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© Universitätsbibliothek Bielefeld

Internetseiten erfolgreich suchen und bewerten

Suchmaschinen bieten viele Suchfunktionen, um sehr gezielt an Information zu gelangen. Im zweiten Teil unseres Suchmaschinen-Tutorials erfahren Sie, wie Sie diese erfolgreich einsetzen und wie Sie die Qualität der Treffer prüfen können.

Wie suche ich im Internet?

Der Ablauf einer Suche im Internet ist meist folgender: Sie rufen die Internetadresse einer Suchmaschine auf (in aller Regel fällt die Wahl dabei auf Google), geben etwas in das Suchfeld ein, erhalten eine Trefferliste und wählen einen passenden Treffer aus (oder müssen erneut suchen, wenn sie keinen passenden Treffer finden). Neben Google gibt es jedoch unzählige weitere Suchmaschinen. Jede Suchmaschine hat Stärken und Schwächen und jeder ist für eine bestimmte Frage besonders gut geeignet. Die Grundlagen dazu werden Ihnen das auf der Seite Wie finde ich die passende Suchmaschine erläutert. Hier auf dieser Seite konzentrieren wir uns auf die Suchmöglichkeiten in Suchmaschinen.

Wie finde ich ein bestimmtes Blatt Papier in einem Papierstapel, der bis zum Mond reicht?

Die größten Suchmaschinen haben laut eigenen Angaben Hunderte Milliarden oder sogar Billionen von Internetseiten indexiert (gespeichert). Man bräuchte Billionen DIN-A4-Seiten, um diese ungeheure Menge auszudrucken. Dies würde nicht nur zahllose Wälder komplett vernichten sondern auch einen Papierstapel von mehreren 100.000 Kilometern Höhe ergeben (der Mond ist ca. 380.000 Kilometer entfernt). Und dieser Stapel wächst jeden Tag um viele Kilometer. Wie finde ich nun genau das Blatt, das die von mir gesuchten Informationen enthält?

Für die Suche steht Ihnen immer ein Suchfeld zur Verfügung, in das Sie ein Wort oder mehrere Wörter (die Suchbegriffe) eingeben. Für die Suchmaschine ist das erst einmal nur eine Zeichenkette. Sie durchsucht ihre Datenbank nach dieser Zeichenkette und liefert Ihnen immer dann einen Treffer, wenn sie die von Ihnen eingebene Zeichenkette (also die Suchbegriffe) auf einer Internetseite findet, die in der Datenbank der Suchmaschine gespeichert ist (die also indexiert wurde).

Die meisten Suchmaschinen sind allerdings inzwischen so "schlau", dass Ihnen auch Treffer mit ähnlichen Suchbegriffen (andere Schreibweise, anderen Wortformen) angezeigt werden. Mit verschiedenen Relevanzkriterien soll dabei erreicht werden, dass die "besten" Seiten ganz oben stehen.

Doch selbst wenn Suchmaschinen wie Google inzwischen erhebliche Forschritte gemacht haben, uns viel Denkarbeit abnehmen und schon mit wenigen Suchbegriffen oft erstaunlich gute Ergebnisse liefern (manchmal aber auch nicht) - wirklich verstehen kann die Suchmaschine Sie noch nicht. Ob die Treffer also tatsächlich für Sie relevant sind und z.B. genau die von Ihnen gesuchte Frage beantworten, weiß die Suchmaschine nicht. Daher sollten Ihnen die grundlegenden Suchmöglichkeiten bekannt sein, um die Suche (auch unabhängig von Google, z.B. in Fachdatenbanken und Bibliothekskatalogen) erfolgreich zu gestalten, denn schnell werden Sie bei der Suche merken, wie schwierig es ist, nicht nur irgendwelche Treffer zu finden, sondern auch passende Treffer.

Zuerst sollten Sie sich überlegen, mit welchen Suchbegriffen sich die besten Ergebnisse erzielen lassen. Da alle Theorie bekanntlich grau ist, folgt im nächsten Abschnitt ein konkretes Beispiel.

Wie finde ich die richtigen Suchbegriffe?

Sie möchten Ihren nächsten Urlaub in einem Ferienhaus auf Sylt verbringen und suchen Angebote im Internet. Sofern Sie nicht direkt ein spezielles Buchungsportal aufsuchen, führt ihr Weg hier erst einmal zu einer Suchmaschine wie Google.

Sie können zwar inzwischen bei einer Suchmaschine einfach "Ich suche für meinen nächsten Urlaub ein Ferienhaus auf Sylt" eingeben und erhalten passende Treffer, dennoch ist diese Vorgehensweise nicht immer von Erfolg gekrönt - insbesondere bei etwas komplexeren oder wissenschaftlichen Suchanfragen.

