Gerade in Fächern mit hohem Frauenanteil, wie der Allgemein- und Familienmedizin, ist es wichtig, sich mit Rollenvorbildern zu befassen: Wir wirkten mit bei der vom Bereich Gleichstellung der Medizinischen Fakultät initiierten Veranstaltung „Inspiring Women: Ärztinnen erzählen – ein Austausch für Medizinstudentinnen“. In dieser werden Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen mit Medizinstudentinnen in einem moderierten Gespräch zusammengebracht, um zu geschlechtsspezifischen Erfahrungen sowie zu den verschiedenen Werdegängen in der Medizin in den Austausch zu treten. Im vertraulichen Rahmen wurden Themen wie Rollenfindung und Arbeitszeitmodelle sowie Familienplanung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit zwei Ärztinnen in Weiterbildung aus der Allgemeinmedizin diskutiert. Zusätzlich fand eine Veranstaltung zur Weiterbildung in der Allgemeinmedizin statt, bei der Studierende über Karrierewege und persönliche Erfahrungen von Allgemeinmediziner*innen informiert wurden. Ein Arzt in Weiterbildung und erfahrene Fachkolleg*innen teilten ihre Einblicke, unterstützt durch eine Expertin der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Im kommenden Sommersemester setzen wir dies fort: „Inspiring Women“ kann dank zweier Ärzt*innen in Weiterbildung aus der Allgemeinmedizin, die ihre persönlichen Erfahrungen teilen, erneut angeboten werden. NEU werden wir im Rahmen der Veranstaltung „Die hausärztliche Praxis der Zukunft“ zwei innovative Praxen vorstellen, die im Bereich Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Telemedizin schon jetzt neue Wege gehen.
Schon zum zweiten Mal war die interprofessionelle Themenreihe zur Adipositas, die fächerübergreifend im vergangenen Semester stattfand, ein echtes Highlight. Beteiligte Fächer waren neben der Allgemeinmedizin die Endokrinologie, die Medizinische Psychologie und Soziologie sowie die Psychiatrie und Psychosomatik. Medizinstudierende und Auszubildende der Diätassistenz lernten gemeinsam aktuelle Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen sowie Techniken zur motivierenden Gesprächsführung kennen. Ein Patient*innenvertreter schilderte den Studierenden seine Lebens- und Leidensgeschichte und seine Erfahrungen im Gesundheitssystem. Mit seinen lebendigen Schilderungen unterstützte er den Erkenntnisprozess von Studierenden über Stigmatisierung und Diskriminierung, die Menschen mit Übergewicht erfahren. Im kommenden Sommersemester werden zum 3. Thementag zu Essstörungen neben den Medizinstudierenden auch Auszubildende der Diätassistenz sowie Studierende der Psychologie eingeladen und es ist eine spannende Podiumsdiskussion geplant.
Am 18. November haben wir erstmals das Seminar "Lehre und Didaktik" der GHA in Bielefeld ausgerichtet. Auch einige Lehrärzt*innen aus OWL waren unter den ca. 40 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland. Nach einer Vorstellung des Standorts Bielefeld wurden drei Workshops zu den Themen "Digitale Tools in der Lehre", "Longitudinale Patient*innenbegleitung" und "Wissenschaftskompetenz im Medizinstudium" angeboten. Die Bielefelder Perspektive auf diese aktuellen Themen haben externe Referent*innen aus Hannover und Frankfurt ergänzt. Wir haben uns sehr über den kollegialen Austausch an diesem Tag und das positive Feedback zur Veranstaltung gefreut.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitstreiter*innen und Unterstützer*innen in der Weiterbildung Allgemeinmedizin,
das nächste „Train the Trainer-Basistraining “ zu dem Thema „Sicherheit und Qualität in der allgemeinmedizinischen Weiterbildung“ für Weiterbildungsbefugte in der Allgemeinmedizin des KWWL wird planmäßig im September 2023 stattfinden – zum ersten Mail im modularen Onlineformat. Die Einladung zu dieser Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link: KWWL-Infoflyer-TTT-Basistraining_inkl.Ablauf_202309.pdf
Der European Antibiotic Awareness Day (EAAD) ist eine vom ECDC koordinierte europäische Gesundheitsinitiative. Es bietet eine Plattform und Unterstützung für nationale Kampagnen zum umsichtigen Einsatz von Antibiotika in der EU und findet jedes Jahr am 18. November in ganz Europa statt.
Die EAAD wird in Zusammenarbeit mit der World Antimicrobial Awareness Week organisiert, die jährlich vom 18. bis 24. November von der Weltgesundheitsorganisation organisiert wird.
