Die Linie 4 – Neues aus der sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung ist eine öffentliche Vortragsreihe, die die BGHS gemeinsam mit der Volkshochschule (vhs) Bielefeld veranstaltet. Sie dient dazu, die Forschungsprojekte der BGHS-Promovierenden einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und mit ihr zu diskutieren. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Wissenschaftskommunikation, wobei der Name “Linie 4“, der sich auf die StadtBahnlinie 4 bezieht, symbolisch für die Überbrückung der Distanz zwischen der Universität Bielefeld und der Stadt Bielefeld steht. Die „Linie 4“ findet in der vhs Bielefeld in der Ravensberger Spinnerei statt.
Im Mai und Juni 2024 findet zum achten Mal die öffentliche Vortragsreihe „Linie 4 – Neues aus der sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung“ statt, die von der BGHS in Kooperation mit der vhs Bielefeld organisiert wird. Eine Doktorandin und ein Doktorand der BGHS stellen anschaulich und verständlich ihre aktuellen Forschungsarbeiten vor und diskutieren sie mit Besucherinnen und Besuchern der vhs. Dabei geht es dieses Mal um die Lebenswelt von Jugendlichen. Die Vorträge finden montags von 18.15-20 Uhr in der vhs Bielefeld (Raum 240) im Ravensberger Park statt.
Am 13. Mai berichtet Vanessa Neumann aus ihrem Projekt im SFB 1288 Praktiken des Vergleichens, das sich mit der Etablierung eines sogenannten Schülerlabors in der Geschichtswissenschaft beschäftigt, das Schülerinnen und Schülern erste praktische Erfahrungen in der geschichtswissenschaftlichen Forschung ermöglicht. In ihrem Vortrag „Arbeiten im Geschichtslabor: Schule trifft auf Wissenschaft!“ gibt sie Einblicke in die bisherigen Erfahrungen mit dem Format Schülerlabor, in dem Workshops zu Themen wie die Entnazifizierung aus der amerikanischen Perspektive, Erinnerungskulturen am Beispiel des Columbus Day und die Geltungsbereiche der Menschenrechte angeboten werden.
Im Vortrag „Freundschaften im Sport: Wie Jungen und Mädchen im Sport unterschiedliche Freunde finden“ von Simon Lütkewitte, der am 03. Juni stattfindet, geht es um Erfahrungen von Jugendlichen im organisierten Sport. Er beschäftigt sich anhand von statistischen Daten der Studie „Freundschaft und Identität in der Schule“ (FIS) mit der Frage, ob ein Zusammenhang zwischen der Partizipation in Teamsportarten bzw. anderen Formen des organisierten Sports und dem Anteil gleichgeschlechtlicher bzw. gemischtgeschlechtlicher Freundschaften besteht und welche Schlussfolgerungen daraus für die gesellschaftliche Entwicklung zu ziehen sind.
Die zwei Vorträge bieten einen kleinen Einblick in die wissenschaftliche Forschung, die an der BGHS betrieben wird. Wie in den Vorjahren soll es aber vor allem um den Austausch der Promovierenden mit dem Publikum in der vhs Bielefeld gehen. Anschauliche Vorträge, kluge Nachfragen und spannende Diskussionen sollen die Universität und die Stadt Bielefeld einander noch ein Stückchen näherbringen.
Im Mai und Juni 2023 fand zum siebten Mal die öffentliche Vortragsreihe „Linie 4 – Neues aus der sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung“ statt, die von der BGHS in Kooperation mit der vhs Bielefeld organisiert wird. Vier Doktorandinnen und Doktoranden der BGHS stellen anschaulich und verständlich ihre aktuellen Forschungsarbeiten vor und diskutieren sie mit Besucherinnen und Besuchern der vhs. Die Vorträge fanden immer montags von 18.15-20 Uhr in der vhs Bielefeld im Ravensberger Park statt.
