Ein vierwöchiger Forschungsaufenthalt an einer öffentlichen weiterführenden Schule in Puebla (Mexiko) diente als Grundlage für die Masterarbeit. Das Erkenntnisinteresse bestand in der Frage, welche de-kolonialen Denk- und Handlungsweisen im mexikanischen Schulsystem und insbesondere in den Ansichten und Einstellungen von diesen Schüler*innen vorhanden sind.
Zahlreiche Essays von Schüler*innen zu Fragen der Conquista de México, der Eroberung Mexikos, wurden während des Forschungsaufenthaltes gesammelt und vom Autor mittels Kritischer Diskursanalyse ausgewertet. Dabei wurden zahlreiche Schwerpunkte, wie das Schulfach „Formación Cívica y Ética“, die mestizaje und die Rolle indigener Bevölkerungsgruppen, herausgearbeitet.
Als theoretische Grundlage dienten Überlegungen der Postcolonial Studies sowie lateinamerikanische Forschende wie Walter Mignolo und Aníbal Quijano mit ihren Gedanken zum „Epistemischen Ungehorsam“ und zur „Kolonialen Matrix der Macht“. Letztendlich konnte nachgewiesen werden, dass nur wenige der mexikanischen Schüler*innen der Schule in Puebla über ein kritisches politisches Verständnis verfügen. Viele der Heranwachsenden zeigten keine Anknüpfungspunkte an die indigenen Teile ihrer Bevölkerung, werteten indigene Formen des Wissens ab und reproduzierten dabei oft (unwissentlich) westliche Bildungsideale und eurozentristische Denkweisen.
Zentrale Literatur der Masterarbeit: