Das Bielefelder Standortprojekt im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern
Die Ausbildung von Lehrerfortbildner*innen ist bislang kaum in den Blick geraten, obgleich die Qualifizierung von Multiplikator*innen im Bildungssystem systematisch betrachtet ein dringliches Desiderat darstellt. Die im Rahmen der ersten Förderphase der Qualitätsoffensive Lehrerbildung in Seminaren zur Habitusreflexion erprobte sequenzanalytische Arbeit mit Dichten Beschreibungen wird in der Teilmaßnahme für die Qualifizierung von Lehrerfortbildner*innen eingesetzt, um diese für die Herausforderungen der wechselseitigen Professionalisierung mit ihren fortzubildenden Kolleg*innen zu schulen. Anvisiert ist damit, erwachsenendidaktisch bewährte Formen der Praxisreflexion aus der ersten Phase der Lehrerbildung auf die Lehrkräftequalifizierung zu übertragen. Erste Erfahrungen im Rahmen einer Qualifizierung von Mutliplikator*innen an der QUA-LiS zur Distribution des Referenzrahmens Schulqualität in Nordrhein-Westfalen zeigen hier sowohl gute Erfolge mit Blick auf die inhaltliche Auseinandersetzung, aber auch methodische Herausforderungen angesichts der hohen zeitlichen Intensität der Methode sowie in Hinblick auf die organisatorische Einbindung in die gesamte Fortbildung. Ausgehend von diesen Befunden lassen sich spezifische Desiderata für die kritische Praxisreflexion von – bislang kaum existierenden – Ausbildungscurricula für Lehrerfortbildner*innen ablesen, die im Rahmen der zweiten Förderphase von BiProfessional in Kooperation mit der QUA-LiS untersucht werden sollen.