Den Anfang machte am 8. Mai der Soziologe Paulo Isenberg mit einem Vortrag über Einstellungen zu Umweltfragen in Familien. Er ging dabei der Frage nach, ob das Thema Umwelt für Konflikte zwischen Generationen oder doch eher zwischen Milieus sorgt. Die Historikerin Carolin Kaiser widmete sich dann am 22. Mai den Soldaten der Reichswehr, der Armee der Weimarer Republik, und ihren Vorstellungen von Männlichkeit zwischen Herrschaftsanspruch und Kastrationsangst. Am 5. Juni stellte die Historikerin Catharina Wessing die paradoxe Frage, wie es nach dem ersten Weltkrieg zu einem Kolonialismus ohne Kolonien kommen konnte. Am Beispiel der Zeitschrift „Der Deutsche Kulturpionier“ untersuchte sie, wie die Autoren der Zeitschrift sich eine Zukunft der Kolonien vorstellten. Den Abschluss der Reihe machte die Soziologin Stella Nüschen am 12. Juni mit ihrem Beitrag darüber, was es mit den sogenannten Clans auf sich hat und welchen Sinn und Zweck die Rede über die vermeintlich kriminellen Großfamilien eigentlich hat.
Die vier Vorträge boten einen kleinen Einblick in die Breite der wissenschaftlichen Forschung, die an der BGHS betrieben wird. Wie in den Vorjahren ging es aber vor allem um den Austausch der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Publikum in der vhs Bielefeld. Anschauliche Vorträge, kluge Nachfragen und spannende Diskussionen sollen die Universität und die Stadt Bielefeld einander noch ein Stückchen näherbringen.
Im Mai und Juni 2022 fand zum sechsten Mal die öffentliche Vortragsreihe „Linie 4 – Neues aus der sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung“ statt, die von der Bielefelder Graduiertenschule für Geschichtswissenschaft und Soziologie (BGHS) in Kooperation mit der vhs Bielefeld organisiert wird. Fünf Doktorandinnen und Doktoranden der BGHS stellten anschaulich und verständlich ihre aktuellen Forschungsarbeiten vor und diskutierten sie mit Besucherinnen und Besuchern der vhs. Die Vorträge fanden immer montags von 18.15-20 Uhr im Murnau-Saal der vhs Bielefeld im Ravensberger Park statt.
Den Anfang machte am 2. Mai der Historiker Tim Rieke mit einem Vortrag über deutsche Konsuln in Südamerika im 19. Jahrhundert (Hier geht es zum Blogbeitrag). Dabei ging es nicht nur um die Tätigkeiten der Konsuln, sondern auch um die Frage, wie ein Historiker das Puzzle der unterschiedlichen Quellen zusammensetzt und daraus schlau wird. Christoph Herkströter, ebenfalls Historiker, widmete sich dann am 16. Mai der Gedenkstätte Buchenwald und fragte danach, wie Erinnerung als politisches Mittel genutzt wird. Er verglich dazu die Perspektive der DDR, die den Antifaschismus in den Vordergrund stellte, mit der Sichtweise der BRD, in der es vor allem um das Opfergedenken ging (Hier geht es zum Blogbeitrag). Nach diesen Vorträgen, die sich mit offizieller Politik beschäftigten, erforschte die Sozialwissenschaftlerin Marie-Sophie Borchelt am 30. Mai die Möglichkeiten, durch „Politik von unten“ Solidarität unter Nachbarn zu stiften. Sie lud dazu eine Aktivistin ein, die im Gespräch mit ihr ihr Engagement in der Stadtteilbasisarbeit vorstellte (Hier geht es zum Blogbeitrag). Am 13. Juni ging es dann um ein aktuelles Thema aus der Arbeitswelt. Die Sozialwissenschaftlerin Elisa Gensler schaute sich den Einsatz von Algorithmen in verschiedenen Arbeitsbereichen an und fragte nach den Chancen und Risiken, die sich für die Beschäftigten daraus ergeben (Hier geht es zum Blogbeitrag). Den Abschluss der Reihe bildete der Historiker Jan Gräber am 20. Juni mit seinem Beitrag über den Erbstreit des Landes Brandenburg mit den Hohenzollern. Dabei stellte er die wichtige Frage: Welche Gegenwart erzeugt eigentlich die Geschichtswissenschaft? (Hier geht es zum Blogbeitrag.)
Die fünf Vorträge boten einen kleinen Einblick in die Breite der wissenschaftlichen Forschung, die an der BGHS betrieben wird. Wie in den Vorjahren ging es aber vor allem um den Austausch der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Publikum in der vhs Bielefeld. Anschauliche Vorträge, kluge Nachfragen und spannende Diskussionen haben die Universität und die Stadt Bielefeld einander noch ein Stückchen nähergebracht.
