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teutolab-chemie

© Universität Bielefeld

teutolab-INTERNATIONAL

teutolab-International in Sri Lanka vom 24.02.-07.03.2017

Team: Prof. Dr. Herbers, Rainer Jost, Henning Schüler

Nach einem Jahr intensiver Planung und Vorbereitung war es am 24.02.2017 endlich soweit und das teutolab-INTERNATIONAL folgte der Einladung der Deutschen Botschaft nach Sri Lanka. Die Aufgabe bestand darin, bei den dortigen Schülerinnen und Schülern ein besseres Bewusstsein für die Umwelt zu wecken. Hierfür wurden im Vorfeld nach dem bewährten Konzept des teutolabs hands-on Experimente entwickelt, die das Thema Umweltschutz aus drei sich ergänzenden Blickwinkeln (labs) beleuchten.

Aufbau der Umweltreihe
Labor 1 Luftverschmutzung
Hier wurden emittierte Abgase von Benzinmopeds älterer Bauart, wie sie im Straßenbild Sri Lankas noch häufig anzutreffen sind, auf Kohlenstoffdioxid, Stickoxide und Feinstaub untersucht. Anschließend erfolgte ein quantitativer und qualitativer Vergleich der Ergebnisse mit denen der Abgase moderner Moped Motoren mit Katalysatortechnik.

Labor 2 Wasserreinigung
Die Schülerinnen und Schüler erlernten Techniken, wie man mit einfachsten Mitteln aus stark verschmutztem Brauchwasser genießbares Trinkwasser von guter Qualität gewinnen kann. Diese wurden mit denen einer kommerziellen Anlage verglichen.

Labor 3 Kunststoffrecycling
Im Kunststofflabor identifizierten die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Kunststofftypen (Thermoplast vs. Duroplast) anhand ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften, um im nächsten Schritt aus Plastikmüll neue Produkte herzustellen. Abschließend produzierten sie alternative Kunststoffe aus natürlichen Edukten.

Auswahl der Schule
Neben der Vermittlung chemischen Wissens in Bezug auf Umweltschutz, war es ein weiteres Anliegen, das friedliche Zusammenleben in Sri Lanka zwischen den beiden Ethnien zu stärken. Daher wurden Workshops nicht nur im singhalesischen Teil Sri Lankas, in den Städten Kurunegala und Colombo, sondern auch im tamilischen Teil, in Jaffna, durchgeführt. Ebenso hat man bei der Auswahl der Schulen darauf geachtet, dass man sowohl Mädchen- als auch Jungenschulen anspricht.

Verfolgte Ziele
Generell erfolgte die Kommunikation mit den Schülerinnen und Schüler auf Englisch. Ergänzend wurden bei den einzelnen Schulen ältere Schülerinnen und Schüler als Assistenten geschult, die gegebenenfalls helfen konnten, sprachliche Barrieren zu überwinden. Entsprechend waren die vom teutolab erstellten Versuchsvorschriften auf Englisch und förderten neben der Sprachkompetenz auch das selbstständige Arbeiten. Anfänglich war die Skepsis besonders der srilankischen Lehrer groß. Sie hatten Bedenken, die Schülerinnen und Schüler würden überfordert werden und könnten die Experimente nicht selbstständig durchführen. Im Laufe des Workshops überzeugten ihre Schülerinnen und Schüler sie aber vom Gegenteil. Entsprechend hoch war das Interesse der Lehrerinnen und Lehrer am teutolab-Konzept nach der Veranstaltung.

Fazit und Ausblick
Zur unserer Freunde konnten wir beobachten, dass in Sri Lanka die Schülerinnen und Schüler selbstständige, experimentelle Arbeit, wie sie unser Konzept vorsieht, zu schätzen wissen. Die Motivation der Schülerinnen und Schüler, die ansonsten in erster Linie Frontalunterricht und ?Kreide-Chemie? gewöhnt waren, stieg durch die Experimente derart, dass es schwierig wurde, überhaupt eine Mittagspause einzulegen. Der geringe Anteil an Schülerexperimenten im Chemieunterricht ist sicherlich auch auf die im Vergleich zu Deutschland schlechtere Ausstattung der Chemiesammlungen zurückzuführen -selbst Schutzbrillen standen nicht zur Verfügung. Dennoch besteht auf Grund des erfolgreichen Projekts ein hohes Interesse bei den Lehrerinnen und Lehrern in Sri Lanka sich im Sinne des teutolab-Konzepts fortbilden zu lassen. Der Deutsche Botschafter in Sri Lanka, Herr Jörn Rohde, zeigte sich bei seinem Besuch des Workshops in Colombo von der Arbeit des teutolabs begeistert und sicherte seine Unterstützung für weitere Projekte mit dem teutolab in Sri Lanka zu. Die BASF-Sri Lanka und Vertreter der Universität von Kandy zeigten Interesse für eine weitere Zusammenarbeit mit dem teutolab.
In Sri Lanka wächst das Interesse an Umweltthemen und die Bereitschaft zur Lösung der Umweltprobleme. Dies wurde auch in einem Gespräch mit dem General Manager des Hilton Colombo Residences Herrn Karim Schadlou deutlich. Ein Vortrag und hands-on Experimente am 06.03.2017 durch das teutolab-Team für die Hotelangestellten zeigten deren Bereitschaft, beim notwendigen Umweltschutz umzudenken.

Wir bedanken uns bei:
Deutsche Botschaft Colombo (Sri Lanka)
- Botschafter Herrn Jörn Rohde für die wertvolle Unterstützung des Projekts
- Kulturreferentin Frau Karin Grimm für die Initiative und Gesamtorganisation des Projektes

Goethe-Institut Sri Lanka
- Herrn Rakitha Karunaratne für die Unterstützung in Kurunegala

BASF-Sri Lanka
- für die finanzielle Unterstützung des Projektes

Hilton Colombo Residences
- General Manager Herrn Karim Schadlou für Sponsoring in Form von Unterkunft/Verpflegung in Colombo

Jetwing-Hotels in Dambulla und Jaffna
- für Sponsoring in Form von Unterkunft/Frühstück

Jetwing-Hotels in Dambulla und Jaffna
- für Sponsoring in Form von Unterkunft/Frühstück

Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)
- Herrn Rüdiger Blumör für seine Kontakte in Jaffna

Santamal, unserem Fahrer
- der es wie kein anderer verstand, uns Kultur und Natur Sri Lankas während unserer langen Fahrten über die Insel näher zu bringen und stets äußerst hilfsbereit war.

Evangelisch Stiftisches Gymnasium Gütersloh
- für die Freistellung von Herrn Henning Schüler

Bielefeld, 09.03.2017
Rudolf Herbers / Rainer Jost / Henning Schüler

 

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