Anthropologie ist die vergleichende Untersuchung von Kulturen und Gesellschaften über Zeit und Raum. Ausgehend von einer fundierten Perspektive befasst sie sich in erster Linie mit menschlichen Beziehungen im Kontext und mit der Dynamik des sozialen Wandels. Das methodische Markenzeichen der Disziplin ist die Ethnografie, die Arbeit der Anthropolog:innen, die über lange Zeiträume in die Alltagsrealität von Menschen und Gemeinschaften eintaucht, um zu verstehen, wie größere Prozesse und Machtverhältnisse in ihrem Leben wirken.
In einer global vernetzten Welt ist die Sozialanthropologie ideal positioniert, um zum Verständnis unserer Vielfalt und Ähnlichkeit als Menschen sowie der globalen Kräfte beizutragen, die uns zusammenbringen oder voneinander trennen. Studierende der Sozialanthropologie werden darin ausgebildet, sich die Instrumente und Konzepte anzueignen, die es ihnen ermöglichen, kritische soziale, wirtschaftliche und politische Muster in alltäglichen sozialen und kulturellen Artefakten und Praktiken zu erkennen.
Sozialanthropologie ist eng mit der Soziologie verwandt. Während es früher klare Unterscheidungen zwischen den beiden Disziplinen gab, deutet die gemeinsame Verwendung von Konzepten, Methoden und Forschungsinteressen in den letzten Jahrzehnten auf eine zunehmend unscharfe Grenze hin. In der Tat ergänzen sich Sozialanthropologie und Soziologie sehr gut, um das Wissen über menschliche Gesellschaften und soziales Verhalten zu erweitern.
Als Teil der Sektion Transnationalisierung und Entwicklung in der Fakultät für Soziologie beherbergt die Sozialanthropologie an der Universität Bielefeld eine dynamische und engagierte Gruppe von Sozialanthropolog:innen. Unsere aktuelle Arbeit umfasst die folgenden übergreifenden Themen:
Pflege und Zugehörigkeit (Nguyen, Pfaff-Czarnecka, Hölzle)
Wissensproduktion und -verbreitung (Pfaff-Czarnecka, Hölzle)
Mobilität und Migration (Pfaff-Czarnecka, Nguyen, Wilcox)
Institutionen und Netzwerke (Pfaff-Czarnecka, Wilcox, Nguyen)
Raum und Sozialität (Nguyen, Pfaff-Czarnecka, Wilcox, Hölzle)
Leben und Gewalt (Hölzle, Pfaff-Czarnecka)