zum Hauptinhalt wechseln zum Hauptmenü wechseln zum Fußbereich wechseln Universität Bielefeld Play Search
Breadcrumb überspringen und zum Hauptmenü wechseln

Geschichte und Wissenschaftstheorie der Medizin

Foto: Gina Maria Klein / Krankenhausmuseum Bielefeld e.V. - Sammlung Dierk Rosemeyer

Geschichte und Wissenschaftstheorie der Medizin

Die Arbeitsgruppe Geschichte und Wissenschaftstheorie der Medizin erforscht die Bedingungen und Auswirkungen von sich verändernden Grenzen medizinischen Wissens. Unsere historischen und philosophischen Projekte untersuchen, wie der Gegenstandsbereich der modernen Medizin aus- und umgeformt wurde und welche Rolle dabei Vorstellungen von Wissenschaftlichkeit gespielt haben. Wir nehmen dabei unterschiedliche Formen und Verständnisse von Wissen und Ungewissheit in den Blick sowie sich verändernde Akteurskonstellationen, beispielsweise im Hinblick auf die Bedeutung von Regulationsbehörden oder auf die wie auch die Möglichkeit, unterschiedlicher Akteursgruppen - von Betroffenen bis zu Regulationsbehörden - in den Blick. Es ist uns in Forschung und Lehre ein Anliegen, scheinbare Selbstverständlichkeiten heutiger Medizin hinterfragbar zu machen und über Disziplin- und Professionsgrenzen hinweg konstruktive Dialoge über die Genese und die Zukunft von Wissen in der Medizin zu führen.

The History and Philosophy of Medicine Group examines the conditions and consequences of transforming boundaries of medical knowledge. Our historical and philosophical projects explore how the subject area of modern medicine has been formed and revised, and which roles changing ideas of scientificity have played in these developments. We study different forms of knowing and uncertainty, taking into account varying constellations of stakeholders, from regulatory agencies to patient groups. Our research and teaching aims to make seemingly self-evident characteristics of contemporary medicine questionable in order to engage in constructive interdisciplinary dialogues about the genealogy and future of knowledge in medicine.

Kolloquien

  • Boundaries of Medical Knowledge Colloquium (Dienstags 14:00-16:00 Uhr)
     
  • PhilLiSci Colloquium of Marie I. Kaiser, Alkistis Elliott-Graves and Lara Keuck (Mittwochs 14:00-16:00 Uhr)
     
  • We host some sessions at the I2SoS Colloquium (Dienstags 16:00-18:00 Uhr)

Veranstaltungen der AG

  • 30.9.-2.10.2024: Workshop "Philosophical Engagement with Biology of Medicine“ including the 5th PhilInBioMed Network Meeting, organized by Lara Keuck, Marie I. Kaiser, Alkistis Elliott-Graves, Fridolin Gross and Thomas Pradeu, ZiF Bielefeld: Mehr Informationen (ZiF), Mehr Informationen (Philinbiomed)
  • 07.11.2024: Introducing TOOL: Theory Oriented Object Laboratory Mini-Workshop, Thursday, November 7, 14.15-15.45, A2-107

Organized by Lisa Regazzoni and Lara Keuck

What can we learn about theories, in particular theories of history and theories of medical knowledge, when studying objects? TOOL, the Theory Oriented Object Laboratory, based in Room A2-107, is a new venue and collaborative project to address this question from various historiographical perspectives and through a diversity of material objects and collections. We cordially invite all interested to join our opening workshop and learn more about TOOL and possibilities to participate in the project and engage with theories through objects.

  • 24.6.-26.6.2025: Master Class on Epistemic Injustice with Miranda Fricker, co-organized by Lara Keuck and Christian Nimtz
  • 27.6.2025: Workshop on Philosophy of Medicine and Epistemic Injustice with Miranda Fricker, organized by Lara Keuck

Vergangene Veranstaltungen

  • 13.06.2024:  „Der Faschismus in den Köpfen“: Eine Neukonzeption von Behinderung in der post-euthanistischen Gesellschaft 

Ob bei der Inklusionsdebatte oder der Pränataldiagnostik, der Streit um den gesellschaftlichen Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen sowie um die „richtigen“ Lehren, die aus den Erfahrungen mit der NS-Eugenik und den „Euthanasie“-Morden zu ziehen sind, kommt nicht zur Ruhe. Der Vortrag geht der Frage nach, wie, wann und durch wen in der BRD der Nachkriegsjahrzehnte ein radikal neues Verständnis von Behinderung - auch gerade von geistiger Behinderung - entwickelt wurde und mit welchem Gegenwind die diversen Akteur:innen zu kämpfen hatten. Zum Thema Vergangenheitsbewältigung ist inzwischen viel geschrieben worden; zum Praxiswandel weniger. Erst ab den 1970er-1980er Jahren konnte eine „antipostfaschistische“ Generation eine neue Behindertenpädagogik mitsamt Schulintegrationsexperimenten einerseits und einer Enthospitalisierungsbewegung andererseits – letzteres im Namen der 50.000 Menschen mit geistiger Behinderung, die entweder in veralteten Großanstalten behaust oder in psychiatrischen Abteilungen „fehlplatziert“ geblieben waren – ins Leben rufen. Mit welchen säkular-politischen und theologisch-philosophischen Argumenten die Aktivist:innen hantiert haben – und wie letztendlich auch die Krüppelbewegung die Sache der Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen zu ihrer eigenen machte – hiervon wird die Historikerin Dagmar Herzog am 13.6.23 erzählen. 

 Dagmar Herzog ist Professorin für Geschichte am Graduate Center der City University of New York. Sie hat zahlreiche Publikationen zur Sexual- und Geschlechtergeschichte in der Moderne, zu Holocaust-Studien und zur Geschichte der Religion veröffentlicht, u. a. Sexuality in Europe: A Twentieth-Century History (Cambridge, 2011); Lust und Verwundbarkeit (Wallstein, 2018); Die Politisierung der Lust (Siedler, 2005; Psychosozial 2021); Cold War Freud: Psychoanalyse in einem Zeitalter der Katastrophen (Cambridge, 2017; Suhrkamp, 2023). Zurzeit forscht sie zur Theologie und Politik der Behinderung in Deutschland, 1870-2020. Website: https://www.gc.cuny.edu/people/dagmar-herzog.

Ankündigung (pdf)

  • 28.11.2023: Interdisziplinäre Paneldiskussion. Veränderbarkeit und Wirkmächtigkeit von medizinischen Diagnosen. Mehr
  • 17.10.2023: Kolloquium Gender-Gastprofessorin Prof.in Dr. Londa Schiebinger. “From the Mind Has No Sex? to Gendered Innovations” Mehr InformationenAnkündigung (pdf)
Zum Seitenanfang