Fakultätsübergreifende Beiträge
Hier finden Sie nähere Informationen und die Räume sowie Zugangsdaten zu den fakultätsübergreifenden Veranstaltungen des BI.teach 2022.
Raum: X E1-201
Online-Zugang:
https://uni-bielefeld.zoom.us/j/65735063842?pwd=YjBhaUxCekZsaHpyeThqbmsvTjhOUT09
Meeting-ID: 657 3506 3842
Passwort: 117957
Prof. Dr. Anne Sanders (Rechtswissenschaft) und Prof. Dr. Christina Hoon (Wirtschaftswissenschaft) entwickeln und nutzen interdisziplinäre und interaktive Ansätze um Studierende zu zeigen, wie nachhaltiges Unternehmertum heute rechtlich gestaltet und praktisch gelebt wird. Beide Wissenschaftlerinnen berichten über einen Workshop zu neuen Unternehmensformen und eine Vorlesung Nachhaltigkeit im Unternehmensrecht. Grundlage ist jeweils die gemeinsame Forschung der Wissenschaftlerinnen zu neuen Unternehmensformen. Im wirtschaftswissenschaftlichen Workshop lassen sie Studierende aktiv wesentliche Gesichtspunkte solchen Unternehmertums im Austausch mit externen Gästen erarbeiten. In der Vorlesung Nachhaltigkeit im Unternehmensrecht steht der rechtliche Rahmen für Unternehmen auf nationaler und europäischer Ebene im Fokus. Aber auch neue Formen des Unternehmertums werden wiederum interdisziplinär unterstützt erarbeitet.
Raum: X E1-201
Online-Zugang: Zoom-Meeting beitreten
https://uni-bielefeld.zoom.us/j/65735063842?pwd=YjBhaUxCekZsaHpyeThqbmsvTjhOUT09
Meeting-ID: 657 3506 3842
Passwort: 117957
Psychologie-Seminare im Lehramtsstudium sind häufig durch einen großen Umfang an komplexeren Theorien gekennzeichnet. Gleichzeitig lassen sich diese Theorien sehr gut auf den späteren Berufsalltag von Lehrer*innen übertragen und stellen damit nützliche Werkzeuge für die Praxis dar. Viele Lehramtsstudierende scheinen jedoch auch im Fach Psychologie Theorie und Praxis als zwei getrennte Dinge anzusehen: Wenn sie sich auf die Komplexität einer einzelnen Theorie einlassen, verstehen sie diese oftmals als ein in sich geschlossenes System, das nichts mit dem „echten Leben“ zu tun hat. Andererseits haben sie ein großes Interesse, sich Gedanken über die Möglichkeiten der späteren beruflichen Praxis zu machen, lassen dann aber Theorien als wertvolle Werkzeuge oftmals außer Acht. Theorien können dabei helfen, den Blick im Schulalltag auf relevante Begebenheiten zu lenken, Erklärungsansätze für Vergangenes zu entwickeln, Vorhersagen für die Zukunft zu treffen und natürlich auch, die Ziele des eigenen Unterrichts besser erreichen zu können (vgl. Beck & Krapp, 2006). Theorie-Praxis-Bezüge im Studium zu verdeutlichen könnte einerseits helfen, das Interesse von Studierenden an Theorien zu erhöhen. Andererseits könnte die eigenständige Entwicklung von Nutzungsideen der Theorien in der Praxis Studierenden schon frühzeitig mehr Selbstvertrauen für den späteren Berufsstart geben. Wie können wir also Lehramtsstudierende dazu anleiten, sich mit psychologischen (oder pädagogischen) Theorien auf eine Weise auseinanderzusetzen, bei der sie sich sowohl auf das Verstehen komplexer Theorien einlassen als auch gleichzeitig ihre Nützlichkeit für die spätere Berufspraxis erkennen? Wie können wir dafür sorgen, dass Theorien auch längerfristig im Gedächtnis bleiben und letztlich auch genutzt werden? Wie können Studierende dazu ermutigt werden, den Blickwinkel verschiedener Theorien einzunehmen und eigenständig Schlüsse für die Berufspraxis zu ziehen? In diesem Beitrag wird zunächst ein aus dem Qualitätsfonds Lehre finanziertes Lehrprojekt zum Thema Theorie-Praxis-Brillen im Lehramt vorgestellt. Danach soll ein Austausch angeregt werden, welche weiteren Erfahrungen und Ideen es gibt, wie (Lehramts- und auch anderen) Studierenden die Verzahnung von Theorie und Praxis noch deutlicher gemacht werden kann und wie diese einüben können, Theorien auch eigenständig zu nutzen.
