutz von Kulturgut nachdrücklich in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Schadensereignisse hatte es vorher bereits beim Elbhochwasser 2002 und auf lokaler Ebene gegeben, ohne dass diese von den Medien und der Öffentlichkeit nachhaltig registriert wurden.

Mit der Bildung von Notfallverbünden reagiert die archivisch-bibliothekarische Fachwelt auf die jüngsten Ereignisse und auf die Herausforderung des Kulturgutschutzes überhaupt. Notfallverbünde existieren inzwischen u.a. in Berlin, Münster, Hannover, Dresden, Magdeburg, Weimar und Karlsruhe.

Am 12. Oktober 2011 haben die Träger von insgesamt sechs Archiven und vier Bibliotheken in Bielefeld die Vereinbarung "Notfallverbund der Archive und Bibliotheken in Bielefeld" unterzeichnet. Diese Vereinbarung regelt und optimiert die gegenseitige Unterstützung in einem etwaigen Großschadensfall: Abstellung von qualifizierten Hilfskräften für die Bergung und Sicherung von Kulturgut, Bereitstellung von Bergungs- und Aufbewahrungsmaterialien und die befristete Überlassung von Ausweichdepotflächen. Hilfeleistungen, die hoffentlich niemals benötigt werden!

Die Federführung der Arbeitsgruppe "Notfallverbund" liegt beim Stadtarchiv Bielefeld, die Stellvertretung übernimmt die Universitätsbibliothek. Neben dem Stadtarchiv und der Universitätsbibliothek sind auch das Archiv der Stadtwerke Bielefeld, das Archiv des Evangelischen Johanneswerks e.V., das Hauptarchiv der v. Bodelschwinghschen Stiftungen, das Landeskirchliche Archiv der Evangelischen Landeskirche von Westfalen, das Universitätsarchiv, die Bibliothek der Fachhochschule Bielefeld, die Bibliothek des Landeskirchenamtes für Westfalen und die Stadtbibliothek Bielefeld in diesem Notfallverbund vertreten.

Insgesamt bewahren die teilnehmenden Einrichtungen ca. 3 Millionen Printmedien, mehr als 90.000 Audiovisuelle Medien, etwa 20.000 laufende Meter Akten, ca. 1.500 Urkunden, mehr als 110.000 Fotos, knapp 10.000 Plakate und nahezu 15.000 Karten auf – dieses z. T. einzigartige Kulturgut wird mit der Vereinbarung sicherer.

Martin Löning, 15. Oktober 2011

Die Bearbeitung der im April 2008 an das Universitätsarchiv erfolgten Abgabe der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ist nun abgeschlossen und öffentlich nutzbar. Bei dem Bestand, der 124 Archiveinheiten umfasst, handelt es sich um Akten aus den Jahren 1965 bis 2005, deren inhaltlicher Schwerpunkt sich auf die Gründung der Fakultät und deren Entwicklung bis zum Ende der 1980er Jahre bezieht. Der Bestand enthält durch die Mitwirkung mehrerer Wirtschaftswissenschaftler im Gründungsausschuss und Wissenschaftlichen Beirat für die Gründung der Universität Bielefeld inhaltsreiches Material insbesondere zur Gründungszeit der Universität und der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Des Weiteren kann der Bestand exemplarisch verdeutlichen, wie schwierig sich die Integration der Lehrkräfte der Pädagogischen Hochschule in die universitäre Organisationsstruktur gestaltete, welche gleichzeitig den Weg ebnete für die aktuelle, die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften auszeichnende, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten und dem Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung . Der Bestand ist unter den üblichen Bedingungen des Nordrhein-Westfälischen Archivgesetzes zu den Öffnungszeiten des Archivs einsehbar.

