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Forschung

Aktuelle Projekte

BMBF-Projekt „Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies (CALAS)

CALAS

Projektleitung/ Direktor: Prof. Dr. Olaf Kaltmeier

 

Seit Januar 2017 leiten die Universität Bielefeld (Prof. Dr. Olaf Kaltmeier) und die Universität Kassel (Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt) dieses wissenschaftspolitische, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Großprojekt. Dieses neue Forschungszentrum mit Sitz in Guadalajara, Mexiko, untersucht, wie lateinamerikanische Gesellschaften Krisen lösen. Die Universität Bielefeld und die Universität Kassel richten in Kooperation mit der Universität Hannover und der Universität Jena das weltweit zweite Merian-Zentrum ein. Die Universität Guadalajara ließ sich bei der Gründung des Instituts vom Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld inspirieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert jedes Merian-Zentrum bis zu zwölf Jahre mit bis zu 20 Millionen Euro. Damit ist das neue Zentrum das derzeit höchstdotierte von Deutschland geförderte Forschungsprojekt zu Lateinamerika.

 

Der Hauptforschungsansatz des CALAS besteht darin, soziale Krisen aus vier Perspektiven zu betrachten: 'sozial-ökologische Transformation', 'soziale Ungleichheiten', 'Gewalt und Konfliktlösung' und 'Identität und Region'. Wichtig ist der Fokus auf Perspektiven und Lösungsansätze aus (und nicht über) Lateinamerika. Das Projekt hat das Ziel, von der Weltregion Lateinamerika zu lernen und herauszufinden, wie die dortigen, multiplen Krisen lokal und regional gemeistert werden. Seit 2019 arbeiten wechselnde Gruppen von bis zu zwanzig Fellows (internationalen Gastwissenschaftlern) in Forschungsgruppen. Die Forschungsgruppe „Coping with Environmental Crises“ wird von 2022-23 in Guadalajara aktiv sein und wird von Prof. Dr. Olaf Kaltmeier und Prof. Dr. Eleonora Rohland koordiniert.

Abgeschlossene Projekte

BMBF-Projekt „Die Amerikas als Verflechtungsraum“

Projektleitung: Prof. Dr. Olaf Kaltmeier, Prof. Dr. Wilfried Raussert

Die 3.500 km lange Grenze zwischen den USA und Mexiko ist ein monumentales Sinnbild für die paradoxale Verschränkung zweier gegenläufiger Phänomene: Auf der einen Seite sehen Sie die Versuche territorialer Abschottung durch Militarisierung der Grenze. Auf der anderen Seite wachsen Nord und Süd hier durch die unaufhaltsamen Flüsse von Menschen, Waren, Informationen und Medien immer stärker zusammen.

Das am Center for InterAmerican Studies (CIAS) der Universität Bielefeld angesiedelte interdisziplinäre BMBF-Projekt ?Die Amerikas als Verflechtungsraum? geht in diesem Zusammenhang den folgenden komplementär angelegten Fragen nach: Wie entsteht über transversale, d.h. translokale, transnationale, transregionale, Dynamiken ein hemisphärischer Verflechtungsraum der Amerikas? Und wie wird dieser Verflechtungsraum zunehmend zu einem zentralen Orientierungsrahmen für das soziokulturelle, wirtschaftliche, politische und ökologische Handeln auf dem Doppelkontinent?

Dabei sollen die Amerikas aber nicht als Surrogat eines neuen, übergeordneten Raumcontainers verstanden werden. Stattdessen geht es darum, konzeptionelle Zugriffe auf das Areale angesichts zunehmender Globalisierungsprozesse zu erarbeiten.

