Die zentrale Jubiläumsfeier fand am Mittwoch, den 26. Juni 2019 ab 15:30 Uhr statt. An einer Gesprächsrunde zum Thema 50 Jahre Hochschulexperimentierplatz: Innen- und Außenansichten der Fakultät für Soziologie nahmen Anja Abendroth (Bielefeld), Tomke König (Bielefeld), Oliver Flügel-Martinsen (Bielefeld), Richard Münch (Bamberg), Werner Rammert (Berlin) und Torsten Strulik (Bielefeld) teil. Die Moderation hatte Peter Weingart (Bielefeld).
Festredner zum Fakultätsjubiläum war Prof. Dr. Rudolf Stichweh, Direktor des Forums Internationale Wissenschaft an der Universität Bonn. Der Titel des Festvortrags lautete: Die Soziologie im System wissenschaftlicher Disziplinen.
Programm im Überblick
Mittwoch, 26. Juni 2019, H4 (UHG)
Die im Jahre 1969 gegründete Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld verkörpert eine akademische Autonomie und Vielfalt, die für dieses Fach einzigartig ist. Zum 50-jährigen Jubiläum ist dieser von Volker Kruse und Torsten Strulik herausgegebene Band keine Festschrift im herkömmlichen Sinne, sondern bietet eine Chronik von Ereignissen, anhand derer die Fakultät und ihre Entwicklung erlebbar werden. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit vielfältigen personellen und institutionellen Bezügen liefern die Beiträger_innen Außen- und Innenansichten der Fakultät und ihrer Geschichte. Auch Studierende kommen zu Wort und zeigen, was ihnen die Fakultät jenseits einer Beschreibung als »Lernfabrik« bedeutet.
Das 50-jährige Jubiläum der Fakultät für Soziologie nehmen Forschende der elf Arbeitsbereiche und weiterer Arbeitsgruppen zum Anlass, um im Rahmen der Veranstaltungsreihe Die Vielfalt der Gesellschaft Dialoge über Fragen des Sozialen anzustoßen und mit einer interessierten Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen. Von Januar bis Dezember 2019 sind Podiumsdiskussionen, Lesungen und andere Veranstaltungen mit Politik und Wirtschaft, Kultur- und Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet Bielefelds geplant.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe machte der Arbeitsbereich Didaktik der Sozialwissenschaften. Unter der Fragestellung Berufsorientierung in der Schule: wie viel und welche brauchen wir? diskutierten Bettina Zurstrassen, Professorin für die Didaktik der Sozialwissenschaften an der Fakultät für Soziologie, und Vertreterinnen und Vertreter von Gesamtschulen, der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer, der IG Metall und der Stadtwerke Bielefeld über die Frage, ob und wie in Schulen Informationen rund um das Thema Beruf sinnvoll an Schülerinnen und Schüler vermittelt werden können.
Die Veranstaltung fand am Donnerstag, den 17. Januar 2019, um 10 Uhr im Großen Saal im Neuen Bielefelder Rathaus statt. Kooperationspartner der Veranstaltung waren das Dezernat Schule/Bürger/Kultur der Stadt Bielefeld und die Regionale Personalentwicklungsgesellschaft REGE mbh.
Die zweite Veranstaltung der Reihe widmete sich der Digitalisierung der Gesellschaft unter dem Stichwort 4.0. Elena Esposito, Professorin für Soziologie und ihre interdisziplinäre Vernetzung an der Fakultät für Soziologie, sprach mit Professor Dirk Baecker von der Universität Witten/Herdecke über sein neues Buch 4.0, oder Die Lücke die der Rechner lässt. Darin beschreibt der Soziologe und Kulturtheoretiker das umfassende Projekt der Digitalisierung und der Transformation analoger Umwelten in abzählbare, statistische auswertbare und maschinell berechenbare Prozessfelder.
Das Gespräch mit Diskussion fand am Freitag, den 25. Januar 2019 um 20 Uhr in der Buchhandlung Mondo (Elsa-Brandström-Straße 23) statt.
In Kooperation mit dem Theater Bielefeld findet am Sonntag, den 30. Juni, um 18 Uhr eine Diskussion über Geschlechterbilder anhand von William Shakespeares Wie es euch gefällt statt.
Partner der Veranstaltung: Theater Bielefeld
Weitere Informationen unter: www.theater-bielefeld.de/veranstaltung/choreografien-des-sozialen.html
In Kooperation mit dem Buchladen Eulenspiegel hielt Dr. Florian Muhle (AB Mediensoziologie) am Mittwoch, den 3. Juli, um 20 Uhr einen Vortrag über Socialbots.
Spätestens seit der letzten Präsidentschaftswahl in den USA wird in Medien, Öffentlichkeit und Politik darüber diskutiert, ob und inwiefern sogenannte Socialbots in sozialen Medien dazu beitragen, öffentliche Meinungsbildung zu manipulieren und Wahlverhalten zu beeinflussen. Zugleich existiert bisher nur wenig gesichertes Wissen darüber, in welchem Ausmaß, mit welchen Strategien und welchem Erfolg Socialbots tatsächlich im Internet aktiv sind. Vor diesem Hintergrund möchte der Vortrag zunächst einmal das Phänomen ?Socialbots? genauer vorstellen, um daran anschließend einige Überlegungen sowohl zu deren Relevanz und Erfolg als auch zu den Schierigkeiten ihrer wissenschaftlichen Erforschung zu präsentieren.
Unter dem Motto #Uni.mittendrin präsentierte sich die Arbeitsgruppe Qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung (AG Prof. Dr. Ruth Ayaß) gemeinsam mit der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft in der Bielefelder Altstadt rund um den Alter Markt. Im Plauderlabor konnten die Besucher*innen erfahren, wie in der Soziologie Gespräche, Plaudereien und Small Talks erforscht werden. Ein runder Tisch lud Interessierte dazu ein, Platz zu nehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Das Gesagte wurde von den Wissenschaftlter*innen in Gesprächsprotokolle übertragen und vor Ort ausgewertet. So konnte das Publikum Einblicke in die wissenschaftliche Arbeitsweise der Gesprächsforschung bekommen.
Die Chronik zum Unijubiläum enthält viele interessante Berichte zur 50-jährigen Geschichte der Universität und zur Fakultät für Soziologie, darunter die Beiträge »Helmut Schelsky erhält Planungsauftrag für eine Universität im ostwestfälischen Raum« (1965), »Es wird konkret: Universität Bielefeld ernennt ersten Professor« über die Berufung von Niklas Luhmann als ersten Professor der Universität Bielefeld 1968 und schließlich den Beitrag »Einzigartig - die Gründung der Fakultät für Soziologie« zum Start der Fakultät für Soziologie 1969 mit Bild- und Filmmaterial aus dieser Zeit.
Weitere Beiträge unter: Chronik zum Universitätsjubiläum