Milla Middeke, 30. August 2011

Der Nachlass zur Person Mathilde Vaertings beinhaltet neben Lebensdokumenten, Publikationen, Manuskript- und Materialsammlungen sowie Korrespondenzen auch mehrere Nebennachlässe von Personen, die in direktem Bezug zu Vaertings Leben standen wie beispielsweise ihre Schwester Marie Vaerting. Der 745 Verzeichnungseinheiten umfassende Nachlass weist bei einer Laufzeit von 1877 bis 1996 einen zeitlichen Schwerpunkt von der Weimarer Republik bis zur Frühphase der Bundesrepublik auf. Nach dem Tod von Mathilde Vaerting gelangte der Nachlass nach Bielefeld und wurde im Rahmen eines Projekts der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld von Prof. Dr. Margret Kraul und Sonngrit Fürter vorläufig geordnet und mit einer Bibliographie versehen. Im November 2008 wurde der Nachlass von Prof. em. Dr. Otthein Rammstedt dem Universitätsarchiv Bielefeld übergeben und bis Mai 2011 neu geordnet und verzeichnet.

Mathilde Vaerting (1884-1977) war nach Margarethe von Wrangell 1923 die zweite Frau in Deutschland, die ein Ordinariat erhielt. Die vom sozialdemokratisch ausgerichteten Thüringischen Volksbildungsministerium vorgenommene Hochschulreform ermöglichte 1923 die Berufung Mathilde Vaertings als erste nichthabilitierte Akademikerin auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Erziehungswissenschaften an der Universität Jena. Ihr Studium der Pädagogik, Soziologie und Medizin prägten das breite Spektrum an Forschungsthemen, welche jedoch im Zentrum des Interesses die Stellung der modernen Frau im Staat aus geschlechterübergreifender Perspektive behandelten. Resultierend aus den Machtkämpfen um ihre akademische Stellung, welche direkt an sozial- und machtpolitische Konflikte der Weimarer Republik geknüpft waren und zu ihrer Entlassung aus dem Universitätsdienst durch die Nationalsozialisten führten, wurde die Verteidigung der weiblichen Rechte zu einem persönlichen Anliegen Vaertings, das sie hartnäckig bis zu ihrem Lebensende verfolgte. Insgesamt schaffte Vaerting es jedoch auch nach 1945 nicht in der akademischen Fachwelt Fuß zu fassen, sondern wurde kaum wahrgenommen und vergessen. Erst nach ihrem Tod 1977 wurden ihre wissenschaftliche Leistung und ihr Kampf gegen den Antifeminismus Gegenstand der soziologischen, pädagogischen und historischen Forschung.

Milla Middeke, 29. August 2011

Nunmehr sind auch die an das Universitätsarchiv erfolgten Abgaben der Fakultät für Biologie bearbeitet und im Universitätsarchiv für die Forschung, aber auch die interessierte Öffentlichkeit nutzbar. Die 1976 als letzte der im Aufbauprozess geplanten Fakultäten gegründete Biologie, vervollständigt somit die Überlieferung der naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität Bielefeld im Universitätsarchiv. Der Bestand umfasst 112 Archiveinheiten von 1969 bis 2006 und enthält neben den üblichen Gremienunterlagen insbesondere Unterlagen zur Planung und zum Auf- wie Ausbau der Fakultät in den 1970er Jahren. Exemplarisch wird an dieser Fakultät deutlich, was es im ausgehenden 20. Jahrhundert bedeutete, eine sich in einem rasanten Wandlungsprozess befindliche Disziplin zu konzipieren, zu organisieren und schließlich zu realisieren. Dabei prägte die Biologie mit ihren Außenanlagen mehr als andere Fakultäten das Bild der Universität. Das aussagekräftige Material ist unter den üblichen Bedingungen des Nordrhein-Westfälischen Archivgesetzes zu den Öffnungszeiten des Archivs einsehbar.

