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Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG)

© Universität Bielefeld

Forschungsprojekt:

Explorationsstudie zur Gewinnung von Daten und Indikatoren zu Gewalt gegen Frauen im Hinblick auf ein langfristiges Monitoring auf nationaler Ebene

Die Bundesregierung hat insbesondere mit den Aktionsplänen I (1999) und II (2007) umfängliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ergriffen. Zu den rechtlichen Maßnahmen zählen das Gewaltschutzgesetz (2002) und das Gesetz zur Strafbarkeit beharrlicher Nachstellungen, sogenannter Stalking-Handlungen (2007). Auch in fast allen Bundesländern wurden in Reaktion auf die Aktivitäten der Bundesregierung in den letzten Jahren Aktionspläne und Maßnahmenbündel umgesetzt, signifikante gesetzliche Veränderungen, so z.B. in den Polizeigesetzen der Länder, vorgenommen und neue Unterstützungsangebote und -strukturen geschaffen. Die Forschungsergebnisse der durch das IFF durchgeführten Gewaltprävalenzstudien und ihre Sekundäranalysen im Zeitraum von 2004 bis 2009 haben der Bundesregierung und dem für die Thematik Gewalt gegen Frauen federführenden BMFSFJ entscheidende Impulse und Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung ihrer Politik im Bereich Gesetzgebung, Prävention, Unterstützung und Intervention gegeben. Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Praxis verwerten die Studienergebnisse für die konzeptionelle Weiterentwicklung von Unterstützungs-, Interventions- und Präventionsmaßnahmen. Die Daten werden darüber hinaus für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt und sind seit 2004 kontinuierlich und mit steigendem Interesse aufgegriffen worden. Die quantitativen und qualitativen Befunde bildeten eine wichtige Grundlage für die wissenschaftliche Fundierung und praktische Umsetzung der Maßnahmen der Anti-Gewalt-Politik.

Da das argumentativ zentrale Zahlenmaterial im Bereich Gewalt gegen Frauen derzeit an Aktualität verliert, bedarf es einer kontinuierlichen Fortschreibung von Daten und Fakten zum Problembereich Gewalt gegen Frauen als Basis für die fundierte Weiterentwicklung der Maßnahmen und Politik. Da weitere repräsentative Studien kosten- und zeitaufwändig sind und unklar ist, wann und wie das BMFSFJ eine weitere Längsschnittstudie realisieren kann, wurde nach anderen Lösungen gesucht, um weiter einen kontinuierlichen Erkenntnisgewinn zu sichern. Im Rahmen einer Explorationsstudie wurde deshalb eruiert, welche Möglichkeiten für ein langfristiges Monitoring der Problematik von Gewalt gegen Frauen bestehen und wie diese praxisnah und wissenschaftlich fundiert umgesetzt werden können.

Generelle Zielsetzung war die Prüfung und Erarbeitung von Vorschlägen, ob und wie man mit vorhandenen Daten bzw. durch Veränderung bestehender Datenerfassungen Ausmaß, Formen und Folgen von häuslicher und sexualisierter Gewalt gegen Frauen (und Männer) und die Wirkungen der Anti-Gewalt-Politik in Deutschland messen kann. Die Exploration ist Bestandteil der Fortschreibung der Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung und Prävention von Gewalt gegen Frauen.

Laufzeit: 12.2010 – 12.2011

Finanzierung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Beteiligte Wissenschaftlerinnen: Dr. Monika Schröttle, Sylvia Fein

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