AG "Nachhaltigkeitsthemen in der Lehre" der Scientists for Future S4F Regionalgruppe Bielefeld (Marius Albiez (KIT), Dr. Kirsten David, Dr. rer. nat. Thomas Herrmann, Prof. Dr. rer. nat. Martin Hülse, Dr. phil. Petra Jaecks, PD Dr. Lore Knapp)
Raum: X-E1-202
Online-Zugang: Zoom-Meeting beitreten
https://uni-bielefeld.zoom.us/j/62498892835?pwd=b0Y5QVdIRGJRQUFLNTBSUHhLbys3Zz09
Meeting-ID: 624 9889 2835
Passwort: 517225
Das Zieldreieck der Nachhaltigkeit ist aus dem Gleichgewicht. Die Weltbevölkerung kann der nachwachsenden Generation weder ein konstant gehaltenes Naturkapital noch einen konstanten Gesamtbestand an Kapitalien vermachen. Im Gegenteil waren die ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen, mit der sich die Gegenwart konfrontiert sieht, nie so komplex. Wir müssen handeln, das ist klar. Nur wie?
Studierende wollen Fragen zu einer Entwicklung, die nachhaltig ist, in der Lehre thematisiert sehen. Im Anbetracht der Komplexität fragen sich Lehrende demgegenüber, wie sie Themen der Nachhaltigkeit in ihre Lehre einbringen können.
Bei diesem Vorhaben will die AG "Nachhaltigkeitsthemen in der Lehre" Dozent*innen der Bielefelder Hochschulen unterstützen. Wir sind davon überzeugt, dass es unabhängig von der jeweiligen Fachrichtung gelingen kann, Nachhaltigkeitsthemen im konkreten Lehrbetrieb aufzugreifen und wollen Anregungen geben und Wege aufzeigen. Nach einem Workshop für Lehrende im Frühjahr und einem ersten Erfahrungsaustausch im Sommer diesen Jahres, wollen wir den Herbst nutzen, um über die disziplinären Grenzen hinaus zu denken und zu diskutieren.
Wir beginnen mit einem eingeladenen Vortrag zu inter- und transdisziplinären Methoden der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an Hochschulen von Marius Albiez, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in der Forschungsgruppe „Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel“. In dem Beitrag „BNE in der Praxis - mit der Praxis“ werden Einblicke gegeben, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung im Karlsruher Reallaborkontext zum Einsatz kommt. Es folgen disziplinäre Erfahrungsberichte von Lehrenden aus der AG, die durch den Bericht eines Studierenden ergänzt werden. In der abschließenden Diskussion sind alle Teilnehmenden (Lehrende und Studierende) herzlich eingeladen, sich mit Fragen und eigenen Ideen zu beteiligen.
Raum: X-E1-107 (diese Veranstaltung findet nur in Präsenz statt)
Wir wissen seit langem, dass Lernprozesse dann am wirkungsvollsten und dauerhaftesten sind, wenn sie intrinsisch motiviert, selbstbestimmt und sozial kontextualisiert sind. Lernen für benotete Prüfungen, Lernen nach strikten Vorgaben und Lernen in Isolation sind ineffektive und kurzlebige Arten zu lernen. Wenn wir Bildung im Diskurs von gesellschaftlicher Nachhaltigkeit framen, dann ist das Lehren und Lernen an der Hochschule – mit ständiger Bewertung, hohem Leistungsdruck und wenig Möglichkeiten zu Partizipation – überhaupt nicht nachhaltig. Wir denken hier Lernen und Lehren zusammen, denn ein relevanter Teil der Lehrtätigkeit wird von prekär angestellten, unterbezahlten und überarbeiteten Wissenschaftler*innen durchgeführt. Lehren und Lernen findet an der Hochschule oft auf Verschleiß statt, in verschwenderischem Umgang mit gesellschaftlichen intellektuellen Ressourcen.
Genauso wie ökologische Nachhaltigkeit eine radikale Transformation gesellschaftlicher Systeme von Produktion und Verbrauch erfordert, erfordert nachhaltige Bildung eine radikale Transformation unserer Bildungssysteme, das ist keine Frage. Aber so, wie wir als Individuen ökologisch handeln können, können wir auch unsere Lehre nachhaltiger gestalten, indem wir Beziehungsreichtum, Partizipation und Ressourcenorientierung fördern. In diesem Workshop stellen wir unser Konzept von Unconditional Teaching vor, das aus einem systemkritischen Bewusstsein heraus viele pragmatische Ansätze bereitstellt, um die eigene Lehrpraxis langfristig wirkungsvoller zu machen. Wir vermitteln eine Haltung, die Studierende als Menschen mit eigenen Lebenswegen, Zielen und Prioritäten ernst nehmen, und wir vermitteln Methoden, die Studierende in ihrer intrinsischen Motivation und in ihrem selbstbestimmten Lernen fördern.
Referent*innen: Katharina Pietsch und Tyll Zybura haben 2019 mit ihrer Kollegin Jessica Koch das Projekt Unconditional-Teaching.com gegründet, wo sie Essays und Podcasts rund um systemkritische Perspektiven auf Hochschulbildung publizieren und ihre Erfahrungen mit alternativen Lehr-Lern-Beziehungen reflektieren. Sie schulen Lehrkräfte in empathischer Kommunikation, in Sensibilität für Machtstrukturen und mentale Gesundheit, sowie in innovativen Ansätzen kollaborativer Lehre.