In der Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen bestehen nach wie vor bedeutende Herausforderungen. So haben Menschen mit Behinderungen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung einen nachweislich schlechteren Zugang zu Gesundheitsleistungen und eine schlechtere Gesundheit. Die angestrebten Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention sowie die gesetzlich verankerten Gesundheits- und Teilhabeziele stehen in vielen Bereichen noch aus.
Dies betrifft auch die Versorgung von Menschen mit Behinderungen durch medizinische Rehabilitation. Bislang liegen jedoch wenige Studien zur medizinischen Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen vor und es mangelt insbesondere an Forschung zu Routinedaten zum Bedarf, Zugang und Inanspruchnahme von medizinischer Rehabilitation für diese Zielgruppe.
Das Primärziel des Projektes MeReMBe ist daher die Exploration des Forschungsfeldes der medizinischen Rehabilitation von Menschen mit vorbestehenden Behinderungen. Dabei verfolgen wir zwei zentrale Forschungsfragen:
In diesem Zusammenhang erfolgt die Identifikation von Problembereichen und Handlungsfeldern. Diese Problembereiche und Handlungsfelder bilden die Grundlage für die Entwicklung eines zukünftigen quantitativen Forschungsdesigns zur Verbesserung der Datenlage und zur Schaffung von Evidenz. Sekundärziel ist die Formulierung von Handlungsempfehlungen im Hinblick auf mögliche Verbesserungen in der Versorgung von Menschen mit vorbestehenden Behinderungen durch die medizinische Rehabilitation.
Das vorliegende Projekt verfolgt ein exploratives Forschungsdesign unter Verwendung qualitativer Methoden. Der Fokus des Projekts liegt auf der Perspektive der (potenziellen) Rehabilitand*innen sowie am Rehabilitationsprozess beteiligten Personen. Sie werden in leitfadengestützten Interviews gebeten, von Ihren Erfahrungen mit dem Prozess der medizinischen Rehabilitation zu erzählen.
Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften Nordrhein-Westfalen e.V. (GfR NRW e.V.)
Prof. Dr. Oliver Razum (Universität Bielefeld)