Daher sollten Sie sich vor der Suche zuerst fragen: Welche Wörter sind für die Suche wirklich relevant und wie kombiniere ich die Suchbegriffe miteinander? Das wichtigste Wort Ihrer Fragestellung ist sicherlich Urlaub. Geben Sie in einer Suchmaschine einfach den Begriff Urlaub ein, ist dies natürlich wenig sinnvoll. In diesem Fall findet die Suchmaschine alle Internetseiten, in denen an irgendeiner Stelle das Wort Urlaub steht. Bei Suchmaschinen wie Google erhalten Sie bei solchen Suchanfragen teilweise gar keine Trefferliste mehr, sondern nur noch eine Auswahl kommerzieller Angebote.

Damit Sie sinnvolle Ergebnisse erhalten, müssen Sie Ihre Suchanfrage spezifizieren. Alle Suchmaschinen bieten verschiedenen Optionen an, Suchbegriffe miteinander zu kombinieren und so die Suchanfrage näher einzugrenzen.

In unserem Beispiel möchten Sie Ihren Urlaub in einem Ferienhaus auf Sylt verbringen. Daher sollte neben dem Wort Urlaub auch die Wörter Sylt und Ferienhaus auf der Internetseiten vorkommen. Statt eines Ferienhauses darf es aber auch eine Ferienwohnung sein. Daher sollten also die Begriffe
Urlaub und Sylt und entweder Ferienhaus oder Ferienwohnung
in der gesuchten Internetseite vorkommen.

Damit haben Sie nun auch bereits zwei verschiedene Kombinationsmöglichkeiten kennengelernt: "und" (Urlaub und Sylt) und "oder" (Ferienhaus oder Ferienwohnung). Im nächsten Abschnitt wird Ihnen erklärt, welche Kombinationsmöglichkeiten es sonst noch gibt und wie Sie diese verwenden.

Wie kann ich Suchbegriffe kombinieren und wie sage ich es der Suchmaschine?

Bei den im Beispiel oben genannten Wörtern "und" sowie "oder" handelt es sich um Schlüsselwörter, sogenannte Verknüpfungsoperatoren, mit denen Sie Ihre Suchbegriffe kombinieren können. Die Suchbegriffe selbst sollten Sie am besten immer in Kleinbuchstaben eingegeben (nur dann werden alle Schreibformen gefunden) und immer im Singular (da die Wörter häufiger im Singular vorkommen als im Plural). Die verschiedenen Verknüpfungsoperatoren werden im Folgenden erläutert.

Alles oder nichts

Sie suchen Internetseiten, in denen alle eingegebenen Begriffe vorkommen sollen. Kommt der eine Begriff vor, aber der andere nicht, soll die Seite nicht als Treffer angezeigt werden.

Diese Kombinationsmöglichkeit haben Sie alle schon einmal verwendet, auch wenn Sie das bisher nicht wussten. Es ist die sogenannte und-Verknüpfung. Die und-Verknüpfung ist sicher die wichtigste Kombinationsmöglichkeit von zwei oder mehr Suchbegriffen. Wenn Sie in einer Suchmaschine mehrere Begriffe getrennt durch Leerzeichen eingeben, wird die und-Verknüpfung benutzt.

Suchbeispiel: urlaub sylt

Treffer: Alle Seiten, auf denen die Begriffe Urlaub und Sylt an einer beliebigen Stelle der Seite vorkommen.

Entweder … Oder (oder beides)

Sie suchen Internetseiten, in denen entweder der eine oder der andere Begriff vorkommen soll. Es können auch beide Begriffe vorkommen.

Dies ist bei Suchmaschinen die sogenannte oder-Verknüpfung.

Häufig werden Ihnen bei einer oder-Verknüpfung zuerst die Seiten angezeigt, in denen beide gesuchten Begriffe vorkommen und dann die, in denen nur einer der gesuchten Begriffe vorkommt. Diese Verfahrensweise nennt sich Fuzzy-and ("unscharfe und-Verknüpfung").

Suchbeispiel: ferienwohnung or ferienhaus

Treffer: Alle Seiten, in denen entweder Ferienwohnung oder Ferienhaus oder beide Begriffe an einer beliebigen Stelle der Seite vorkommen.

Zwischen den Suchbegriffen steht der sogenannte Verknüpfungsoperator (in diesem Fall or für oder).

Sinnvolle Synonymensuche

Da bei einer oder-Verknüpfung die Anzahl der Treffer schnell ins Unermessliche steigt, ist sie eigentlich nur bei sehr seltenen Begriffen oder im Zusammenhang mit der Suche nach Synonymen sinnvoll.

