Fakultätsinterne Veranstaltungen
Die Biologie stellt in vielfältiger Weise Grundlagenwissen im Kontext gesellschaftlich relevanter Nachhaltigkeitsprobleme bereit. Gesellschaftlich verantwortungsvolles, nachhaltiges Handeln erfordert dabei häufig neben tiefergehendem Fachwissen auch interdisziplinäre Kompetenzen. Eine wichtige Frage ist daher, wie Interdisziplinarität in der Lehre "organisiert" und gelebt werden sollte, damit nicht nur in der Forschung innovative Problemlösungen entstehen und Studierende später interdisziplinär arbeiten können? Die Lehre in der Biologie ist an vielen Stellen interdisziplinär: durch Einbindung von Pflichtmodulen anderer Disziplinen in den klassischen Bachelor Studiengang, durch Projekt – und Abschlussarbeiten im Rahmen interdisziplinärer Kooperationen, und durch gemeinsame Studienangebote mit anderen Fächern im Bachelor- und Masterstudium. Interdisziplinarität erfordert ein hohes Maß an gegenseitiger Abstimmung, damit die beteiligten Fächer nicht nur ohne Verbindung im Curriculum stehen, sondern auch miteinander verzahnt unterrichtet werden. Dabei gilt es, die notwendigen formalen Aspekte – beispielsweise im Rahmen des Qualitätsmanagement – mit einem lebendigen Austausch mit den anderen Fakultäten in Einklang zu bringen. Am diesjährigen BI.teach stehen an der Fakultät für Biologie daher Konzepte interdisziplinärer Lehre im Fokus. Die zunächst fakultätsintern diskutierten Konzepte sollen im Nachgang des BI.teach dann in die Zusammenarbeit mit den anderen Fächern eingebracht werden.
Im Rahmen des BI.teach Tag für die Lehre wird in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal ein offenes, moderiertes Austauschforum für das Sachunterrichtsstudium stattfinden. In ungezwungener Atmosphäre bietet die Veranstaltung Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit, sich sowohl allgemein als auch themenbezogen über die Lehre auszutauschen. Es gibt für alle Beteiligten die Gelegenheit, Wünsche zu äußern und miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Schwerpunkt in diesem Jahr liegt auf dem Thema „Nachhaltig(-keit) lehren und lernen – Lehre zukunftsfähig gestalten“.
Die Anmeldung erfolgt über das eKVV (Veranstaltungsnummer 690015).
Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme und einen produktiven Austausch!
Wie eine fakultätsinterne Umfrage zeigte, ist das Thema „Nachhaltigkeit“ schon in mancherlei Weise in den verschiedenen Studiengängen curricular verankert. Im gemeinsamen Austausch soll erörtert werden, inwieweit das Thema noch stärker in die Lehre einfließen kann und ob/wie es gegenüber den Lehrveranstaltungsteilnehmer*innen noch klarer dargelegt werden sollte/kann. Es soll weiterhin überlegt werden, wie das Thema in der Außendarstellung der Studiengänge stärker betont und kommuniziert werden kann. Schließlich könnte noch darüber diskutiert werden, wie die praktische Durchführung der Lehre, besonders in den Praktika, nachhaltiger gestaltet werden kann.
Im Rahmen des BI.teach zum Thema „Nachhaltig(-keit) lehren und lernen – Lehre zukunftsfähig gestalten“ laden das Studiendekanat der Fakultät für Erziehungswissenschaft und das Projekt Data und Digital Literacy zu einem offenen fakultätsweitem Austausch zu ihren bisherigen Erfahrungen mit dem Leitbild für die Lehre ein.
