Das Projekt "Geschichte/Regionalgeschichte" zielt auf eine enge Verknüpfung von wissenschaftlicher Forschung an der Universität Bielefeld, der Lehrer*innenausbildung, regionalen außerschulischen Lernorten und der Schulen in OWL ab. Es geht vor allem darum Lehrenden und Studierenden den Zugang zu Lernorten in der Region zu erschließen, die für die Konzeption von breit gefächerten und vielfältig einsetzbaren Unterrichtsmaterialien und Projekten genutzt werden können, den Schulen ein breites Angebot an Materialien und Kontakten zu außerschulischen Lernorten anzubieten, die im Kontext der neuen Unterrichtsform „Projektkurs“ in der Qualifikationsphase der Oberstufe verstärkt nachgefragt werden, Fortbildungsveranstaltungen für LehrerInnen sowie Angebote für die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung in NRW zu organisieren, die Projekte und Projektarbeit sowie Ergebnisse der Lehr-/Lernforschung thematisieren und ihren Nutzen für den Unterrichtsalltag verdeutlichen.
Erste Ergebnisse finden Sie hier: www.uni-bielefeld.de/geschichte/regionalgeschichte/
Das Projekt „Lernprogression Narrativer Kompetenz“ untersucht, ob und wie es dem Geschichtsunterricht gelingt, das historische Denken der Schüler*innen zu fördern. Testinstrument sind themenspezifische Bilderreihen, zu denen an drei Testzeitpunkten Essays geschrieben werden die qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet werden. Ziel ist es, den Studierenden zum Beispiel im Praxissemester ein Instrument an die Hand zu geben, ihren eigenen Unterricht forschend-entdeckend zu reflektieren, herauszufinden, von welchen Faktoren historisches Lernen im Unterricht abhängt und wie es erfolgreich gefördert werden kann.
Erste Ergebnisse finden Sie hier: www.uni-bielefeld.de/geschichte/regionalgeschichte/didaktik/
Das Projekt „Professionalisierung im Lehramtsstudium“ fragt danach, ob es uns in der Lehre gelingt, die narrative und hermeneutische Kompetenz der Studierenden zu fördern. Die entsprechenden empirischen Erhebungen werden im Fach Geschichte und im Sachunterricht durchgeführt, decken also die Sekundarstufen und die Primarstufe ab.
Entwicklung einer Theorie historischer Wahrnehmung
Ausgehend von der inspirierenden Vielfalt der Antworten verschiedenster Disziplinen auf die Frage, wie Menschen die Welt wahrnehmen, philosophisch, bildwissenschaftlich, psychologisch, neurowissenschaftlich etc. – verfolgt das Projekt die spezifische Frage, wie Zeit wahrgenommen werden kann. In einem zweiten Schritt, soll dann aufgrund dieser Annahmen die Modellierung pragmatischer Modellierungen hisztorischen Lernens neu gedacht und formuliert werden.
Erste Ergebnisse finden Sie hier bca-research.academia.edu/LarsDeile
SFB-Beteiligung
Aufbau eines geisteswissenschaftlichen Schüler*innenlabors
Mit der Bewilligung einer zweiten Förderphase für den SFB 1288 ‘Praktiken des Vergleichens’ wird auch der Aufbau eines geisteswissenschaftlichen Schüler*innenlabors unterstützt. Im Teilprojekt Ö ‘Making of: Communities of Practice. Geisteswissenschaften und Gesellschaft in Relation’ werden Formen der Wissenschaftskommunikation auf die ihnen inhärenten und von ihnen hervorgebrachten Praktiken des Vergleichens befragt. Das Denken in Dichotomien soll in verschiedenen Transferräumen aufgebrochen und reflektiert werden – einer dieser Räume ist ein aufzubauendes Schüler*innenlabor. Das Projekt, ist der Versuch, wissenschaftliche Erkenntnisse des SFB in einen anderen Kontext zu übersetzen. Und es ist auch ein Experiment, zu erproben, wie sich ein dominant naturwissenschaftliches Konzept in den Geisteswissenschaften umsetzen ließe.
Inklusion
Seit dem Sommersemester 2017 bietet die Geschichtsdidaktik der Universität Bielefeld ein Fachdidaktische Theorieseminar mit dem Schwerpunkt Inklusion an. Hier werden fachdidaktische Grundlagen (wie Geschichtsbewusstsein, Narrativität und Kompetenzorientierung) mit heterogenen Lehr-/Lernsituationen verbunden, die nicht zuletzt durch das Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonventionen und deren Umsetzungsbeschluss in NRW zum Schuljahr 2013/14, den schulischen Alltag bestimmen.
Das Dissertationsprojekt „Blinde Zugänge zur Vergangenheit !? – Zur historischen Imagination von Schüler/innen mit Förderschwerpunkt Sehen“ versteht sich als Beitrag zum inklusiven Geschichtsunterricht. Ausgehend von der Annahme, dass es sich bei Blindheit nicht (nur) um ein Defizit, sondern um eine soziale Konstruktion handelt, die als Ausprägung einer spezifischen Wahrnehmungskonstellation angenommen wird, fragt das Projekt nach den mentalen, historischen Vorstellungsbildern dieser Schüler*innengruppe ohne Visualität.