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Marcel Kertels

Theoretische Philosophie

© Universität Bielefeld

Marcel Kertels, M.A.

Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Theoretische Philosophie

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Abteilung Philosophie
Postfach 10 01 31, 33501 Bielefeld

E-Mail: mkertels@uni-bielefeld.de  
Telefon: +49 521 106-4590 
Büro: Gebäude X A4-237
 

Sprechzeiten: nach Vereinbarung

Forschungsprojekt: A Modal Theory of Indicative Conditionals (Arbeitstitel)

Die Bedeutung von Konditionalsätzen wird seit der Antike kontrovers diskutiert. In Hinsicht auf im Deutschen üblicherweise im Konjunktiv ausgedrückte Konditionalsätze wie z.B.

"Wenn Oswald Kennedy nicht erschossen hätte, dann hätte jemand anderes Kennedy erschossen."

hat David Lewis 1973 mit seinem Buch Counterfactuals einen (umstrittenen) Standard geschaffen. Für Konditionalsätze im Indikativ wie z.B.

"Wenn Oswald Kennedy nicht erschossen hat, dann hat jemand anderes Kennedy erschossen."

werden hingegen weiterhin zahlreiche Theorien vertreten. Die Vorschläge reichen von wahrheitsfunktionalen Ansätzen bis hin zu Ansätzen, die indikativischen Konditionalsätzen Wahrheitswerte absprechen.

In meiner Arbeit vertrete ich eine mögliche-Welten-Semantik, die Lewis' Semantik von kontrafaktischen Konditionalen ähnelt und derzufolge indikativische Konditionale zwar wahrheitswertfähig, jedoch nicht wahrheitsfunktional sind. Damit hat eine mögliche-Welten-Semantik zum einen den Vorteil, klassischen Problemen anderer Ansätze wie den Paradoxien der materialen Implikation zu entgehen. Zum anderen führt eine mögliche-Welten-Semantik mit Lewis' Theorie zu einer einheitlichen Theorie von Konditionalsätzen.

Herausforderungen für eine mögliche-Welten-Semantik sind insbesondere:

  • zu klären, welche mögliche Welten relevant sind; eine zentrale Frage ist hier, ob die Relevanz von Welten auch von epistemischen Faktoren wie dem Wissen des Sprechers abhängt
  • mit in indikativischen Konditionalen auftretenden starren Bezeichnern umzugehen oder allgemeiner mit Begriffen, die einen starren Bezug herstellen; ein Lösungsansatz ist hier, auf zwei-dimensionale Semantik zurückzugreifen und in indikativischen Konditionalen die primäre Intension als relevant anzusehen
  • auch die Wahrscheinlichkeiten von indikativischen Konditionalsätzen adäquat zu berücksichtigen; dem von "Wenn A, dann C" ausgedrückten indikativischen Konditionalsatz wird üblicherweise die bedingte Wahrscheinlichkeit von C gegeben A zugeschrieben, aber dies kann aus formalen Gründen nicht die Wahrscheinlichkeit der Wahrheit des Konditionalsatzes sein.

Lehre

Meine Lehrveranstaltungen finden Sie hier.

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