Teil I
Perspektiven der Erziehungswissenschaft zum Leitbild für die Lehre an der Fakultät für Erziehungswissenschaft
Lena Reker (Fakultät für Erziehungswissenschaft, Studiendekanat)
Im ersten Teil der Veranstaltung wird die aktive Beteiligung der Fakultät für Erziehungswissenschaft am Implementierungsprozess des Leitbildes für die Lehre in unserer Fakultät im Zentrum stehen. Neben grundsätzlichen Informationen zum Lehrleitbild und zum Implementierungsprozess geht es vor allem um den gemeinsamen Austausch über inhaltliche Fakultätsressourcen und das Ausloten unserer Chancen und Herausforderungen mit dem Blick auf den zukünftigen Umgang mit dem Leitbild für die Lehre in unserer Fakultät. Nicht nur, weil die Implementierung des veröffentlichten Leitbildes ein gemeinsamer Prozess ist, sondern auch, weil gerade in unserer Fakultät bereits vielfältige Perspektiven und Beiträge vorhanden sind, die diesem Leitbild entsprechen, steht in diesem ersten Teil ein Austausch im Zentrum: Wo und wie begegnen Ihnen und euch die Leitgedanken des Leitbildes heute schon in der Fakultät? Welche Schritte müssen unternommen werden, um die Sichtbarkeit zu erhöhen? Was bedeuten die Leitgedanken des Leitbildes für Ihre und eure konkrete individuelle Arbeit bzw. Ihr und dein Studium?
Gewonnenes Material sowie eine Dokumentation des Austauschs kann über den LernraumPlus der Fakultät im Nachgang zu BI.teach zur Verfügung gestellt werden und einen Teil des Implementierungsprozesses unterstützen.
Teil II
Das Bielefelder Lehrleitbild am Beispiel digitaler Lehr-Lernszenarien in der Erziehungswissenschaft
Dr. Pia Gausling, M.A. Yvonne Erhardt & Prof. Dr. Oliver Böhm-Kasper (Fakultät für Erziehungswissenschaft, AG 12 - Forschungsmethoden)
Im zweiten Teil der Veranstaltung soll ausgehend vom Leitbild für die Lehre der Universität Bielefeld in dem geplanten Beitrag ein fakultätsinternes Praxisbeispiel zur Förderung von Data und Digital Literacy – als sich neu entwickelnde Kompetenzbereiche im Zuge zunehmender Digitalisierungsprozesse – vorgestellt werden, welches aktuell im Rahmen des Programms Curriculum 4.0.nrw entwickelt und erprobt wird. In dem Projekt werden Studierende der Erziehungswissenschaft und der Bildungswissenschaften auf eine zunehmend digitale und datendurchdrungene Lebens- und Arbeitswelt im Bildungskontext vorbereitet (bspw. in Form einer datenbasierten Bildungssteuerung, exempl. Förschler & Hartong, 2020). Hierzu werden nachhaltige, digitale Selbstlerneinheiten für den Einsatz in der Lehre entwickelt, welche perspektivisch als offene Bildungsressourcen im Onlineportal für Studium und Lehre in NRW (ORCA.NRW) zur Verfügung gestellt werden sollen. Die damit verbundenen Lernziele orientieren sich am Data Literacy-Begriff nach Ridsdale et al. (2015) und einem daraus abgeleiteten Kompetenzrahmen (Bush et al. 2021). Didaktisch basieren die Selbstlerneinheiten auf der Methode des Storytellings (vgl. Thier, 2017). Vor dem Hintergrund des Lehrleitbildes der Universität adressiert das Projekt sowohl die Forschungsorientierung als wesentliches Element von Studium und Lehre als auch Digitalisierungsaspekte wie aktuell im Rahmen der Strategieentwicklung der Universität als Entwicklungsziel formuliert.
Im Rahmen des Beitrags sollen erste entwickelte Lehr-Lerneinheiten aus dem Projekt vorgestellt und mögliche Szenarien zum Einsatz in der Hochschullehre an der Fakultät für Erziehungswissenschaft (bspw. digitale Unterstützung in Forschungswerkstätten) diskutiert werden. Weitere Lehrprojekte in dem Kontext, die sich aktuell in der Konzeptionierungsphase befinden und noch stärker die Partizipation der Studierenden fokussieren, sollen dazu ebenfalls in den Blick genommen werden.