Martin Löning, 29. Juni 2011

Bild von Helmut Schelsky

"Wie gründet man Universitäten? - Helmut Schelskys Konzept und der gelungene Start der Universität Bielefeld“ – so lautete der Titel der Ausstellung des Universitätsarchivs. Vor 25 Jahren starb der Soziologe und Hochschulplaner Helmut Schelsky. Die Ausstellung skizzierte anhand von Dokumenten und Fotos die Person Helmut Schelsky und richtete ihren Blick auf die Konzeption der 1969 gegründeten "Reformuniversität Bielefeld" sowie das von Schelsky weitgehend selbst ausgewählte Gründungspersonal (u.a. Hartmut von Hentig, Reinhart Koselleck, Hermann Lübbe, Niklas Luhmann), das Bielefelds guten Ruf in der Wissenschaftslandschaft begründen konnte. Die Ausstellung hat dabei in erster Linie Helmut Schelsky selbst durch seine Publikationen, seine im Universitätsarchiv überlieferte Korrespondenz und seine „Dokumente zum Aufbau einer Universität in Ost-Westfalen“ zu Wort kommen lassen.

"Innovation ist unsere Tradition" lautete der Titel der Ausstellung, die anhand von Originaldokumenten, Exponaten zum Anfassen und Multimedia ein Schlaglicht auf 40 Jahre digitaler Innovation in der Universitätsbibliothek wirft. Die Universitätsbibliothek Bielefeld gehört seit ihrem Bestehen zu den Pionieren elektronischer Informationsdienste. Als die Universität Bielefeld 1969 ihren Lehrbetrieb aufnahm, lag bereits der erste vollständig mittels EDV erzeugte Bibliothekskatalog vor. Vier Jahrzehnte später baut die Universitätsbibliothek eine europäische Infrastruktur für Dokumentenserver mit auf, und in diesem Jahr präsentierte sie ihren neuen suchmaschinen-basierten Bibliothekskatalog.

 

Kontakt:

„Wie gründet man Universitäten?“
Martin Löning, Archivar der Universität Bielefeld
Tel.: 0521 / 106-4009
E-Mail: martin.loening@uni-bielefeld.de

„Innovation ist unsere Tradition“
Dr. Karin Ilg-Hartbecke, Universitätsbibliothek Bielefeld
Tel. 0521 / 106-5232
E-Mail: karin.hartbecke@uni-bielefeld.de

Martin Löning, 26. November 2009

Bild des Mathematikers Karl Peter Grotemeyer

Er prägte das Erscheinungsbild der Universität Bielefeld wie kaum ein anderer. Der Mathematiker Karl Peter Grotemeyer, leitete die Universität als Rektor über 22 Jahre, was einen einmaligen Vorgang in der deutschen Hochschulgeschichte darstellt. Seine Offenheit und Liberalität, seine Kommunikations- und Kompromissbereitschaft, die unermüdliche Energie und Tatkraft, seine Höflichkeit und Menschlichkeit machten ihn bei Mitarbeitern, Studierenden und Wissenschaftlern gleichermaßen bewundert wie beliebt. Im Film schildern Dr. Eberhard Firnhaber, Sigrid Grotemeyer, Dr. Gerlinde Günther-Boemke, Jürgen Heinrich, Prof. Hartmut von Hentig PhD, Karl Hermann Huvendick, Prof. Dr. Franz-Xaver Kaufmann, Hartmut Krauß, Werner Matzdorf, Günther Remmel, Dr. Christian Siebeneicher und Marlies Wittemeier ihre Erinnerungen an einen außergewöhnlichen Menschen.

Der Film hatte seine Premiere am 28. Juni 2009 im Lichtwerk Filmtheater.

Martin Löning, 31. Juli 2009

Bei der Verzeichnung einer umfangreicheren Abgabe eines Bielefelder Soziologen machte der Universitätsarchivar des Universitätsarchivs Bielefeld einen überraschenden Fund. In einem Umzugskarton verbargen sich unter Ordnern, die Kopien aus dem Kultus- und Wissenschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen zur Universitätsgründung der Bielefelder Universität enthielten, auch neun Ordner mit Originalakten aus den genannten Ministerien.
Die Akten betreffen Gründung, Auf- und Ausbau der Universität Bielefeld und wurden am 9. Februar 2009 ordnungshalber an das zuständige Archiv, in diesem Fall das Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, in Düsseldorf abgegeben.