Eine Kombination von "und" und "oder" ist ideal geeignet, wenn Sie verschiedenen Begriffe kombinieren möchten, aber gleichzeitig auch nach Synonymen, der englischsprachigen Übersetzung oder einer Abkürzung suchen möchten.

Suchbeispiel: sylt (ferienwohnung or ferienhaus)

Treffer: Alle Seiten, in denen Sylt und entweder Ferienwohnung (A+B) oder Ferienhaus (A+C) oder alle drei Begriffe (A+B+C) an einer beliebigen Stelle der Seite vorkommen.

In diesem Fall ist es sinnvoll, die Begriffe, die Sie mit oder verknüpfen wollen, zusätzlich in Klammern zu setzen. Das mutet auf den ersten Blick vielleicht etwas kompliziert an, ist aber eine hervorragende Suchmöglichkeit, die hilft, viel Zeit bei einer Suche zu sparen und möglichst viele relevante Internetseiten zu finden.

Leider funktioniert diese Suchmöglichkeit nicht bei allen Suchmaschinen. Sie müssen dann die Suche zweimal durchführen, einmal mit den Suchbegriffen A und B (sylt ferienwohnung) und das zweite mal mit den Suchbegriffen A und C (sylt ferienhaus).

… aber nicht das

Sie suchen einen oder mehrere Begriffe, möchten aber gleichzeitig einen bestimmten Begriff ausschließen. Wenn dieser Begriff auf einer Internetseite vorkommt, soll diese nicht als Treffer angezeigt werden. Dies ist die sogenannte nicht-Verknüpfung. Um Suchbegriffe auszuschließen, wird in der Regel das Minuszeichen verwendet.

Suchbeispiel: sylt -ferienwohnung

Sie können zwar einen einzelnen Begriff ausschließen, aber nicht ähnliche Begriffe oder ein ganzes Thema. So braucht auf einer Internetseite z.B. statt Ferienwohnung nur Ferienwohnungen zu stehen und schon wird die Seite als Treffer angezeigt.

Zudem kann die Suchmaschine nicht feststellen, in welchem Zusammenhang ein Begriff verwendet wird. Würde auf einer Seite der Satz stehen "Hier finden Sie alles über die Insel Sylt, aber keine Ferienwohnung" würde die Seite - auch wenn der Satz inhaltlich voll und ganz zur Suchanfrage oben passt - dennoch nicht als Treffer angezeigt werden, da der Begriff Ferienwohnung auftaucht.

Die nicht-Verknüpfung sollten Sie daher nur verwenden, wenn Sie z.B. bestimmte Internetangebote oder Internetadressen ausschließen wollen. Ein Beispiel wäre e-bikes -ebay oder e-bikes -site:ebay.de, um E-Bikes zu finden, aber Angebote von der Website ebay.de auszuschließen (was es mit "site:" auf sich hat erklären wir weiter unten im Abschnitt "Suche nach Internetadressen").

Wortgruppen (Phrasen)

Orts- und Personennamen bestehen häufig aus mehreren Wörtern, z.B. "Universität Bielefeld" oder "Albert Einstein". Wenn Sie nach solchen Begriffen suchen, sollten Sie die Phrasensuche benutzen.

Suchbeispiel: "universität bielefeld"

Setzen Sie mehrere Begriffe in Anführungszeichen, zeigt die Suchmaschine nur die Internetseiten als Treffer an, in der die Begriffe in genau dieser Reihenfolge auf der Seite vorkommen.

Mit der Phrasensuche können Sie allerdings auch ungewollt relevante Internetseiten ausschließen. Steht auf der Seite z.B. nur "Die Universität in Bielefeld" würde die Seite mit der Suchanfrage oben nicht gefunden werden, denn zwischen dem Wort Universität und dem Wort Bielefeld steht noch das Wort in. Dennoch sollten Sie die Phrasensuche einsetzen. Nur wenn Sie mit der Phrasensuche zu wenige Treffer finden, sollten Sie stattdessen die und-Verknüpfung benutzen.

Wie sage ich es der Suchmaschine?

Mit und, oder, nicht sowie mit der Phrasensuche kennen Sie nun die wichtigsten Möglichkeiten, mit denen Sie Suchbegriffe miteinander kombinieren können.

