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Studieninhalte und Ziele

© Universität Bielefeld

Studieninhalte

Physic.
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Wissenschaft als organisierte und systematische Form der Gewinnung von Erkenntnis gehört zu den Grundpfeilern unserer Kultur. Darüber hinaus ist sie seit der Wissenschaftlichen Revolution im frühen 17. Jahrhundert bis in die gegenwärtige Formierung der Wissensgesellschaft ein ständiger Motor der gesellschaftlichen Modernisierung. Seit ebenso langer Zeit wird dieser Prozess von zustimmenden wie kritischen Bewertungen begleitet. Wissenschaft wird als weltbildprägend, als Muster für Rationalität und Fortschritt und als Grundlage der Wohlstandsmehrung geschätzt. Andererseits wird sie als Werkzeug der Unterdrückung, als Ursache sozialen Rückschritts, wirtschaftlicher Ungleichheit und der Unterwerfung und Ausbeutung der Natur kritisiert.

Beide Bewertungen stimmen darin überein, dass die Wissenschaft einer der mächtigsten Einflussfaktoren der Gegenwart ist und das menschliche Leben in vielfacher Weise bestimmt. Wissenschaftsreflexive Studien, die im Masterstudiengang "Interdisciplinary Studies of Science (ISoS)" an der Universität Bielefeld in inhaltlicher Breite für die Lehre verfügbar gemacht werden, sind darauf gerichtet, die wesentlichen Kennzeichen von Wissenschaft herauszuarbeiten und explizit zu machen. Ziel ist die Analyse der Beschaffenheit der Wissenschaft in ihrer Erkenntnisweise, ihrem institutionellen und ökonomischen Aufbau sowie ihrer Einbindung in den gesellschaftlichen Zusammenhang in Geschichte und Gegenwart.

Interdisziplinäre Ansatz

Diese Analyse setzt die Verknüpfung einer Mehrzahl von disziplinären Perspektiven voraus. Die Wissenschaftssoziologie analysiert die Wechselwirkung der Wissenschaft mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld. Die Wissenschaftsphilosophie rückt die epistemischen Gesichtspunkte der Geltungsgründe und der kognitiven Rationalität in den Mittelpunkt und schenkt dem ethischen Aspekt der Verantwortung besondere Beachtung. Die Wissenschaftsgeschichte verfolgt die historische Entwicklung der Wissenschaft in ihren Kontinuitäten und Brüchen und verdeutlicht ihre jeweilige Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft. Diese disziplinär akzentuierten Ansätze ergänzen einander und tragen gemeinsam zum besseren Verständnis der Wissenschaft bei.

Ziele des Studienprogramms

Das Studienprogramm ist interdisziplinär angelegt, international anschlussfähig und soll folgenden Zielen dienen:

  • Vermittlung von Kenntnissen über Prozesse der wissenschaftlich-technischen Innovation im Spannungsfeld wissenschaftlicher Problemstellungen, wirtschaftlicher Vorgaben und sozialer Kompatibilität;
  • Gewinnung von Verständnis für die wirtschaftlichen Bedingungen, denen Akzeptanz, Regulierung, Vermittlung und Kontrolle von Wissenschaft und Technik in ihrer historischen Entwicklung unterliegen;
  • Erwerb von Wissen über die epistemischen Geltungskriterien, Theoriestrukturen und Erklärungsideale, denen Wissenschaft und Technik in ihrer historischen Entwicklung genügen;
  • Entwicklung von Verständnis der sozialen Bedingungen, der Akzeptanz, Regulierung, Vermittlung und Kontrolle, denen Wissenschaft und Technik in ihrer historischen Entwicklung unterliegen;
  • Einübung der Konzepte und Methoden derSocial Studies of Scienceund Erkennen der Zusammenhänge zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft;
  • Ausbildung der Fähigkeit, Veränderungen der Wissenschaftslandschaft und Folgen dieser Veränderung für die relevanten Bereiche der Gesellschaft zu analysieren;
  • Vermittlung interdisziplinärer Kompetenzen an Studierende disparater disziplinärer Herkunft, insbesondere Kompetenzen im Umgang mit unterschiedlichen Forschungskulturen.

Das Ausbildungsprogramm führt die Studierenden in das wissenschaftliche Arbeiten ein. Neben der Fähigkeit zur Forschung durch Anwendung der Methoden vermitteln die Veranstaltungen den Studierenden auch die Fähigkeit, selbstständig relevante Innovationspotentiale, Problemkonstellationen und Lösungsstrategien im Spannungsfeld von Wissenschaft und Gesellschaft zu identifizieren. Unabhängige Urteilsbildung, reflektierter Sprachgebrauch und sichere Präsentation von Wissen in Wort, Text und Bild gehören zu den mit diesem Studium erworbenen Schlüsselqualifikationen, die zur professionellen Arbeit befähigen.

Die gegenwärtigen Veränderungen zur Wissens- und Informationsgesellschaft sind erheblich von Wissenschaft und Technik geprägt und führen zugleich zu neuen Beziehungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Dies führt zu einer verstärkten Nachfrage nach fachkundigen, reflexiven Kompetenzen. Die Berufsperspektiven für die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs sind deshalb als gut zu bewerten. Die bisherigen Erfahrungen weisen darauf hin, dass ein zunehmender beruflicher Bedarf an Akademikern existiert, die auf den Gebieten der Organisation und des Managements von Forschung und Lehre, der Vermittlung und Akzeptanz von Wissen in Medien und Öffentlichkeit, der Qualitätsstandards von Erkenntnis und Expertise sowie der Beteiligung von Wissenschaft in Innovationsnetzwerken sachkundig, kritisch und historisch geschult sind.

Berufliche Perspektiven und mögliche Berufsfelder

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Die Ausbildung im Bielefelder Master ist darauf gerichtet, wichtige Kompetenzen für Wissenschaftsverwaltung und -politik zu schaffen. Als Hauptarbeitsbereiche sind folgende Wirkungsfelder zu nennen:

  • Forschungskoordination und Wissenschaftsmanagement in komplexen Forschungsorganisationen (Max-Planck-, Helmholtz- und Leibnizgesellschaft und ihren Instituten, Universitäten);
  • ReferentInnentätigkeit in Förderorganisationen der Wissenschaft (DFG, EU, private Stiftungen) sowie in Evaluierungs- und Akkreditierungseinrichtungen;
  • Moderation in Expertenkommissionen;
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Ministerien (Land und Bund) und in Stiftungen, die sich der Förderung von Wissenschaft und Bildung widmen (u.a. Bertelsmann Stiftung, Stifterverband);
  • Tätigkeit in den Medien (Wissenschaftssendungen im Radio und Fernsehen, Presse, Archive, Bibliotheken und Museen);
  • Tätigkeit in öffentlichen und privaten Organisationen im Bereich Wissensmanagement;
  • Tätigkeit im Wissensmanagement von Wirtschaftsunternehmen.

Der Studiengang zeichnet sich neben Interdisziplinarität vor allem auch durch eine hohe Praxisrelevanz aus. Da sich ein Praktikum außerdem als Voraussetzung für einen erfolgreichen Berufseinstieg bewährt hat, wurde es in den Studienplan aufgenommen.

Studieninformationen zu ISoS auf den Informationsseiten des Bielefelder Informationssystems (BIS)

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