25.10.2021 - Tobias Gehring
Warum wir aufhören sollten, über die Flüchtlinge zu sprechen – Denkanstöße für eine faire Flüchtlingsdebatte
Zumindest vor Corona wurde in Deutschland über kaum ein Thema so viel gesprochen und debattiert wie über „die Flüchtlinge“. Durch die gesellschaftliche Debatte wird ein bestimmtes Bild von „den Flüchtlingen“ gezeichnet. Der Vortrag geht darauf ein, was ungesagt bleibt, wenn wir davon sprechen, dass „die Flüchtlinge“ nach Deutschland und Europa kommen. Und er setzt sich damit auseinander, wer stimmlos bleibt, wenn wir immer wieder lediglich über die Flüchtlinge sprechen. Was aber kann getan werden, um diese Problematiken anzugehen und die Flüchtlingsdebatte fairer zu gestalten? Einige Denkanstöße in diese Richtung werden im Vortrag präsentiert. Denn dadurch, wie und mit wem wir sprechen, was wir sagen und wem wir zuhören, zeichnen wir alle am Bild von „den Flüchtlingen“ mit.
Tobias Gehring, BGHS-Doktorand (Discourses on Refugees in Ugandan Print Media: Groups, Voices, and the Conflictual Role of National Categories). Ehemals Lehrbeauftragter an der AG Soziologie der Transnationalisierung (Fakultät für Soziologie) sowie an der AG Migrationspädagogik und Kulturarbeit (Fakultät für Erziehungswissenschaft).
08.11.2021 - Simon Groß
Vom Schreiben einer Biographie in der Geschichtswissenschaft. Aus dem Arbeitsalltag eines Historikers
Wie kommen Historiker*innen eigentlich zu ihrem Forschungsprojekt? Und was machen sie, wenn sie ihr Thema gefunden haben? In seinem Vortrag möchte der Historiker Simon Groß diesen beiden Fragen nachgehen und einen Einblick geben in die Arbeitswelt eines Historikers. Er ist Promovend an der Universität Bielefeld und schreibt an einer Biographie über den Soziologen Helmut Schelsky (1912-1984). Am eigenen Beispiel möchte er auf informative und unterhaltsame Weise den eigenen Forschungsprozess betrachten und zeigen, welche Schritte man im Verlauf eines Dissertationsprojektes geht.
Simon Groß, BGHS-Doktorand (Helmut Schelsky und das soziologische Feld der Bundesrepublik)
22.11.2021 - Franz Kather
„Wo die wilden Kerle wohnen“ – der Südpalast und das Wissen über Krankheit, Mensch und Natur im 19. Jahrhundert
Heilanstalt und Zoo – zwei Institutionen, die zunächst nicht viel miteinander zu tun zu haben scheinen. Und doch weisen beide in der Zeit ihrer Entstehung nicht nur Parallelen auf, sondern sind explizit zusammen gedacht worden. Der Vortrag geht der Frage nach, worin die gemeinsamen Ursprünge medizinischer und zoologischen Wissens liegen. Am Beispiel des „Südpalast“ wird beleuchtet, wie Wissen über Menschen, Tiere und die Welt sich gegenseitig beeinflussten und welche Rolle dabei der Architektur zukommt.
Franz Kather, BGHS-Doktorand (Der Südpalast. Eine Mikro-Globalgeschichte), wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Geschichtswissenschaft, Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
06.12.2021 - Malin Sonja Wilckens
Wissenschaftlicher Rassismus und die Vergleichende Anatomie – Wie das „Sammeln“ von Schädeln zur Theorie über „Rassen“ führte
Wie wurden Bilder über vermeintliche „Rassen“ produziert und wissenschaftlich legitimiert? Wie global war das Wissenschaftsprojekt angelegt, welche Schwierigkeiten damit verbunden und welche Akteure waren darin involviert? Diesen und weiteren Fragen spürt der Vortrag anhand der „Reise“ eines Schädels vom Grabesraub bis zur Studierstube des Medizinprofessors Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840) in Göttingen nach. Durch die unterschiedlichen Etappen der „Reise“ des Schädels wird gezeigt, wie eng das wissenschaftliche Wissen mit kolonialen und aufklärerischen Strukturen der Zeit verzahnt war und wie bestimmte Wahrheitsansprüche produziert wurden.
Malin Sonja Wilckens, BGHS-Doktorandin (Schädelvergleiche und die Ordnung der Welt - Rassifizierungsprozesse in der Wissenschaft), Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
29.09.2020 - Patrick Kahle
Wo geht's denn hier bitte zur Integration? Über die Arbeit mit Geflüchteten
Wie die Arbeit mit Geflüchteten gelingt und wie (gut) sich ehrenamtliche HelferInnen dafür gewinnen lassen, kann als Gradmesser für gesellschaftlichen Zusammenhalt gelesen werden. Unter dieser Annahme befragen gegenwärtig WissenschaftlerInnen von der Universität Hildesheim Akteure im Bereich Migration und Integration. Einen informativen wie unterhaltsamen Einblick in die qualitative Forschungsarbeit wird den Zuhörenden durch eine szenische Lesung aus Interviews geboten. Im Anschluss laden die Forschenden dazu ein, über die ersten Eindrücke ins Gespräch zu kommen.
13.10.2020 - Simon Füchtenschnieder
Mehr als die "Meuterei auf der Bounty": Wie die Brotfrucht von Tahiti in die Karibik kam
Die Brotfrucht ist bis heute untrennbar mit der Meuterei auf der Bounty verbunden. Ursprünglich stammte die Brotfrucht aus Tahiti. 1787 sollten Setzlinge der Brotfrucht von der Bounty von Tahiti zu den britischen Plantagen in der Karibik transportiert werden. Dort sollte die Brotfrucht als billiges Nahrungsmittel für die Sklavinnen und Sklaven dienen.
Die Reise der Bounty erweist sich von Anfang als schwierig: Sie ist ein für diese Mission zu kleines Schiff. Nach einem langen Aufenthalt in Tahiti, kommt es auf der Weiterfahrt der Bounty in die Karibik zur Meuterei. Sie verläuft unblutig aber 19 Besatzungsmitglieder – unter ihnen Kapitän William Bligh – werden in einem Boot auf dem offenen Meer ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Damit endet die Reise der Bounty jäh und ihre Brotfrucht-Mission bleibt unvollendet.
Zahlreiche Bücher, Hörspiele und nicht zuletzt auch Hollywood-Filme widmen sich der Reise der Bounty und machen die „Meuterei auf der Bounty“ zur wohl bekanntesten ihrer Art in der Geschichte der Seefahrt.
Weitaus weniger bekannt ist allerdings, dass es einige Jahre später eine zweite Brotfrucht-Reise gab, die ebenfalls von William Bligh, dem Kapitän der Bounty, kommandiert wurde. Diese zweite Reise verlief erfolgreich und sorgte für eine dauerhafte Etablierung der Brotfrucht im karibischen Raum.
Der Vortrag begibt sich auf die beiden Reisen und zeichnet den Weg der Brotfrucht von Tahiti in die Karibik nach – jenseits aller Hollywood-Romantik.
24.11.2020 - Tobias Gehring
Warum wir aufhören sollen, über die Flüchtlinge zu reden - Denkanstöße für eine faire Flüchtlingsdebatte
Über kaum ein Thema wurde in Deutschland in den vergangenen Jahren so viel debattiert wie über die Flüchtlinge. Quer durch die politischen Lager hindurch weisen diese Debatten zwei problematische Eigenschaften auf. Denn allzu oft wird über die Flüchtlinge sowie über die Flüchtlinge gesprochen. Was daran problematisch ist, und in welcher Weise Medien, NGOs & Co., aber auch wir alle im Alltag etwas daran ändern können, wird im Vortrag dargestellt. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Diskussion.
*Vortrag entfallen* - Lisa Baßenhoff
Kunst kann man nicht lernen! Oder doch? Die Ausbildung an einer Kunsthochschule
'Kunst kann man nicht lernen', hört man oft. Doch was passiert dann an Kunsthochschulen und Kunstakademien? Der Vortrag geht dem Alltag und Arbeiten von Studierenden des Studiengangs 'Freie Kunst' nach.
Hier sind die Blogbeiträge zur Vortragsreihe 2019:
Linie 4 - Start der Veranstaltung
Linie 4 - Eröffnung und Ausblick
Linie 4 - Vortrag und Ausstellung
19. März 2019 - Malika Mansouri
50 Jahre UN-Antirassismuskonvention
Die Vereinten Nationen haben 1965 die sogenannte Anti-Rassismus-Konvention verabschiedet, die 1969 völkerrechtlich in Kraft trat. Deutschland ist der Konvention noch im selben Jahr beigetraten. In den Verfahren vor den Vereinten Nationen werden die Einhaltung der Konvention und damit auch die Anti-Rassismus-Politik Deutschlands regelmäßig thematisiert. Der Vortrag wird Einblick in die Anti-Rassismus-Konvention geben und der Frage nachgehen, welche Formen rassischer Diskriminierung in und durch Deutschland die Vereinten Nationen rügen und welche Empfehlungen die Vereinten Nationen aussprechen.