Ein Schreiben in den Akten

Die Abgabe des Soziologen Dr. Klaus-Dieter Bock umfasste insbesondere einen Teilnachlass des Soziologen und Bielefelder Universitätsplaners Prof. Dr. Helmut Schelsky, aber auch Unterlagen zu seinen Forschungsprojekten und seiner Lehrtätigkeit. Da Dr. Bock Ende der 1970er Jahre den Auftrag hatte, die Geschichte der jungen Bielefelder Universität zu dokumentieren, war zu erwarten, dass sich neben den die Bielefelder Universitätsgründung betreffenden Unterlagen Schelskys auch weiteres Material zur Universitätsgründung und Universitätsgeschichte in den Kartons befindet. Das von ihm für diesen Zweck zusammengetragene Material, das in Teilen den Grundstock eines später zu errichtenden Universitätsarchivs darstellen sollte, war von unterschiedlicher Provenienz.

Neben den Schelsky-Unterlagen enthielt die Abgabe Akten und Materialien der Fakultät für Soziologie, des Universitätskanzlers oder des Zentrums für interdisziplinäre Forschung. Schließlich fand sich in einem der Kartons auch eine undatierte Notiz mit einer Aufstellung von Ordnern, die aus dem Hauptstaatsarchiv bzw. direkt aus den beiden genannten Ministerien ausgeliehen worden waren, um diese für den Zweck der Dokumentation der Universitätsgeschichte zu kopieren. Zur Überraschung des Universitätsarchivars befanden sich dann in einem weiteren Karton nicht nur die Kopien der ausgeliehenen Ministerialakten, sondern auch die Originalakten aus den Landesministerien.

Der Inhalt der Ordner ist für die Geschichte der Universität im ostwestfälischen Raum, wie die Universität Bielefeld vor der eigentlichen Gründung zunächst genannt wurde, von außerordentlich großem Wert, wird darin doch die ministerielle Seite der Universitätsgründung intensiv beleuchtet. Die neun Ordner enthalten allgemeines Material zu Hochschulneugründungen der 1960er Jahre, beleuchten die Arbeit der Gründungsgremien Gründungsausschuss und Wissenschaftlicher Beirat und widmen sich darüber hinaus ausführlich der Standortsuche für die ostwestfälische Universität sowie dem Bau, der Planung, dem Auf- und Ausbau der Universität und ihrer Einrichtungen. Die Korrespondenz zwischen den Protagonisten der Universitätsgründung im Ministerium, in den Gründungsgremien der zu gründenden Universität und in der Region ist damit für Wissenschaftler, die sich mit den Universitätsgründungen der 1960er Jahre, aber auch für an der Bielefelder Universitätsgründung interessierte Laien eine unverzichtbare und aussagekräftige Quelle.

Akten werden aus einem Karton gehoben

In Gesprächen mit Vertretern des Landesarchivs NRW wurde vereinbart, dass die Ministerialakten wieder dahin gelangen, wo sie hingehören, nämlich in das für die Überlieferung der ministeriellen Ebene zuständige Archiv nach Düsseldorf, wo sie eine wahrscheinlich größere Lücke in der Überlieferung zur Universität Bielefeld schließen werden. Da das Universitätsarchiv Bielefeld aber auf den Inhalt dieser wichtigen Quellen nicht verzichten wollte, wurde darüber hinaus vereinbart, dass vor der Abgabe an das Landesarchiv das gesamte Material in Bielefeld gescannt und recherchierbar gemacht wird.

