Arbeitsgruppe 8: Demografie und Gesundheit
Der Vorteil von Frauen in Bezug auf die Lebenserwartung ist eine der beständigsten Erkenntnisse der demografischen, epidemiologischen und gesundheitsbezogenen Sozialforschung. Gleichzeitig zeigt die Forschung, auch wenn weniger einheitlich, dass Frauen bei subjektiven und objektiven Messungen und in Ländern mit sehr unterschiedlichen Kulturen, Volkswirtschaften und Sozialsystemen gesundheitlich benachteiligt sind. Diese scheinbar paradoxen Ergebnisse haben Forscher zu der Frage veranlasst: "Warum sind Frauen kränker, während Männer schneller sterben?"
Zwei X-Chromosomen, weibliche Sexualhormone, eine höhere Immunkompetenz bei Frauen und ein ungesunder Lebensstil bei Männern spielen bei der Erklärung der geschlechtsspezifischen Unterschiede im Überleben nachweislich eine wichtige Rolle. Sozioökonomische Vorteile bei Männern und traditionell männliche Verhaltensweisen wurden als Erklärung für die höhere Morbidität von Frauen angeführt. Aber ist das so einfach und statisch? Die erheblichen Unterschiede in Richtung und Ausmaß der geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Gesundheit und Langlebigkeit machen deutlich, dass integrative und interdisziplinäre Ansätze zur Untersuchung geschlechtsspezifischer Unterschiede bei Gesundheit und Überleben notwendig sind.
G-HEALTH befasst sich mit den folgenden übergreifenden Fragen: 1) Wie konsistent sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Gesundheit und Überleben bei verschiedenen Gesundheitsmaßnahmen, in Ländern mit hohem, mittlerem und niedrigem Einkommen und in verschiedenen Untergruppen innerhalb eines Landes? 2) Wie wirkt sich das Geschlecht auf die Gesundheitsberichterstattung, das Verhalten bei der Behandlungssuche und die Therapietreue aus? 3) Wie ändern Männer und Frauen ihr Gesundheitsverhalten infolge des Erlebens wichtiger Lebensereignisse?
Forschungsprojekt: Geschlechtsspezifische Unterschiede in Gesundheit und Sterblichkeit: Ein vergleichender Ansatz
Die erste Säule von G-HEALTH untersucht die Unterschiede in Gesundheit und Sterblichkeit zwischen Männern und Frauen über verschiedene Gesundheitsmaßnahmen hinweg, in Ländern mit hohem, mittlerem und niedrigem Einkommen und in verschiedenen Subpopulationen innerhalb der Länder. mehr
Forschungsprojekt: Geschlechtsspezifische Ungleichheiten bei Gesundheit und Sterblichkeit: Die Rolle von Biologie und sozialen Faktoren
Unser Ziel ist es zu verstehen, ob und warum Frauen belastende Zeiten, wie z. B. den Erhalt einer schweren Diagnose oder einen Todesfall in der Familie, besser überstehen als Männer. Im Rahmen dieses Projekts wird auch untersucht, welche Rolle das Geschlecht bei der Meldung von Krankheiten, der Behandlungssuche und der Therapietreue spielt. mehr