02. April 2019 - Johanna Paul
Der Tag der Weißen Bänder - Grenzübergreifendes Gedenken an den
Genozid in Prijedor (Bosnien-Herzegowina)
Der Vortrag befasst sich mit den langfristigen Auswirkungen und Herausforderungen für das Gedenken an die Kriegsverbrechen im Nordwestens Bosniens vor über 25 Jahren und gibt Einblicke darin, wie das Erinnern an diese weit über die Landesgrenzen hinaus vorangetrieben wird.
07. Mai 2019 - Zeynep Demir
Psychische Gesundheit von jungen Geflüchteten in der (Post)migrationsgesellschaft
Die Konfrontation Europas mit einer großen Fluchtbewegung ab dem Jahr 2015 stellt die Gesundheitsversorgung von Deutschland vor großen Herausforderungen. Welche Risiko- und Schutzfaktoren sind für die psychische Gesundheit von jungen Geflüchteten entscheidend? In dem Vortrag sollen mögliche Einflussfaktoren auf den gesundheitlichen Entwicklungsverlauf von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der entwicklungspsychologischen Perspektive dargestellt und kritisch erörtert werden.
21. Mai 2019 - Anja Henkel
Erika Mann - Eine intellektuelle Nomadin?
"Wäre ein Krieg, der kommen könnte, unser Privatdreck? Ist die Not, sind die Irrtümer und die Verbrechen, die auf der Welt geschehen, unser Privatdreck?" So äußerte sich Erika Mann 1934. Sie war das Allroundtalent der Familie Mann: Schriftstellerin, Journalistin, Kinderbuchautorin, Schauspielerin und politische Rednerin. Politisch motivierte sprachliche Gegengewalt betrieb sie erst nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten in Deutschland. Ihre intellektuellen Kampfaktionen fallen damit in die Zeit des Exils und sind bedingt durch ihr Unterwegssein.
04. Juni 2019 - Carla Thiele
Die Eziden: Verfolgt - Vertrieben - vom Untergang bedroht
Die Eziden gehören zu dem Volksstamm der Kurden und bilden eine religiöse Minderheit. Gebrandmarkt als "Teufelsanbeter" und "Ungläubige" wurden sie im Laufe der Geschichte mehrfach verfolgt, in die Fluchtgetrieben, versklavt und getötet, zuletzt im August 2014. Obwohl in Deutschland weltweit die zweitgrößte ezidische Community lebt, ist über die Eziden und das Ezidentum nur wenig bekannt. Was ist das Besondere an dem Ezidentum? Warum werden sie auch im 21. Jahrhundert verfolgt? Mit welchen Herausforderungen werden sie in Deutschland konfrontiert? Der Vortrag gibt Antworten auf diese Fragen.
25. Juni 2019 - Lasse Bjoern Lassen
Kubas antikoloniale Internationale - Die Trikontinentale Konferenz 1966
Insgesamt 512 Delegierte aus 82 Ländern trafen zu Neujahr 1966 in Havanna ein, um neben dem 7. Jahrestag der kubanischen Revolution den Austausch der dekolonisierten Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu zelebrieren. Dabei sollten Strategien gegen andauernde koloniale Strukturen und Benachteiligungen der sogenannten "Dritten Welt" im internationalen System entwickelt werden. Der Vortrag gibt Einblicke in die Motivationen der kubanischen Castro-Regierung für die Ausrichtung der Konferenz undden Aufbau einer Globalstrategie gegen Rassismus, Armut und Diskriminierung.
17. Oktober 2017 - Marius Meinhof
Konsum und nationale Modernisierung in China
Wirtschaftliche Maßnahmen sollen in China eine stärker konsumierende Bevölkerung hervorbringen. Tatsächlich hat Konsum dort bereits futuristisch anmutende Züge angenommen. Der Vortrag thematisiert, wie Konsumpraktiken und -möglichkeiten zum Zwecke einer Modernisierung Chinas eingesetzt werden. Staatliche Planer möchten durch einen "gesunden" Konsum eine "umfassende Entwicklung" der Menschen anregen. Dies beinhaltet "Zivilisiertheit", "Bildung" und Erfüllung "spiritueller Bedürfnisse".
