zum Hauptinhalt wechseln zum Hauptmenü wechseln zum Fußbereich wechseln Universität Bielefeld Play Search

Aktivitäten des Projekts

Projekt Antibiotische Therapie in Bielefeld

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Netzwerkbildung

© Universität Bielefeld

Bildung von ABS-Netzwerken auf unterschiedlichen Ebenen:

– lokal in Bielefeld: AnTiB

– teil-regional in Ostwestfalen-Lippe (OWL)

– regional in gesamt-Westfalen-Lippe

Homepage

© Universität Bielefeld

Um die Grundlagen, Konzepte, Aktivitäten, Termine und "Produkte" von AnTiB möglichst einfach allen interessierten Fachkreisen zugänglich zu machen, wurde diese Homepage eingerichtet.

Vorschläge zur Ergänzung und Verbesserung bitte an antib@posteo.de

Methodik der Erstellung der AB-Therapieempfehlungen

Ein Grundgedanke der AnTiB-Antibiotika-Therapieempfehlungen ist ihre Erstellung und Konsentierung "bottom-up", von den ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzten vor Ort, für ihre jeweilige Fachgruppe.

Exemplarisch wird der Prozess der Erstellung des ersten Dokuments des Projektes AnTiB "Kurzgefasste Standardbehandlungen – Pädiatrie" und "... Gynäkologie" beschrieben.

Erstellung des ersten Dokuments der "Kurzgefassten Standardbehandlungen – Pädiatrie":

Ausgangspunkt war eine vom QZ Bielefelder Kinder- und Jugendärzte im Nov. 2016 organisierte Fortbildungsveranstaltung zum Thema AB bei häufigen Infektionskrankheiten im Kindes- und Jugendalter. Dabei wurde deutlich, dass sich die teilnehmenden Pädiater für die tägliche Praxis eine kurzgefasste Handreichung zum Einsatz von AB wünschten.

Fachliche Grundlagen bildeten u.a.

  • das DGPI-Handbuch, ein Standardwerk der pädiatrischen Infektiologie (Berner R et al. (Hrsg.): DGPI Handbuch – Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, Deutsche Ges. für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) e.V., 6. Aufl., Thieme, Stuttgart 2013)
  • relevante AWMF-Leitlinien
  • die persönlichen praktischen Erfahrungen der teilnehmenden Kinder- und Jugendärzte
  • Fortbildungen u.a. mit Prof. Dr. Reinhard Berner, Dresden

Eine Arbeitsgruppe Bielefelder Kinder- und Jugendärzte aus Praxen und Klinik erstellte zunächst eine Liste häufiger Infektionskrankheiten in der ambulanten pädiatrischen Versorgung. Zu diesen Krankheiten wurden die zugehörigen Informationen aus dem DGPI-Handbuch und relevanter Leitlinien exzerpiert und in ein Ausgangsdokument gefasst. Dieses Dokument wurde im November 2016 sowohl im Pädiatrischen QZ Punkt für Punkt durchgesprochen aund zusätzlich per E-mail verteilt und um Kommentierung gebeten. Darüber hinaus wurden Stellungnahmen von Vertretern der DGPI bzw. der AG "Antibiotic Stewardship" der DGPI – darunter Prof. Berner – eingeholt. In einem mehrstufigen Prozess bzw. nach wiederholten Überarbeitungen wurden die Empfehlungen konsentiert. Im Januar 2017 wurde eine erste Fassung ins Netz gestellt.
 

Erstellung des ersten Dokuments der "Kurzgefassten Standardbehandlungen – Gynäkologie":

Grundlagen bildeten u.a. einschlägige Literaturquellen und persönliche praktische Erfahrungen der teilnehmenden Frauenärztinnen und -ärzte

Konsensusverfahren: Mit dem Thema beschäftigten sich drei Bielefelder Qualitätszirkel. Danach setzten sich Vertreter/-innen dieser Qualitätszirkel zusammen und verglichen die jeweiligen Ergebnisse. Diejenigen Therapieempfehlungen mit der besten Evidenz wurden ausgewählt und die Quellen, soweit benutzt und vorhanden, den Empfehlungen zugeordnet. Der hieraus entstandene Entwurf wurde bei einem Treffen der Bielefelder- und Gütersloher Mitglieder des Berufsverbandes der Frauenärzte (Res Gynaecologica) vorgestellt und dort auch verabschiedet, ebenso wurden die Empfehlungen mit den gynäkologischen Chefärzten der Bielefelder Kliniken abgestimmt.