Welche dieser Verknüpfungsoperatoren eine Suchmaschine kennt und wie sie genau eingegeben werden müssen (die Suchsyntax) ist je nach Suchmaschine unterschiedlich. Manche Suchmaschinen nutzen bestimmte Zeichen (Leerzeichen, Pluszeichen, Klammern, Minuszeichen), die sogenannten Modalen Operatoren. Manche Suchmaschinen nutzen Schlüsselwörter (and, or oder not), die Booleschen Operatoren. Nur wenn Sie die jeweils richtige Suchsyntax verwenden, kann die Suche erfolgreich sein. Es geht aber auch ohne diese Operatoren: Oft gibt es eine erweiterte Suche mit mehreren Eingabefeldern und Auswahlmenüs, aus denen Sie dann die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten auswählen können. Dies hat den Vorteil, dass Sie sich nicht mit Modalen oder Booleschen Operatoren herumschlagen müssen, denn die Suchmaschine formuliert Ihre Auswahl automatisch in die richtige Suchsyntax um.

Nicht jede Suchmaschine bietet jedoch alle Funktionen an und manche verwenden auch andere Operatoren oder Benennungen. Beachten Sie daher auch immer die Hilfetexte einer Suchmaschine, in der die verwendete Suchsyntax beschrieben wird.

KI-Tools, Wortformen, Platzhalter und weitere nützliche Suchfunktionen

Verwendung natürlicher Sprache und KI

In der Regel müssen Sie sich vor jeder Suche fragen: Welche Wörter sind für die Suche relevant und wie verknüpfe ich die Suchbegriffe miteinander? So könnte z.B. aus Ihrer Frage "Womit verdiente Franz Kafka sein Geld?" die Suchanfrage "franz kafka" (beruf OR lebensunterhalt) werden.

Einfacher ist es sicherlich, wenn Sie Ihre Suchanfragen in natürlicher Sprache stellen könnte, also genau so, wie Sie sie auch einer echten Person stellen würden. Dass eine Suchmaschine Ihre Frage wirklich "versteht" und "intelligent" darauf antwortet, schien bis vor kurzem noch Science Fiction.

Hier hat jedoch in letzter Zeit die Künstliche Intelligenz (KI) erhebliche Fortschritte gebracht. In Diensten wie ChatGPT können Sie inzwischen ganz einfach die Frage stellen "Womit verdiente Franz Kafka sein Geld?" und sie erhalten eine passende Antwort.

Antwort auf die Frage " "Womit verdiente Franz Kafka sein Geld?" aus ChatGPT (gesucht über BIKI - das Bielefelder KI-Portal)
Antwort auf die Frage " "Womit verdiente Franz Kafka sein Geld?" aus ChatGPT (gesucht über BIKI - das Bielefelder KI-Portal)

Das funktioniert inzwischen auch in Suchmaschinen wie Google (zur Antwort). Allerdings wird in Suchmaschinen häufig einfach der "beste" Treffer etwas abgesetzt dargestellt und der passende Absatz angezeigt.

Wortformen (Lemmatisierung)

Meistens möchten Sie einen Begriff nicht nur in der Form finden, in der Sie ihn eingegeben haben, sondern wenn möglich auch in anderen Formen (z.B. neben dem Singular auch Plural, Genitiv oder Komposita). Schließlich könnte es sein, dass auf der gesuchten Seite der Begriff nur in der Plural- oder Genitivform auftaucht, z.B. statt Museum auch Museen oder Museums.

Teilweise können Sie verschiedene Wortformen mit Hilfe von Platzhaltern finden, bei einigen Begriffen ist dies aber nicht möglich, da sich die Pluralform von der Singularform deutlich unterscheidet (z.B. bei Haus/Häuser). Da Sie Platzhalter in Suchmaschinen in der Regel nicht einsetzen könnten, bleibt meist nur die Synonymensuche, um mehrere Wortformen gleichzeitig zu finden.

Komfortabler wäre es natürlich, wenn der gesuchte Begriff gleich automatisch in allen Formen gesucht würde. Auch hier haben einige Suchmaschinen eine Lösung entwickelt - die sogenannte Lemmatisierung. Unsere wissenschaftliche Suchmaschine BASE ermöglicht z.B. die Suche nach weiteren Wortformen. Auch Suchmaschinen wie Google beherrschen inzwischen häufig die Suche nach Wortformen.

Bei der Suche wird der Suchbegriff automatisch in einem Wörterbuch der Suchmaschine nachgeschlagen und die dort verzeichneten weiteren Wortformen werden mit abgesucht. Die Lemmatisierung funktioniert also nur bei Suchbegriffen, die im Wörterbuch der Suchmaschine verzeichnet sind.