Literatur
Bush, A., de Gruisborne, B., Matzner, T. & Schulz, C. (2021). Data Literacy: Kompetenzrahmen für Hochschulen. Zugriff am 27.06.2022 unter https://www.campus-owl.eu/fileadmin/campus-owl/dalis/documents/Kompetenzrahmen_Workingpaper210921.pdf
Förschler, A. & Hartong, S. (2020). Datenpraktiken des Schulmonitorings in staatlichen Bildungsbehörden. Die Deutsche Schule, Beiheft 15, 41-57. Münster: Waxmann.
Nüssle, C., Thissen, F. & Zimmermann, A. (2017). Der narrative Lernraum einer Ermöglichungsdidaktik. Lernen mit medialen Geschichten in der ökonomischen Bildung. In F. Thissen (Hrsg.), Lernen in virtuellen Räumen. Perspektiven des mobilen Lernens (S. 39-53). Berlin: Walter de Gruyter.
Ridsdale, C. et al. (2015). Strategies and Best Practices for Data Literacy Education. Knowledge Synthesis Report. Zugriff am 27.06.2022 unter https://dalspace.library.dal.ca/bitstream/handle/10222/64578/Strategies%20and%20Best%20Practices%20for%20Data%20Literacy%20Education.pdf?sequence=1&isAllowed=y
Thier, K. (2017). Storytelling. Eine Methode für das Change-, Marken-, Projekt- und Wissensmanagement. Berlin: Springer.
Die Ergebnisse der Studierendenbefragung 2019/20 zeigen, dass die teilnehmenden Geschichtsstudierenden dem Feedback durch Lehrende eine hohe Bedeutung zumessen, mit der Praxis der Rückmeldung auf ihre Studien- und Prüfungsleistungen aber nicht unbedingt zufrieden sind. Zudem wünschen sie sich mehrheitlich mehr Transparenz hinsichtlich der Bewertungskriterien. Anlässlich dieser Befragungsergebnisse wollen wir den BI.teach zum Austausch darüber nutzen, wie wir als Lehrende Bewertungskriterien kommunizieren und welche Form der Rückmeldung auf Hausarbeiten wir praktizieren.
Fakultätsinterner Workshop „POL an der medizinischen Fakultät Bielefeld“
Der fakultätsinterne Workshop richtet sich an alle Lehrenden in der Medizin, die künftig als POL-Tutor*in in der medizinischen Lehre tätig sein möchten. Es wird zunächst kurz in das Thema POL allgemein eingeführt und am Beispiel der medizinischen Fakultät Bielefeld exemplarisch dargelegt, wie und mit welcher Funktion POL in ein Curriculum integriert werden kann. In einem zweiten Schritt werden dann die klassischen 7 Schritte des POL besprochen.
Nach diesen Grundlagen wird POL schließlich konkret einmal in der Gruppe erprobt und „gelebt“. Darauf aufbauend werden anschließend die Rolle des Tutors reflektiert und die Unterschiede zu herkömmlicher Lehre sowie die damit verbundenen Vor- und Nachteile diskutiert. Zudem diskutieren die TN Interventionen für schwierige Situationen bzw. Gruppen und Möglichkeiten für einen guten Gruppenstart.
In dieser offenen Diskussionsrunde schauen wir uns zunächst gemeinsam die 17 Nachhaltigkeitsziele an, wobei die Psychologie auf den ersten Blick bereits bei einigen Themen einen inhaltlichen Beitrag leisten kann - beispielsweise bei "Gesundheit und Wohlbefinden" und "Geschlechtergleichheit" - bei einem zweiten Blick finden sich jedoch sicherlich noch mehr Überschneidungen. Gleichzeitig fördert die Psychologie in der Lehre auch Handlungskompetenzen in Studierenden, die Nachhaltigkeit unterstützen, wie Problemlösefähigkeiten, Gesprächskompetenzen und Wissensvermittlungskompetenzen. Durch eine Reflexion von und die Orientierung an Nachhaltigkeit und entsprechenden Kompetenzen in Lehrveranstaltungen kann die Lehre der Psychologie weiter zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen. Lehrende der Psychologie sind herzlich eingeladen an dieser Diskussion und Reflexion teilzunehmen.
Workshop
Der diesjährige BI.teach wird sich mit dem Thema: „Nachhaltig(-keit) lehren und lernen - Lehre zukunftsfähig gestalten“ befassen.
