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Ethik der Medizin

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Ethik der Medizin in Bielefeld

Die Forschungsarbeit der Gruppe ist an den existenziellen Fragen der Philosophie orientiert und zugleich auf die praktischen Anforderungen in der klinischen und regulatorischen Praxis in der Medizin ausgerichtet. Wir befinden uns zur Zeit noch im personellen Aufbau.

Im Bereich der Lehre beteiligt sich die Gruppe gemeinsam mit der Geschichte und Wissenschaftstheorie der Medizin (Prof. Dr. Lara Keuck) und dem Medizinrecht (Jun.-Prof. Dr. Friederike Gebhard) am Aufbau des neuen Studiengangs für Medizin

Aktuelles

Annette Dufner empfiehlt zusammen mit weiteren Expert:innen einen weniger restriktiven Umgang mit Sedierungsbitten am Lebensende. Zum Artikel.

 

Prof. Dufner führt Hintergrundgespräch mit Wissenschaftsredaktion des Spiegel über eine neue Studie aus der Genetik. Zum Artikel.

 

Forschungskolloquium

Das Forschungskolloquium 'Praktische Philosophie' findet jeden Mittwoch von 14:00-16:00 Uhr in X-A4-113 statt (Zeitraum 07.10.24-31.01.25)

Veranstaltungen

Gastvortrag von Joseph Millum

Titel:  Decision-making Capacity and Marginal Agency

Vortragender: Dr. Joseph Millum, University of St. Andrews (Host: Prof. Dr. Annette Dufner, AG 14 – Ethik der Medizin)

Veranstaltungsort: UHG, Hörsaal 14,  Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld

 

Abstract:

Dr. Joseph Millum, University of St Andrews

(Based on work co-authored with Dr. Danielle Bromwich, University of Leeds)

When a person is judged to have decision-making capacity, they can consent for themselves, affording them a degree of control over their lives. They get to decide what they eat, where they live, with whom they associate, and what medical care they receive. A person who is judged to lack decision-making capacity has no right of control and others typically have authority to make certain decisions on their behalf. The stark difference in how we respect people’s rights makes it vitally important to know what justifies judgments about decision-making capacity. Cases of marginal agency—such as older children, persons with moderate cognitive impairments, or dementia patients—illuminate the difficulty of this line drawing. If allowed complete freedom, such individuals are at risk of making some very poor decisions. Yet, they have or retain values and can often be helped to make good decisions in the right environment.

In this talk, I analyze the normative basis of decision-making capacity. Full decision-making capacity entails two rights: first, the power to waive certain claim rights by giving consent; second, a claim against paternalistic interference by others. For example, a competent adult can waive their right against bodily trespass and thereby give an artist permission to tattoo them. Further, even if getting the tattoo is contrary to their interests, third parties are not permitted to interfere and forbid the person to get the tattoo. Most scholars and health care professionals assume that these two rights go together—if someone has the power to consent then they have a claim against paternalistic interference. In this talk, I argue against this common grounds view. The capacities that ground a rights waiver are not the same as those needed to ground a claim against others’ paternalistic interference. Separating these normative grounds allows for an analysis of decision-making capacity that recognizes and respects marginal autonomy without sacrificing the need to protect those with questionable decision-making capacity from harm.

 

Workshop mit Bettina Schöne-Seifert, Joseph Millum und Danielle Bromwich

New Perspectives on Informed Consent

17.01.2024, University of Bielefeld, X-E0-209

Team

Annette Dufner

Als Philosophin und Medizinethikerin bilde ich an der Universität Bielefeld eine inhaltliche Brücke zwischen der Abteilung für Philosophie und der neugegründeten Medizinischen Fakultät OWL. Zusammen mit Prof. Dr. Lara Keuck (Geschichte und Wissenschaftstheorie der Medizin) und Jun.-Prof. Dr. Friederike Gebhard (Medizinrecht) leite ich den Bereich der ‚Medical Humanities‘ an der medizinischen Fakultät und bin zugleich auch an der Abteilung für Philosophie aktiv.

Zu meinen Arbeitsschwerpunkten zählen insbesondere die normative Ethik und die Medizinethik, aber auch die Rechts- und Sozialphilosophie sowie Fragen der personalen Identität.

Zu meinen aktuellen Forschungsfragen im Bereich der normativen Ethik gehören Probleme der Verteilungsgerechtigkeit und der gerechten Aggregation sowie die Frage, welche Allokationskriterien unter Knappheitsbedingungen diskriminierend wären.

In medizinethischer Hinsicht gehören dazu die effiziente und diskriminierungsfreie Allokation knapper Ressourcen in der Transplantationsmedizin und in Pandemien, der Umgang mit prädiktiver Unsicherheit und Wahrscheinlichkeiten sowie bioethische und populationsethische Folgefragen der personalen Identität.