Platzhalter (Trunkierung)

Bibliothekskataloge oder Fachdatenbanken bieten häufig nicht die automatische Suche nach verschiedene Wortformen an. Hier werden die Begriffe dann nur in genau der Schreibweise gesucht und gefunden, in der Sie sie eingeben. Suchen Sie z.B. den Begriff "Landtag", werden auch nur Internetseiten gefunden, in denen das Wort "Landtag" vorkommt. Internetseiten, in denen stattdessen nur die Pluralform (Landtage) oder eine zusammengesetzte Form (z.B. Landtagswahlen) vorkommt, werden nicht gefunden.

Um diese Seiten gleich auf einen Schlag zu finden, benutzen Sie den Platzhalter. In Suchmaschinen wird meist das Sternchen (*) als Platzhalter für beliebig viele Buchstaben oder Zahlen eingesetzt. Diese Zeichen nennt man auch Asterisk, Wildcard oder ganz einfach Trunkierungszeichen.

Wenn Sie z.B. nach landtag* (mit Sternchen am Ende) suchen, erhalten Sie neben Internetseiten, die den Begriff "Landtag" selbst enthalten, auch Internetseiten mit den Wörtern:

  • Landtage
  • Landtages
  • Landtagssitzung
  • Landtagswahlen
  • Landtagsabgeordnete
  • Landtagspräsidentenwahl

Auch wenn Sie sich nicht über die genaue Schreibweise eines Wortes im Klaren sind, benutzen Sie einfach an der passenden Stelle den Platzhalter.

Leider unterstützen nur wenige Suchmaschinen die Trunkierung. Sie ist aber in der Regel in Bibliothekskatalogen und Fachdatenbanken möglich. Machen Sie von der Trunkierung Gebrauch, sofern sie angeboten wird. Häufig werden beim Einsatz der Trunkierung viele sinnvolle Treffer gefunden, die ohne Trunkierung verborgen bleiben.

Länder und Sprachen

Häufig werden Ihnen bei der Suche in einer Suchmaschine direkt unter dem Eingabefeld verschiedene Felder zur Einschränkung des Suchbereichs angeboten, z.B. "Das Web", "Seiten auf Deutsch" und "Seiten aus Deutschland".

  • "Das Web" bedeutet, dass alle Internetseiten, die die Suchmaschine gespeichert hat, durchsucht werden, egal wo sie liegen und in welcher Sprache sie geschrieben sind.
  • "Seiten in Deutsch" bedeutet, dass alle Internetseiten in deutscher Sprache durchsucht werden - egal ob sie auf einem Computer in Haiti oder in Hamburg liegen. Die Suchmaschine versucht deutsche Seiten u.a. über ein Wörterbuch auf der Seite zu erkennen - je mehr Wörter auf der Internetseite stehen, desto besser funktioniert die Spracherkennung. Die Einschränkung auf eine Sprache sollten Sie nur bei Wörtern benutzen, deren Schreibweise im Deutschen und Englischen identisch ist, die aber unterschiedliche Bedeutungen haben.
  • "Seiten aus Deutschland" bedeutet, dass nur nach Internetseiten gesucht wird, die als Länderkürzel ein ".de" im Domainnamen haben. Die Seiten können aber in einer beliebigen Sprache geschrieben sein. Diese Einschränkung sollten Sie nur benutzen, wenn Sie z.B. "kommerzielle" Internetseiten (Länderkürzel ".com") ausschließen möchten.

Seitentitel und Metadaten

Insbesondere im wissenschaftlichen Bereich verfügen Dokumente über sogenannte Metadaten. Dies sind Angaben, die das Dokument formal und/oder inhaltlich beschreiben. Zu den Metadaten gehören unter anderem der Seitentitel, Autorennamen, das Erscheinungsdatum, eine Inhaltsbeschreibung und die Sprache. Liegen solche Metadaten vor, können Sie zum Beispiel eine gezielte Suche nach einem Autor durchführen. In unserer wissenschaftlichen Suchmaschine BASE ist eine solche Suche möglich.

"Normale" Internetseiten verfügen allerdings in aller Regel nur über einen Seitentitel und nicht über weitere Metadaten.

Suche nach Internetadressen

Sie können in vielen Suchmaschinen Ihre Suche auf eine Internetadresse oder Teile einer Adresse einschränken.

Zur Erklärung: Jede Internetseite hat eine bestimmte Adresse, die sogenannte URL.

Die URL dieser Seite lautet z.B.:
https://www.uni-bielefeld.de/ub/learn/tutorials/websearch/howtofind.xml

Die URL besteht aus dem Übertragungsprotokoll ("http://" oder "https://"), dem Servernamen ("www.uni-bielefeld.de"), dem Verzeichnis ("/ub/learn/tutorials/") und dem Dateinamen ("howtofind.xml"). Der Servername wiederum ist noch einmal unterteilt in Subdomain ("www"), Domainname ("uni-bielefeld") und Länderkürzel (".de").