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
07. November 2017 - Theresa Hornischer
Frauen gegen ihr Vaterland Frankreich (1918-1939)
Der Vortrag widmet sich in Vergessenheit geratenen intellektuellen Frauen im Frankreich der 1920er und 1930er Jahre. Als Feministinnen setzten sie sich für ihr politisches Wahlrecht ein. Als Journalistinnen kämpften sie gegen den Faschismus. Zugleich deckten sie als Reiseschriftstellerinnen Missstände in den Kolonialgebieten auf. Eine unter ihnen ist Léo Wanner. Wer verbirgt sich hinter diesem Namen? Wie lancierte Wanner ihren Protest in die Öffentlichkeit und welches Gesellschaftsbild vermittelte sie und ihre Mitstreiterinnen?
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
21. November 2017 - Carla Thiele
Verfolgung und Neuanfang: Jesidische Frauen in Deutschland
Die Jesiden gehören zum Volksstamm der Kurden und bilden eine religiöse Minderheit. Gebrandmarkt als "Anbeter des Bösen" wurden sie im Laufe der Geschichte mehrfach verfolgt und in die Flucht getrieben. Wie schaffen es geflüchtete jesidische Frauen in Deutschland, ihr altes Leben, Fluchterfahrungen und neue Herausforderungen in Einklang zu bringen?
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
05. Dezember 2017 - Marcus Carrier
Chemie vor Gericht - Giftmorde im 19. Jahrhundert
Der Aufstieg der Naturwissenschaften während des 19. Jahrhunderts ging auch am Rechtssystem nicht spurlos vorbei. Naturwissenschaftliche Experten hielten als Sachverständige vermehrt Einzug in den Gerichtssaal. Giftmörder und auch Giftmörderinnen sahen sich so neuen Gegnern gegenüber. Denn Gift wurde in der Hoffnung als Tatwaffe gewählt, dass der Tod des Opfers für natürlich gehalten wurde. Die chemischen Experten entwickelten immer neue Methoden, um den Tätern und Täterinnen letztlich doch auf die Schliche zu kommen.
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
19. Dezember 2017 - Kerstin Schulte
Lagergeschichten aus der Senne: Nazis hinter Stacheldraht
Lager waren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zentrale Orte, an denen die Alliierten ehemalige Nationalsozialisten inhaftierten. Zwei dieser Lager befanden sich in der Senne: in Staumühle und Stukenbrock. Wie erlebten die Insassen ihre Zeit in den Lagern und wie verarbeiteten sie ihre Erfahrungen literarisch? Autobiografische Romane, Tagebücher, Karikaturen und Erinnerungsberichte ermöglichen einen Einblick in die Parallelwelt der Lager und die Denkweisen der zum Teil hochrangigen Nationalsozialisten.
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
16. Januar 2018 - Cleovi Mosuela
Who cares? Filipino nurses in Germany
Deutschland ist eigentlich kein typischer Arbeitsmarkt für philippinische Krankenschwestern. Trotzdem sind sie als begehrte Fachkräfte in deutschen Gesundheitseinrichtungen tätig. Was hat sie dazu bewogen nach Deutschland zu kommen? Oder hat Deutschland sie angesichts des aktuellen demografischen Wandels und des Arbeitskräftemangels angeworben?
30.01.2018
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
*Vortrag entfallen* - Sabrina Timmer
Brot oder Bratwurst? Der Alltag im mittelalterlichen Gefängnis
Entgegen gängiger Vorstellungen waren Gefängnisse im Mittelalter nicht nur Folter- oder Verwahrungsorte für jene Männer und Frauen, die zum Tode verurteilt oder in Beuge- und Untersuchungshaft genommen worden waren. Der Vortrag geht der Frage nach, welche Bedeutung und Funktion die Gefängnisstrafe im Mittelalter darüber hinaus hatte. Welche Formen von Inhaftierung gab es? Welche gesellschaftlichen Konsequenzen konnte eine Inhaftierung nach sich ziehen? Wie sahen die Lebensbedingungen der Insassen aus?