/einrichtungen/cias/entangled_americas/

BMBF-Projekt „Kompetenznetz Lateinamerika: Ethnicity, Citizenship und Belonging“

Teilprojekt A (seit 2010): Ethnizität, Citizenship und Belonging in der politischen Kommunikation
Projektleitung: Prof. Dr. Olaf Kaltmeier
Mitarbeiter: Dr. Jochen Kemner

Das Kompetenznetz Lateinamerika ist ein Zusammenschluss historischer, ethnologischer und soziologischer Institute der Universitäten Köln, Bielefeld und Bonn und zweier assoziierter Wissenschaftler aus Münster und Hannover. Finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erforschen Geistes- und Sozialwissenschaftler in inter- und transdisziplinärer Projektzusammenarbeit die Konzepte "Ethnicity", "Citizenship" und "Belonging". Dabei wird unter anderem die Anwendbarkeit dieser Begriffe in der wissenschaftlichen und politischen Praxis in transregionalen Kontexten in den folgenden thematischen Clustern untersucht:

  • Ethnizität, Citizenship und Belonging in der politischen Kommunikation
  • Die Bedeutung von Räumlichkeit für die drei Leitbegriffe
  • Interdependenzen mit anderen Unterscheidungs- und Identitätskategorien

Die Forschungsarbeit des Netzwerks wird durch regelmäßig stattfindende Tagungen und Workshops international implementiert.

Ziel des interdisziplinären Netzwerkes ist die strukturelle Stärkung und Erweiterung des institutionellen Rahmens der auf Lateinamerika bezogenen Forschung im Bereich der Regionalstudien sowie die gemeinsame Entwicklung innovativer methodischer sowie theoretischer Ansätze.

Das regionale Experten-Netz stellt einen kompetenten Ansprechpartner für in- und ausländische WissenschaftlerInnen, Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit, Politiker und die interessierte Öffentlichkeit dar, die hier auf eine ausdifferenzierte Expertise zu historisch gewachsenen, aktuell brisanten Konfliktlinien in der Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Wirtschaft und Kultur Lateinamerikas zugreifen können.

[zur Homepage des Kompetenznetzes Lateinamerika]

Nation-building, Citizenship und Belonging zwischen Kolonialherrschaft und Nationalstaat. Kommunale Verwaltung, "interethnische" Beziehungen und Formen indigenen Widerstands in Ecuador (1765-1857)

BMBF-Projekt „Kompetenznetz Lateinamerika: Ethnicity, Citizenship und Belonging“

Teilprojekt A: Ethnizität, Citizenship und Belonging in der politischen Kommunikation
Marc-André Grebe
Projektleitung: Prof.Dr. Christian Büschges

Zentrales Anliegen des Forschungsvorhabens ist es, für den Zeitraum von 1765 bis 1857 die Aushandlung politischer Repräsentation und Partizipation zwischen indigenen Gruppen und Akteuren der spanischen Kolonialverwaltung bzw. des Nationalstaats in Ecuador herauszuarbeiten. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf der kommunalen Ebene liegen, um die komplexen rechtlichen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen politischer Teilhabe in den Blick nehmen zu können.
Anhand von ausgewählten Phasen konfliktiver Verdichtung, diskursiven Konjunkturen und Momenten der Politisierung wird für verschiedene Regionen Ecuadors -u.a. Otavalo, Pichincha, Tungurahua, Chimborazo- analysiert werden, mit welchen Strategien verschiedene Akteure Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe respektive -nach der Unabhängigkeit- Staatsbürgerschaft finden bzw. ob und auf welche Weise diese Teilhabe verweigert wurde. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Frage nach der Bedeutung ethnischer Identitäten als Ressource politischer Inklusion und Exklusion. Mit der Arbeit sollen vor der Folie der ausgehenden spanischen Kolonialherrschaft, der Unabhängigkeitsbewegung und des nation-buildings im andinen Raum der Wandel bzw. die Kontinuitäten des Nexus zwischen ethnischer Zugehörigkeit und dem Kampf um politische Teilhabe herausgearbeitet werden.

[zur Homepage des Kompetenznetzes Lateinamerika]

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