Welche Ursache letztendlich zur Abwärtsspirale der Wirksamkeit von Antibiotika geführt hat, der falsche Gebrauch in der Humanmedizin oder der massenhafte Einsatz in der Tierhaltung oder beides, die zunehmende Resistenz von Bakterien gegenüber einst wirksamen und dringend benötigten Medikamenten erfordert ein effizientes Vorgehen für die Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen. Förderung eines rationalen Einsatzes von Antibiotika entsteht durch:
Die AG 5 möchte auf diese Kampagne aufmerksam machen, da wir den Gedanken des antibiotic stewardship, also dem umsichtigen Umgang mit Antibiotika, im ambulanten Sektor weiter verbreiten möchten. Hier arbeiten wir mit dem Fachbereich Gesundheitswissenschaften zusammen.
Link: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/gesundheitswissenschaften/ag/ag2/antib
In der studentischen Lehre im Fach Allgemeinmedizin versuchen wir, unsere Studierenden für das Thema zu sensibilisieren und infektiologische bzw. antibiotikabezogene Kenntnisse in einer praxisnah anwendbaren Form zu vermitteln.
➤ Weitere InformationenIm Oktober hatten wir die Ehre, Dr. Katya Loban Waters, eine Forscherin auf dem Gebiet der Gesundheitsdienste und -politik, in unserer Abteilung zu begrüßen. Dr. Loban Waters hat einen sozialwissenschaftlichen Hintergrund und ein PhD Titel von der McGill University (Montreal, Kanada) in Familienmedizin und Primärversorgungsforschung. Dr. Loban Waters leitete einen Forschungsworkshop zum Thema "Multi-stakeholder partnerships in primary health care: Processes for engagement and collective decision-making". Der Workshop wurde von unseren Teammitgliedern und kooperierenden Forschern aus Bielefeld und Marburg besucht. Wir haben uns auch gefreut, Dr. Loban Waters die Forschungsprojekte unserer Abteilung vorzustellen und ihr unsere Universität zu zeigen.
I am a PhD student at the School of Psychology, National University of Ireland Galway since October 2018. I completed a BA (Hons) Applied Psychology at University College Cork and an MSc Health Psychology at the University of St. Andrews, Scotland. My PhD research is funded by a Health Research Board Collaborative Doctoral Award focused on the topic of multimorbidity. I am researching adherence to medications among people living with multimorbidity using evidence synthesis, qualitative methods, and secondary quantitative analysis. My current research interests include self-management of chronic conditions, health behaviour change, and Public and Patient Involvement in research. During my PhD, I also participate in the Structured Population Health and Health Services Research and Education (SPHeRE) Programme. In May 2022 I visited the AG Allgemein- und Familienmedizin, Universität Bielefeld during my international placement for the Collaborative Doctoral Award in Multimorbidity and SPHeRE programme. The visit to Universität Bielefeld granted many opportunities to network with international researchers, share my PhD findings, and learn about the research themes and ongoing projects in the department.
In der hausärztlichen Sprechstunde weisen etwa 8 von 10 Patient*innen mehrere chronische Krankheiten auf, die häufig mit zahlreichen Medikamenten und oft zusätzlich von verschiedenen Ärzt*innen und Therapeut*innen behandelt werden. Zudem sind sie bei akuten (z.B. infektiösen) Krankheiten gefährdet, besonders häufig und schwer zu erkranken. Die Betreuung dieser Patient*innen ist daher aufwändig und vielfach kompliziert. Die AG Allgemein- und Familienmedizin rückt diese Themen in den Mittelpunkt von Forschung und Lehre. So sollen neue Ansätze für eine verbesserte Versorgung dieser Patient*innen erforscht und Medizinstudierende sowie Ärzt*innen in allgemeinmedizinischer Weiterbildung bestmöglich auf ihre spätere berufliche Tätigkeit vorbereitet werden. Zentrale Inhalte betreffen Fragen, wie Ärzt*innen und Patient*innen in ihrer gemeinsamen Entscheidungsfindung und wie das Zusammenspiel verschiedener Fachdisziplinen und Gesundheitsprofessionen besser unterstützt werden können. Dabei spielt auch der Einsatz digitaler Technologien eine wichtige Rolle. Die Leiterin der Arbeitsgruppe, Prof. Dr. med. Christiane Muth, MPH bringt dafür Erfahrungen aus abgeschlossenen und aktuell erfolgenden Forschungsprojekten sowie aus der Arbeit an hausärztlichen Leitlinien mit, zudem hat sie sich in innovativer interprofessioneller Lehre engagiert. Die Arbeitsgruppe befindet sich derzeit im Aufbau.