Suchmaschinen haben Grenzen. Selbst Google findet nur einen Teil aller verfügbaren Informationen im Internet. Im dritten Teil unseres Suchmaschinen-Tutorials zeigen wir Ihnen, warum dies so ist und wie Sie den Rest aufspüren.
Schätzungen zufolge gibt es mehrere Hundert Milliarden oder sogar mehrere Billionen frei zugängliche Internetseiten. In sozialen Netzwerken werden täglich Milliarden von Postings, Fotos und Videos frei verfügbar hochgeladen. Dieser Teil des Internets ist das sichtbare Netz, das sogenannte Visible Web. Theoretisch könnte eine Suchmaschine alle Seiten aus diesem Visible Web indexieren, es gibt jedoch verschiedene Barrieren für die Suchmaschinen (dazu im nächsten Abschnitt mehr).
Darüber hinaus gibt es Seiten, die für Suchmaschinen von vornherein unsichtbar sind und die von Suchmaschinen nicht indexiert werden können. Diesen Teil des Internets nennt man daher auch das Invisible Web.
Zuerst möchten wir Ihnen zeigen, warum allgemeine Suchmaschinen wie Google Webseiten aus dem Visible Web und dem Invisible Web nicht indexieren können. Danach zeigen wir Ihnen, wie Sie spezielle Suchdienste für das Invisible Web finden, die Ihnen helfen, die für allgemeine Suchmaschinen unsichtbare Information dennoch aufzuspüren.
Auch mit der optimalen Suchstrategie lassen sich niemals alle relevanten Internetseiten auffinden, denn es gibt einige Grenzen in den Suchmaschinen. Keine Suchmaschine kennt alle Seiten, die es im Internet gibt. Alles, was eine Suchmaschine jedoch nicht kennt, kann auch nicht von ihr indexiert werden. Alles, was nicht indexiert wurde, kann über diese Suchmaschine auch nicht gefunden werden. Andere Internetseiten, die zwar indexiert wurden, werden von der Suchmaschine aus unterschiedlichen Gründen nicht angezeigt. Auch diese Internetseiten bleiben dem Nutzer verborgen.
Es gibt im Internet Tausende spezialisierten Suchmaschinen, z.B. für wissenschaftliche Internetseiten, besonders aktuelle Internetseiten (Nachrichten aus Tageszeitungen) oder für spezielle Dateiformate (Grafiken, Filme oder Musik). Zwar sind Spezialsuchmaschinen kleiner als allgemeine Suchmaschinen, über sie lassen sich jedoch auch Inhalte finden, die den großen, allgemeinen Suchmaschinen verborgen bleiben. Da es sehr viele Spezialsuchmaschinen gibt und diese in den Weiten des Internets häufig schwer zu finden sind, gibt es Suchmaschinenverzeichnisse, in denen diese Spezialsuchmaschinen gesammelt, geordnet und teilweise auch bewertet werden. In unserer Liste der nützlichsten Suchdienste sind einige Spezialsuchmaschinen und einige Suchmaschinenverzeichnisse aufgeführt.
Für die wissenschaftliche Recherche sind Fachdatenbanken ein unverzichtbares Suchinstrument. Allgemeine oder spezialisierten Suchmaschinen allein reichen für eine fundierte Recherche nach Informationen im Internet nicht aus. Fachdatenbanken enthalten riesige Datenmengen (allein in den Datenbanken in unserem Katalog.plus! finden Sie über 200 Millionen Nachweise). Diese gehören in aller Regel zum "Invisible Web", d.h. die Inhalte bleiben allgemeinen Suchmaschinen, aber auch vielen Spezialsuchmaschinen verborgen. Auch wenn viele Fachdatenbanken inzwischen frei im Internet zur Verfügung stehen, gibt es bei sehr vielen Fachdatenbanken eine Zugriffsbeschränkung. Hochschulbibliotheken bieten jedoch ihren Nutzern Zugriff auf viele dieser Fachdatenbanken, z.B. über das Datenbankinformationssystem DBIS. Auch Suchmaschinen eignen sich für die Suche nach Fachdatenbanken (aber nicht in Fachdatenbanken).
Sie wissen nun, dass Suchmaschinen Grenzen haben und wie Sie diese Grenzen überwinden können. Im vierten und letzten Teil unseres Suchmaschinen-Tutorials zeigen wir Ihnen, welche Suchdienste sich am besten für bestimmte Fragestellungen eignen, z.B. um speziell wissenschaftliche Dokumente zu finden: Die besten Suchmaschinen.