Heutzutage finden in vielen Ländern jährlich Kundgebungen, Demonstrationen und Paraden statt, die für die Akzeptanz nicht-heterosexueller Orientierungen und verschiedener Geschlechtsidentitäten einstehen. Ein Beispiel dafür ist der bekannte Christopher Street Day, kurz CSD, der auch in vielen deutschen Städten abgehalten wird. Ursprünglich diente der Tag der Erinnerung an die sogenannten Stonewall Riots. Im Jahr 1969 lehnten sich homosexuelle Menschen in einer Bar namens Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street gegen Polizeigewalt auf. Seitdem organisierten verschiedene Gruppierung Demonstrationen, um an diesen Tag zu erinnern. Anderenorts wird Homosexualität bis heute unter Strafe gestellt. Das trifft vor allem auf Länder und Regionen zu, die durch religiösen Fundamentalismus geprägt sind. Die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer im Jahr 2022 in Qatar stand zum Beispiel unter anderem in der Kritik, weil Homosexualität im Gastgeberland unter schwerer Strafe steht. Dies widerspricht eigentlich den weltoffenen Prinzipien der FIFA. In einem Interview bezeichnete ein Verantwortlicher der WM in Qatar Homosexualität sogar als Geisteskrankheit. Homosexuelle Paare, die die WM besuchen wollten, durften ihre Liebe öffentlich nicht zeigen. Das hinderte die FIFA nicht daran, das Turnier dennoch wie geplant stattfinden zu lassen.
Auch in der BRD stand Homosexualität lang unter Strafe. Die vorliegende Unterrichtsreihe verfolgt die Geschichte der Lesben- und Schwulenbewegung in Deutschland, wobei § 175 StGB, der die Strafverfolgung homosexueller Männer seit 1872 regelte, als roter Faden dient. Dabei werden die Umstände der verschiedenen Bewegungen und Szenen in der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus, der Nachkriegszeit im getrennten Deutschland, sowie heute in den Blick genommen. Die Errungenschaften und die Herausforderungen werden mit der Frage abgewogen: „Die LGBITQ*-Bewegung – Eine Erfolgsgeschichte?“
Unterrichtsmaterial: Unterrichtsmaterial: Mit 17... Das Jahrhundert der Jugend (ZIP)