Sie können Ihre Suche auf alle diese Bestandteile einschränken, entweder über ein Auswahlfeld in der erweiterten Suche oder durch Eingabe eines sogenannten Feldnamens. Um die Suche z.B. auf eine bestimmte Website einzuschränken, geben Sie in die Suchmaske einer Suchmaschine einfach site: direkt gefolgt vom Domainnamen ein (ohne Leerzeichen). Sinnvollerweise sollten Sie diese Suche mit weiteren Suchbegriffen kombinieren. So erhalten Sie z.B. mit der Suche sparrenburg site:bielefeld.de alle Hinweise zur Sparrenburg von der offiziellen Website der Stadt Bielefeld (bielefeld.de).

Sie können auch Internetadressen oder Teile einer Adresse durch die nicht-Verknüpfung (siehe oben den Abschnitt "... aber nicht das") von der Suche ausschließen. Setzen Sie dazu einfach vor dem Feldnamen ein Minuszeichen, z.B. sparrenburg -site:bielefeld.de, um Webseiten über die Sparrenburg zu finden, aber keine von der offiziellen Website der Stadt Bielefeld (bielefeld.de).

Noch mehr nützliche Suchfunktionen

Dies war ein Überblick auf die gängigsten nützlichen Suchfunktionen. Viele Suchmaschinen bieten noch mehr Suchfunktionen an, i.d.R. über die erweiterte Suche. Manche davon sind sinnvoll, manche bloße Spielerei, manche sind auch nicht sinnvoll, z.B. die Einschränkung auf ein Datum, was bei Webseiten in aller Regel nicht funktioniert. Schauen Sie in die Hilfeseiten der Suchmaschinen, probieren Sie die angebotenen Suchfunktionen aus und entscheiden Sie selbst, ob diese für Ihre Recherche nützlich sind oder nicht.

Nach der Suche: Wie beurteile ich die Qualität der Ergebnisse?

Die Suche in einer Suchmaschine ist immer nur der erste Schritt. Nach der Suche erfolgt nun die Beurteilung der Trefferliste und der gefundenen Internetseiten hinsichtlich ihrer Qualität.

Nicht erst seit dem Aufkommen von Begriffen wie "Fake News" gilt ein Grundsatz, den Sie immer beherzigen sollten, wenn Sie verlässliche Informationen suchen (egal wo): Verlassen Sie sich nicht nur auf eine Quelle. Setzen Sie verschiedene Suchmaschinen ein, schauen Sie sich verschiedene Webseiten aus einer Trefferliste an.

Wie kann ich die Qualität einer Trefferliste beurteilen?

Fehler bei der Recherche und die Schwächen der Suchmaschinen führen dazu, dass nicht jede Trefferliste auf Anhieb die gewünschte Information liefert. Im Folgenden finden Sie einige Kriterien, die Ihnen helfen, die Qualität einer Trefferliste zu verbessern.

Wenn Sie zu viele (unpassende) Treffer finden, sollten Sie folgendes in Betracht ziehen:

  • Gibt es für das Wort andere Bedeutungen oder ist der Suchbegriff zu allgemein?
    Spezifizieren Sie Ihre Suchbegriffe (Golfsport statt Golf) oder fügen Sie weitere Suchbegriffe hinzu (Golf von Mexiko)
  • Gibt es das gleiche Wort in anderen Sprachen mit anderen Bedeutungen?
    Schränken Sie den Suchbegriff (z.B. Handy) zusätzlich auf eine Sprache (deutsch oder englisch) ein oder verwenden Sie einen anderen Begriff (Mobiltelefon).
  • Enthalten viele Treffer einen für Sie irrelevanten Begriff oder stammen aus einem für Sie irrelevanten Internetangebot (z.B. Werbung)?
    Schließen Sie diesen Begriff oder das gesamte Internetangebot durch die nicht-Verknüpfung bzw. die Site-Suche aus (Golf -Auto oder Golf -site:gebrauchtwagen.de). Sinnvoller ist es aber meist, weitere Suchbegriffe hinzuzufügen oder gleich eine andere Suchmaschine zu benutzen.

Lässt sich die Suche nicht auf diese Weise näher spezifizieren, verkleinern Sie den Suchbereich. Nutzen Sie statt einer Suchmaschine z.B. eine Linksammlung oder eine Spezialsuchmaschine.