Jan Schnalke

Nachdem ich meinen Zwei-Fach-Bachelor in Germanistik und Philosophie an der Universität Bonn abgeschlossen hatte, habe ich mich dazu entschlossen, dort beide Fächer mit einem Masterstudiengang fortzusetzen. Während ich mich in der Germanistik auf die Literaturwissenschaft und Linguistik spezialisiert habe, habe ich mich in der Philosophie vor allem auf die Philosophiegeschichte und theoretische Philosophie konzentriert. Nicht zufällig setzt sich meine Masterarbeit daher auch mit personaler Identität aus einer theoretischen Perspektive auseinander. Hieran möchte ich auch mit meiner Masterarbeit in Germanistik anschließen, in der ich mich mit personaler Identität vor dem Horizont der Literaturwissenschaft beschäftige, indem ich die Leistung von Autobiographien bzw. Autofiktionen im Hinblick auf Identitätskonstruktion und –dekonstruktion untersuche.

Obwohl ich mich in meinem Studium hauptsächlich mit Fragen der theoretischen Philosophie befasst habe, hat sich mein Schwerpunkt in Richtung der praktischen Philosophie verschoben. Seit 2023 arbeite ich im Projekt „NANoSoGT - Normative Assessment of Novel Somatic Genomic Therapies“ im Institute for Medical Humanities am Universitätsklinikum Bonn, das sich die ethische Neubewertung genomischer Therapien zur Aufgabe gemacht hat. Seit Juli 2024 bin ich nun zudem Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Medizinethik. In meiner Dissertation, die von Prof. Dr. Annette Dufner betreut wird, möchte ich mich mit der Frage distributiver Gerechtigkeit im medizinischen Kontext auseinandersetzen und untersuchen, inwiefern dieser ökonomisch motivierte Entscheidungsmuster entgegenwirken.

Auch wenn mein Forschungsschwerpunkt heute also hauptsächlich in der Medizinethik liegt, versuche ich weiterhin in Fragen der theoretischen Philosophie auf dem neuesten Stand zu bleiben. Auch Philosophiegeschichte und Literatur beschäftigen mich weiterhin in meiner übrigen Zeit.

Sandra Löhr

Seit August 2024 bin ich wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Medizinethik. Sowohl den Zwei-Fach-Bachelorstudiengang Philosophie & Kunst/Musik (B.A.) als auch den Masterstudiengang Philosophie (M.A., Abschluss 2023) habe ich an der Universität Bielefeld studiert.

In meiner Masterarbeit „Menschenwürde und die Verletzung des Selbst“ habe ich mich der Frage gewidmet, ob typische Menschenwürdeverletzungen als Verletzungen des Selbst verstanden werden können. Im Rahmen der Untersuchungen habe ich mich auch mit klinisch-psychologischen Theorien zur Entstehung von psychischen Traumatisierungen und deren Folgen beschäftigt. Dies hat mich sehr inspiriert, auch in Zukunft interdisziplinär orientiert weiterzuarbeiten und mich tiefergehend Themen zu widmen, die sowohl die Philosophie als z. B. auch die klinische Psychologie bzw. Psychotherapie berühren.

In Zukunft möchte ich mich daher gerne zunächst vor allem mit konkreten Fragen aus dem Bereich der Ethik der Psychiatrie & Psychotherapie auseinandersetzen. Derzeit befinde mich in der Vorbereitung für eine Promotion in diesem Kontext.

Forschungsinteressen:

Menschenwürde
Ethik der Psychiatrie & Psychotherapie
(Moralische) Verantwortung
Medizinethik

Gesa Tefett

Nach dem Abschluss meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin habe ich auf einer interdisziplinären Intensivstation gearbeitet. In dieser Zeit konnte ich wertvolle Erfahrungen in der Akut- und Intensivmedizin sammeln und tiefe Einblicke in die Herausforderungen der modernen Patientenversorgung gewinnen. Parallel zu meiner Tätigkeit habe ich im Jahr 2021 das Studium der Humanmedizin an der Universität Bielefeld aufgenommen. Mein besonderes Interesse während des Studiums gilt den Medical Humanities, insbesondere der Medizinethik. Mich fasziniert die Frage, wie ethische Prinzipien im oft hektischen und komplexen Klinikalltag umgesetzt werden können. Dabei interessiere ich mich vor allem dafür, wie ethische Überlegungen die medizinische Entscheidungsfindung prägen und die Versorgung von Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern können. Durch meine berufliche und akademische Laufbahn möchte ich dazu beitragen, eine Brücke zwischen medizinischer Praxis und ethischen Ansprüchen zu schlagen und eine menschlichere, verantwortungsbewusste Medizin zu fördern.

Jovana Moldenhauer

Teamassistentin

Assoziierte Mitglieder

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