(Atmospheric Pressure Chemical Ionization)
Die APCI ist eng verwandt mit der chemischen Ionisation (CI), verläuft aber wie ESI unter Atmosphärendruck aus einer Lösung. Der Ionisationsmechanismus ist analog der CI, wobei bei der APCI das verdampfte Lösungsmittel (erzeugt aus der zerstäubten Analytlösung durch eine beheizte Keramik) als Reaktandgas wirkt. Die Ionisation der Lösungsmittelmoleküle erfolgt über ein elektrisches Feld, welches mit einer Corona-Entladungsnadel im Pfad des Lösungsmittel-/Analyt-Dampfes erzeugt wird.
APCI ist nicht so schonend wie ESI, es entstehen hierbei auch Fragment-Ionen. Es entstehen bei der APCI vorrangig Protonenaddukte (d.h. [M+H]+). In Abhängigkeit des verwendeten Lösungsmittel und der Analyten können aber auch Ladungsaustausch, Deprotonierungen (z.B. bei sauren Verbindungen) oder ein Elektroneneinfang (z.B. bei Aromaten und Halogenverbindungen) beobachtet werden. Der Wassergehalt hat einen großen Einfluß auf die Ionisierungseffizienz, da Cluster mit vielen Wassermolekülen und einem Proton nicht sehr sauer sind und daher nur bedingt in der Lage sind, Analyten zu protonieren.
Die APCI ist eine Alternative für Verbindungen, die für eine Ionisation mit EI oder CI zu labil sind, aber mit ESI nur schlecht ionisierbar sind, da das Molekül nur wenige funktionelle Gruppen (z.B. kein Stickstoff) im Molekül enthält. APCI kann auch eingesetzt werden, wenn Flussraten, Lösungsmittel oder Zusätze nicht kompatibel mit ESI sind.