Finden Sie dagegen zu wenige passende Treffer:

  • Ist der Suchbereich zu klein?
    Nutzen Sie eine große, allgemeine Suchmaschine oder eine Metasuchmaschine.
  • Ist das Thema zu aktuell?
    Es dauert einige Zeit, bis zu einer neuen Thematik oder einem Ereignis einschlägige Internetseiten zu finden sind. Nutzen Sie ggf. eine Spezialsuchmaschine, für die Suche nach topaktuellen Informationen.
  • Haben Sie sich verschrieben oder gibt es verschiedene Schreibformen?
    Auch mit falsch geschriebenen Wörtern finden Sie z.T. viele Treffer, z.B. bei der Suche nach dem Eifelturm in Paris (der Pariser Eiffelturm schreibt sich tatsächlich mit Doppel-f). Viele Suchmaschinen machen Vorschläge zur Rechtschreibkorrektur. Dies funktioniert jedoch nicht immer und nicht immer sind die Vorschläge auch sinnvoll. Viele Wörter existieren (nicht erst seit der letzten Rechtschreibreform) in unterschiedlichen Schreibweisen (z.B. Grafik und Graphik). Verwenden Sie in diesem Fall die oder-Verknüpfung, um beide Wortformen zu finden. Manche Suchmaschinen bieten auch eine automatische Suche nach weiteren Wortformen an oder ermöglichen die Verwendung von Platzhaltern.
  • Ist der Suchbegriff zu speziell?
    Verwenden Sie Synonyme (Aprikose statt Marille), allgemeinere Suchbegriffe (Müsli statt Frühstückszerealien) oder andere Sprachen (mit englischsprachigen Begriffen finden Sie häufig mehr Treffer, als mit den entsprechenden deutschen Übersetzungen).

Wie kann ich die Qualität einer Internetseite beurteilen?

Oft stellt sich erst beim Besuch eines Internetangebots heraus, ob die Internetseite die gewünschte Information liefert oder nicht und ob sie auch seriös und vertrauenswürdig ist. Bedenken Sie: Es gibt keine Kontrollinstanz für die Veröffentlichung von Inhalten im Internet. Jeder darf - zumindest hierzulande - im Internet seine Meinung veröffentlichen. In vielen Fällen werden Sie authentische, umfassende und hochaktuelle Inhalte finden, doch dafür gibt es keine Garantie. Oft werden Sie auch auf unbewusste oder bewusste Fehlinformationen, z.T. auch auf Propaganda treffen. Eine rein formale Unterscheidung in (angeblich) seriöse und unseriöse Quellen oder Medien, ist dabei in der Regel nicht hilfreich und kann bestenfalls ein erster Anhaltspunkt dafür sein, ob die Information korrekt oder fehlerhaft sein könnte. Um eine individuelle Prüfung der Information kommen Sie jedoch nicht herum.

Folgende Kriterien können Ihnen bei der Begutachtung helfen, damit Sie nicht auf fehlerhafte Informationen hereinfallen oder Betrügern auf den Leim gehen:

  • Wer betreibt das Internetangebot?
    Hinweise auf den Betreiber finden Sie meist im Impressum, über das jede seriöse Webseite verfügen sollte. Manchmal gibt die Internetadresse selbst (und der darin enthaltene Name des Servers) Aufschluss über die Herkunft einer Seite. Den Namen des Servers erhalten Sie, in dem Sie aus der Adresse alles hinter dem Länderkürzel löschen - so wird z.B. aus der Internetadresse dieser Seite (https://www.uni-bielefeld.de/ub/learn/tutorials/websearch/howtofind.xml) die Adresse https://www.uni-bielefeld.de, die Startseite der Universität Bielefeld. Häufig gibt es auch einen Link auf die Einstiegsseite des Internetangebots - wenn nicht, können Sie mit der eben beschriebenen Methode die Startseite des Internetangebots ermitteln.
  • Wer ist der Verfasser? In welcher Funktion schreibt er?
    Gibt es Hinweise oder Links ("Wir über uns", Biografie des Autors), die weitere Auskunft geben? Schreibt er beruflich oder privat? Ist der Text eventuell gesponsert? Wenn der Name des Verfassers bekannt ist, die Seite aber keine weiteren Informationen oder Links zum Verfasser bietet, können Sie mit Hilfe einer Suchmaschine nach Informationen über den Verfasser suchen. Geben Sie dazu einfach den Vor- und Nachnamen des Verfassers als Phrase mit Anführungszeichen (z.B. "Franz Kafka") ein - evtl. verknüpft mit einem zusätzlichen Suchbegriff. Sie können auch direkt biografische Nachschlagewerke (z.B. den World Biographical Index) nutzen oder natürlich die Wikipedia. Bücher oder Aufsätze des Verfassers lassen sich am besten über einen Bibliothekskatalog oder eine Fachdatenbank ermitteln.
  • Wie aktuell sind die Informationen?
    Häufig finden Sie am Ende der Seite das letzte Aktualisierungsdatum, was aber nicht unbedingt aussagekräftig ist, da es beliebig verfälscht werden kann. Zum Teil geht das Erstellungsdatum auch aus der Seite selbst hervor - werden auf der Seite z.B. Zahlen aus dem Jahr 1998 als hochaktuell bezeichnet, ist anzunehmen, dass die Seite lange Zeit nicht aktualisiert wurde.
    Erkennbar ist der Aktualitätsgrad auch daran, ob z.B. die Links auf externe Internetseiten veraltet sind und nicht mehr funktionieren. Faustregel: Jedes Jahr verändern 25-50% der Internetseiten ihre Adresse oder werden wieder vom Netz genommen. Funktioniert also jeder zweite Link der Seite nicht mehr, ist die Seite etwa 1-2 Jahre lang nicht mehr aktualisiert worden. Viele funktionierende Links auf externe Angebote zeigen dagegen, dass die Seite aktuell ist oder dass sich der Betreiber der Seite um die Pflege der Links kümmert oder er nur Angebote verlinkt hat, die stabile Adressen haben.
  • Sind die Informationen vollständig?
    Werden verschiedene Seiten eines Themas beleuchtet? Wird auch über Kritik berichtet? Ist der Zeitraum der Daten vollständig oder fehlen Zeiträume oder Angaben (weil sie evtl. nicht ins "Narrativ" passen)? Wird deutlich gemacht, wie und warum Aussagen und Daten ausgewählt wurden, z.B. keine aktuellen Daten verfügbar, keine Reaktion auf Anfragen.
  • Für wen wurde die Seite geschrieben?
    Gibt es Hinweise, für welches Zielpublikum - Allgemeinheit, Schüler, Studierende, Wissenschaftler - die Seite geschrieben wurde ("Niveau", Umfang, Verwendung von Fachbegriffen und Fremdwörtern)? Führen externe Links auf weitere, ergiebige Informationsquellen oder auf eher zweifelhafte Angebote? Sind die Links kommentiert und wird deutlich, warum ein Link gerade auf diese Webseiten gelegt wurde?
  • Sind die Aussagen durch Quellen belegt?
    Achten Sie z.B. darauf, ob die Aussagen durch einschlägige Quellen belegt sind oder ob nachvollziehbar ist, wie der Autor zu seiner Aussage gekommen ist.
  • Gibt es Kommentare von anderen Nutzern?
    Auf vielen Webseiten (z.B. in Weblogs und Foren) können Nutzer direkt Kommentare hinterlassen. Zum Teil finden Sie hier Hinweise auf Fehler oder Unstimmigkeiten, andererseits aber auch Zustimmung oder Anerkennung. Die Kommentare der Nutzer selbst können z.T. auch von anderen Nutzern bewertet werden. Für die Suche nach Kommentaren eignet sich die Suche nach Bookmarks von Nutzern in Social-Bookmarking-Diensten wie Diigo oder die Verwendung von Diensten, in der Nutzer die "Glaubwürdigkeit" einer Website beurteilen können. Solche Dienste, wie z.B. Web of Trust, stehen allerdings im Verdacht, Nutzerdaten weiterzugeben.

Fällt Ihr Urteil positiv aus und enthält die Seite ergiebige und hilfreiche Informationen, dann nutzen Sie diese Seite als Ausgangspunkt, um weitere interessante Treffer zu finden:

  • Speichern Sie sich die Internetseite ab und setzen Sie sich ein Lesezeichen, damit Sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht erneut nach der Internetseite suchen müssen.
  • Gibt es Links auf andere Internetseiten zum Thema?
  • Welche einschlägigen Fachbegriffe oder Namen (Autoren) tauchen auf der Internetseite auf? Suchen Sie mit diesen Begriffen noch einmal in einer Suchmaschine.

Nächster Teil: Das unsichtbare Netz

Auch wenn Sie mit Suchmaschinen Milliarden von Internetseiten absuchen können, bleibt doch ein großer Teil der Informationen, die über das Internet zugänglich sind, auch für Suchmaschinen unsichtbar. Dieser Teil nennt sich "Invisible Web" oder "Deep Web". Wie Sie Informationen aus diesem unsichtbaren Netz dennoch auffinden können, wird Ihnen im dritten Teil unseres Suchmaschinen-Tutorials gezeigt: Was Google nicht findet.

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