Am 9. Februar 2009 traten dann die neun Ordner aus Düsseldorf wohlverpackt ihren Heimweg an und werden ihren endgültigen Lagerungsplatz dort finden, wo bereits seit längerer Zeit einige Ordner auf sie warten.

Martin Löning, 13. Februar 2009

Die Abgaben der Fakultäten Chemie und Physik, die die gesamte Fakultätsüberlieferung bis in die jüngere Vergangenheit umfassen, sind bearbeitet worden und stehen somit der Forschung zur Verfügung. Nachdem bisher in erster Linie die Geistes- und Sozialwissenschaften Fakultätsüberlieferungen an das Universitätsarchiv abgegeben hatten, sind damit die ersten naturwissenschaftlichen Fakultäten mit Beständen im Universitätsarchiv vertreten. Auf der Grundlage des Nordrhein-Westfälischen Archivgesetzes können die Akten im Archiv eingesehen werden.

Martin Löning, 23. Juli 2008

Dr. Klaus Graf; RWTH Aachen, Dr. Thomas Becker, Universität Bonn und Vorsitzender der AG, Martin Löning und der Rektor der Universität Bielefeld Prof. Dr. Dieter Timmermann.
Martin Löning, Archivar der Universität Bielefeld, spricht einführende Worte. Von links: Dr. Klaus Graf; RWTH Aachen, Dr. Thomas Becker, Universität Bonn und Vorsitzender der AG, Martin Löning und der Rektor der Universität Bielefeld Prof. Dr. Dieter Timmermann.

Am Mittwoch, dem 20. Februar 2008, trafen sich die Vertreter der Nordrhein-Westfälischen Hochschularchive zu ihrem jährlichen Treffen in der Universität Bielefeld. Teilgenommen haben 25 Archivare der Nordrhein-Westfälischen Universitäten, der Universität Hannover, der Kunstakademie Düsseldorf, des Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW, der Fachhochschulen Köln und Aachen und des Landesarchivs NRW.

Die Arbeitsgemeinschaft, die 1998 als erste derartige Einrichtung von Hochschularchiven auf Länderebene gegründet worden ist, hat sich zum Ziel gesetzt, Erfahrungen und Meinungen auszutauschen sowie den Aufbau und die Zusammenarbeit zwischen den Archiven zu fördern. Die Arbeitsgemeinschaft ist Ansprechpartner gegenüber dem Landesarchiv und dem zuständigen Landesministerium und wirkt an Gesetzesvorhaben, wie der momentan anstehenden Novellierung des Landesarchivgesetzes mit. Einem der Hauptziele, der Institutionalisierung fachlich geführter Hochschularchive an den Hochschulen des Landes, ist die Arbeitsgemeinschaft in den vergangenen zehn Jahren deutlich näher gekommen. "Mit Unterstützung der AG konnten Hochschularchive in den Universitäten Düsseldorf, Duisburg-Essen, der Fernuniversität Hagen sowie an den Fachhochschulen Aachen und Köln eingerichtet werden", so Martin Löning, Archivar der Universität Bielefeld. Momentan verfügen alle Universitäten, mit Ausnahme der Universität Dortmund, über ein fachlich geführtes Hochschularchiv.

Die Teilnehmenden der Tagung der NRW Hochschularchivare am Konferenztisch

"Für die in der Regel kleinen Hochschularchive ist Erfahrungsaustausch sehr wichtig. Dafür nutzen wir unsere Treffen", erklärt Martin Löning. Das große Thema des diesjährigen Treffens war das nicht spannungsfreie Verhältnis von Datenschutz und Archiven. Außerdem standen turnusgemäß die Vorstandswahlen der Arbeitsgemeinschaft an. Als Vorsitzender und als stellvertretender Vorsitzender wurden der Bonner Universitätsarchivar Dr. Thomas Becker und der Bielefelder Universitätsarchivar Martin Löning in ihren Ämtern bestätigt.

Martin Löning, 23. Februar 2008

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