 

(die weiteren "Kurzgefassten Standardbehandlungen ..." Allgemeinmedizin, Urologie und HNO-Heilkunde entstanden jeweils auf ähnliche, standardisierte Weise)

Versionsgeschichte der AB-Therapieempfehlungen

© Projekt AnTiB

Als ein Kernstück des Projektes bzw. als Vorlage für die pädiatrische Praxis wurden erstmals im Jan 2017 kurzgefasste Standardbehandlungen häufiger Infektionskrankheiten in der ambulanten Pädiatrie veröffentlicht. 2024 erfolgte die inzwischen fünfte Revision.

Als zweiter Baustein des Projektes bzw. als Vorlage für die gynäkologische bzw. geburtshilfliche Praxis wurden im September 2017 kurzgefasste Standardbehandlungen häufiger Infektionskrankheiten in der ambulanten Frauenheilkunde zusammengestellt. 2023 erfolgte die inzwischen dritte Revision.

Als dritter Baustein des Projektes bzw. als Vorlage für die hausärztliche bzw. allgemeinmedizinische Praxis wurden im März 2018 kurzgefasste Standardbehandlungen häufiger Infektionskrankheiten in der ambulanten Erwachsenen-Allgemeinmedizin zusammengestellt. 2022 erfolgte die inzwischen dritte Revision.

Als vierter Baustein des Projektes bzw. als Vorlage für die urologische Praxis wurden im Juni 2019 kurzgefasste Standardbehandlungen häufiger Infektionskrankheiten in der ambulanten Urologie zusammengestellt.

Als fünfter Baustein des Projektes bzw. als Vorlage für die HNO-Praxis wurden Ende Juni 2019 kurzgefasste Standardbehandlungen häufiger Infektionskrankheiten in der ambulanten HNO-Medizin zusammengestellt.

AB-Verordnungsreport in Westfalen-Lippe

© Universität Bielefeld

Zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), als Beratungsleistung im Sinne des § 305a SGB V, wurde ein Muster-„Antibiotika-Verordnungsreport“ erarbeitet, der ab 2018 den aufgezählten fünf ambulant tätigen Fachgruppen Pädiatrie, Gynäkologie, Allgemeinmedizin, Urologie und HNO-Heilkunde in ganzen Kammer- bzw. KV-Bezirk Westfalen-Lippe eine jährliche individuelle Rückmeldung ihres Antibiotika­verordnungsverhaltens im Vergleich zur lokalen Fachgruppe und zur westfälischen Fachgruppe insgesamt bietet (KVWL 2018).

Auswertung von AB-Verordnungen

Ärztliche Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung

© Universität Bielefeld

AnTiB bzw. das lokale ABS-Netzwerk Bielefeld ist auf mehreren Ebenen der ärztlichen Bildung aktiv:

– Medizinstudium: Im Modellstudiengang Medizin an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld ist das Thema ABS bereits in mehreren Studieneinheiten verankert („Blut und Immunsystem“, „Atmung“, „Urogenitalsystem“ sowie „Umgang mit dem Wunsch von Patienten nach Antibiotika“; weitere Einheiten in Planung)

– ärztliche Weiterbildung Allgemeinmedizin: wird bundesweit begleitet durch ein (freiwilliges) strukturiertes Seminarprogramm über 5 Jahre; in den Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmed. hat ABS hier einen festen Stellenwert; in Bielefeld wird ABS im Rahmen der Seminarthemen „Husten“, „COPD und Asthma“, „Infekte des Urogenitaltraktes“, „Weichteilinfektionen“ und „Wundversorgung“ sowie „Abdominalerkrankungen“ und „HNO Erkrankungen in der hausärztlichen Praxis“ behandelt.

– ärztliche Weiter- und Fortbildung: R. Tillmann, J. Soler-Wenglein: Ambulante Antibiotikatherapie bei Kindern, Lernplattform Amboss

(Stand jeweils August 2024)

Zum Seitenanfang