Die Fakultät für Rechtswissenschaft wird dieses Thema zum Anlass nehmen, die momentane Diskussion innerhalb der Fakultät, der Hochschule, den Ministerien und der Öffentlichkeit über die Frage, ob und wie Studierenden entweder als Alternative zur staatlichen Pflichtfach-prüfung oder als integrierter Bachelor kumulativ zur Schwerpunktbereichsprüfung ein Bachelor-Abschluss angeboten werden kann, aufzugreifen. Der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung spricht sich dafür aus, den Universitäten für das Jurastudium den integrierten Bachelor zu ermöglichen. Dies würde aber eine Änderung des HochschulG voraussetzen, von der noch nicht absehbar ist, ob und wann sie erfolgen wird.
Nachhaltiges Lernen heißt auch, mit den erlernten Inhalten etwas anfangen zu können, also eine Berufstätigkeit aufnehmen zu können. Für Studierende des Staatsexamensstudienganges Rechtswissenschaft, die im Laufe des Studienganges erkennen, dass ihnen die staatliche Pflichtfachprüfung zu anspruchsvoll ist oder die eine berufliche Tätigkeit ergreifen wollen, für die rechtliche Kenntnisse erforderlich sind, aber nicht auf dem hohen Niveau der Pflichtfach-prüfung, könnte ein Bachelor-Abschluss eine Perspektive sein. Das über mehrere Semester erworbene Wissen wäre nicht in dem Sinne verloren, dass es nicht zu einem universitären Abschluss geführt hat. Dies gilt gleichermaßen für einen integrierten Bachelor-Abschluss und für einen Bachelor „Rechtswissenschaft“.
Die Fakultät plant einen Austausch darüber, welche Vor- und Nachteile die beiden Abschluss-möglichkeiten mit Blick auf ein nachhaltiges Lernen bieten könnten. Zudem sollen die Chancen der Absolvent*innen auf dem Arbeitsmarkt diskutiert werden.
HINWEIS: Es handelt sich um eine fakultätsinterne Veranstaltung mit geschlossenem Teilnehmerkreis. Die Teilnehmer*innen erhalten Einladungen mit der Angabe des Veranstaltungsortes.
Die Abteilung Sportwissenschaft gestaltet in ihrer internen Veranstaltung einen arbeitsbereichsübergreifenden Austausch ihrer Mitglieder zum Thema „Nachhaltigkeit“ in zwei Blöcken. So sollen in einem ersten Block zunächst die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (sustainable development goals [SDGs]) vorgestellt werden, um deren Bedeutung hinsichtlich etwaiger arbeitsbereichs- respektive disziplinspezifischer Forschungs- und Lehrperspektiven zu reflektieren. Die je spezifischen Ergebnisse dieser im Rahmen von Kleingruppen vertieften Reflexion können wiederum im gemeinsamen Plenum zur Debatte gestellt und auch daraufhin diskutiert werden, welche Möglichkeiten sich an dieser Stelle für abteilungsinterne interdisziplinäre Kooperationen abzeichnen.
In einem zweiten Block befasst sich die Abteilung mit einer anderen Bedeutung des Begriffs Nachhaltigkeit, insofern in Kleingruppen die in den einzelnen Studiengängen der Abteilung ausgebrachten Lehr- und Prüfungsformate hinsichtlich eines effektiven Kompetenzerwerbs im Rahmen des Studienverlaufs sowie mit Blick auf den Übertritt ins Berufsfeld diskutiert werden. Studierende des Lehramts sowie der fachwissenschaftlichen Studiengänge sind an dieser Stelle eingeladen, ihre Erfahrungen zu teilen und sich mit ihren Lehrenden auszutauschen. Geplant ist zudem eine Einbindung von Ergebnissen der Absolventenbefragung KOAB und/oder von Erfahrungsberichten von Absolvent*innen. Die Ergebnisse der Kleingruppen sollen zum Abschluss gemeinsam reflektiert werden, um Verbesserungspotentiale einer zielgerichteten und insofern nachhaltigen Ausgestaltung der Lehre in den sportwissenschaftlichen Studienprofilen auszuloten.