06. Februar 2018 - Justus Heck
Die Angst des Schiris vor dem Elfmeter
Nicht der Torwart hat Angst vor dem Elfmeter. Er kann nur gewinnen. Der Schiedsrichter hat Angst vor der Elfmeterentscheidung, da sie immer brisant ist. Aber die Entscheidung zum Strafstoß ist nur eine von vielen. Im Vortrag soll es um die Frage gehen, welchen Unterschied es für das Fußballspiel macht, wenn man die Entscheidungskompetenz einem Schiedsrichter als neutralem Dritten überträgt. Diese Spielorganisation steht im Kontrast zur berüchtigten "Wilden Liga", die ohne den Unparteiischen auskommt.
Hier findet Ihr den Blogbeitrag dazu.
Unter dem Titel "Der Körper und seine verschiedenen Dimensionen" führten Promovierende der BGHS von Februar bis Juni 2016 die Vortragsreihe Linie 4 durch - nach 2010 zum zweiten Mal in Kooperation mit der vhs Bielefeld.
Die öffentliche Vortragsreihe bestand aus 9 Vorträgen, zwei davon in englischer Sprache. Alle zwei Wochen - immer dienstags abends - machten sich Promovierende mit der StadtbahnLinie 4 auf den Weg in Richtung vhs im Ravensberger Park und präsentierten ihre Forschungsprojekte - einfach und direkt und immer mit Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen.
Das Thema "Körper/Body" wurde aus unterschiedlichen historischen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven beleuchtet: vom physischen Körper bis zum metaphysischen Körper und vom sozialen Körper bis hin zum politischen Körper. Hier gelangen Sie zu den Videos.
9. Februar 2016 - Britta Dostert
Familie im Bild - vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit
23. Februar 2016 - Daniel Emmelius:
Den Rubicon überschreiten. Über das Verhältnis von Körpern und Räumen im antiken Rom
8. März 2016 - Yaatsil Guevara Gonzalez
Migrant Bodies and Mimicry. Central American Migrants in Mexico's Southern Border
[Körper(ver)wandlungen: Migrantinnen und Migranten aus Zentralamerika an der Südgrenze Mexikos]
5. April 2016 - Susanne Richter
The Power of Make-up! Weiblichkeits-Performances in YouTube Beauty Videos
19. April 2016 - Zoltán Boldizsár Simon
Humans Without Bodies, Mechanical Bodies Without Humans: Can History Make Sense of our Technological Future?
[Menschen ohne Körper, mechanische Körper ohne Menschen: Kann Geschichte unserere technologische Zukunft erklären?]
3. Mai 2016 - Torben Möbius
Arbeit für die "Volksgemeinschaft". Das (Arbeits-)Leben in der NS-Betriebsgemeinschaft, 1928-1945
17. Mai 2016 - Kristoffer Klammer
"Erkrankter Wirtschaftskörper": Wie über Ökonomie in Krisenzeiten geredet wird
31.Mai 2016 - Clemens Eisenmann:
Von Kopfständen und Chakra-Energien: Doing Spiritualität im Yoga
14. Juni 2016 - Susanne Schultz und Christian Ulbricht
Erwünschte/unerwünschte Migrantinnen und Migranten! Europäische Staaten und afrikanische Migrantinnen und Migranten - wer beherrscht die Körper?
*Vortrag entfallen* 28. Juni 2016 - Oleksandra Tarkhanova
Ukrainian Woman: a Symbol of the Nation and a Tool of State Policy
[Die ukrainische Frau: Symbol der Nation und Werkzeug der Staatspolitik]
*Vortrag entfallen* 5. Juli 2016 - Mahshid Mayar
Women and Children as Characters in Strategy Computer Games
[Frauen und Kinder als Charaktere in PC-Strategiespielen]
2009 kamen Promovierende, Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der BGHS erstmals auf die Idee, eine öffentliche Vortragsreihe mit dem Titel »Linie 4 - Neues aus der sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung« durchzuführen, in deren Rahmen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der BGHS ihre aktuellen Forschungsvorhaben einem außeruniversitären Publikum vorstellten.
Im Zeitraum von Februar bis Juli 2010 kooperierte die BGHS mit vhs Bielefeld als größtem außerschulischem Bildungsträger der Stadt und bot unter dem Titel "Linie 4" eine Vortragsreihe in den Räumen der vhs an. Der Besuch der Veranstaltungen war kostenlos. Die Resonanz war sehr gut.